23. Dezember 2005

Stefan Hann: "Chrästowend"

Einmal werden wir noch wach, heissa, dann ist Weihnachtstag! Wie es einst in der Christnacht war, daheim in Eibesdorf, daran erinnert sich Stefan Hann.
Er wurde am 27. Januar 1929 in Eibesdorf geboren. Nach Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Schäßburg war er Lehrer und Schulleiter, davon 29 Jahre lang in seiner Heimatgemeinde Eibesdorf. 1989 wurde er pensioniert, 1990 erfolgte die Aussiedlung. Er lebt heute in Augsburg. Das Gedicht "Chrästowend" wurde mit freundlicher Genehmigung des Verfassers entnommen seinem Gedichtband "Erännerungen", gedruckt 2001 bei Manfred Funk in Augsburg.

Allen Lesern unserer Siebenbürgischen Zeitung Online ein gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit und viel Erfolg im neuen Jahr und allen unseren Mundartautoren viel Freude beim Schreiben immer neuer Texte wünschen von Herzen Hanni Markel und Bernddieter Schobel

Stefan Hann: Chrästowend

Ech erännern mich feng:
Wä ech als Kängd um Chrästowend än de
Kirch geng,
wä der hiesch geschmäckt Chrästbum viur
 dem Iëlter steangd,
amroingt vu villen erwuerdungsvuele Kängd'.
Det Lächt wor äos, et bräde nor noch Karzen,
et wor, als wer der Chrästoingel än allen Harzen.
Mät dem Herr Liëhrer sunge mir Chrästliedcher
end soden änzwäschen uch Chrästgedichter.
Wonn der Herr Farr präddicht vun des
Chästkängds Geburt,
wor et ställ, datt em en än em jede Wänkel hiurt.
Wonn dro sung de guunz Gemien äm Chor,
wä fejerlich uch ergrefend daut wor.
Af wat mir awer um miesten hadde gewuert,
word es endlich uch beschiërt:
Mir bekummen en Tock mät Apel uch Nutschen,
mät Keachen uch äst zem Lutschen. -
Des Fruad de Kängd het nemmi hun,
wo' se en Tock mät Sessegeten bekunn. -
Wunderkarzen entzunge mir bäm Hiemegohn,
mer hiurten uch schiun de Chrästmun mät der
 Gießel schlon;
die nor weart, datt mer hiemekummen,
äm as zem Bieden ze ermunnen.
Uch die schatt äos seng Gowen. -
Wä fejerlich wor't doch um Chrästowend!

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