13. Dezember 2005

Internationaler Flughafen für Kronstadt?

Ein Projekt, das seit der Wende von 1989 immer wieder im Gespräch der Kronstädter Lokal- und Kreisbehörden steht, ist der Bau eines internationalen Flughafens. Das Vorhaben nimmt nun konkrete Formen an und könnte dem Burzenland und dem südöstlichen Siebenbürgen zu einem neuen Aufschwung verhelfen.
Bisher kamen immer wieder Hürden gegen ein solches Projekt auf, sei es von zentraler Stelle aus der Hauptstadt oder wegen mangelnder Finanzierung. Das rumänische Transportministerium befürchtet dabei einen ernsten Konkurrenten für den internationalen Flughafen "Henri Coanda" von Otopeni nahe Bukarest.

Die Weichen scheinen neuerdings richtig gelegt worden zu sein, damit das Vorhaben in Kronstadt verwirklicht wird. Der Großkonzern Intelcan Technosystems Inc. aus Kanada, dessen Präsident ein gebürtiger Kronstädter, Ronald Weissberger, ist, unterbreitete dem Kronstädter Kreisrat ein konkretes und günstiges Angebot, wobei eine staatliche Finanzierung seitens des Transportministeriums nicht erforderlich ist. Die Machbarkeitsstudie und das Projekt wurden bereits ausgearbeitet. Die Mitglieder des Kreis- und des Stadtrates haben grünes Licht für den Bau des Flughafens gegeben, der im Gebiet bei Weidenbach entstehen soll. Als juristische Person wurde eine Verwaltungsfirma gegründet, die als unmittelbare Kontaktperson mit dem ausländischen Unternehmer, die Interessen des Kreisrates vertritt.

Hauptaktionär wird mit 65 Prozent Intelcan sein, die restlichen 35 Prozent übernimmt der Kreisrat. Intelcan bereit einen Teil der Aktien an weitere Privatinvestoren abzutreten, will aber mindestens 51 Prozent beibehalten. Auch der Kronstädter Kreisrat könnte einen Anteil abtreten, beispielsweise an die Nachbarkreise Covasna und Harghita, die großes Interesse an dem Projekt zeigen.

Nach Abschluss aller Verträge und Einholen der restlichen Genehmigungen soll Ende April 2006 mit dem Bau begonnen werden. Die erste Bauetappe soll 18 Monate betragen, so dass 2008 die ersten Passagierflugzeuge landen sollen. Die 2,6 Kilometer lange Landepiste eignet sich für Flugzeuge des Typs Boeing 767 oder Airbus 330. Im ersten Betriebsjahr sollen 220 000 Fluggäste abgefertigt werden können, dann wird die Kapazität stufenweise für bis zu 2,5 Millionen Personen ausgebaut. Nach drei Jahren soll der Flughafen sich auch wirtschaftlich tragen.

Der kanadische Konzern Intelcan Technosystems Inc. gehört seit 1973 zu den führenden Unternehmen im Bereich, hat Flughafen in mehreren Ländern errichtet, baut gegenwärtig drei Luftwaffenstützpunkte in Rumänien aus und verwaltet auch den Ottawa International Airport.

Die Verwirklichung dieses Projektes könnte zahlreiche weitere ausländische Investoren ins Gebiet anziehen und dem Tourismus neuen Aufschwung verleihen.

Dieter Drotleff

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