Das Buchhandlungsnetz in Hermannstadt, seinerzeit unter der Leitung von Reimar Alfred Ungar eines der besten landesweit, ist mit dem Umbruch von 1989 sichtlich zusammengebrochen. Nach und nach haben einschlägige Einheiten ihre Rollläden heruntergezogen, eingezogen in ihre Geschäftsräume sind Banken, die Handelskammer oder Händler für Unterhaltungselektronik. Lediglich der Bukarester Humanitas-Verlag des Kulturphilosophen Gabriel Liiceanu hat auf der Heltauergasse einen hauseigenen Ableger neu eröffnen können, und nun tat es auch im bislang größten Stil die Druckerei "Polsib" neben dem städtischen Strandbad gleich bei der Einfahrt Mühlbach. Auf rund 500 Quadratmetern Nutzfläche können hier bis zu 20 000 Buchtitel angeboten werden, vorerst sind es aber nur etwa 5000. Allerdings deutsche Bücher sind da, wie anderwärts auch, rar gesät, bloß die kleine Bücherei "Friedrich Schiller", vom Forum am Großen Ring eröffnet, führt deutschsprachige Titel reichlicher im Angebot.

mo