13. Januar 2022

Dankbar für die Archivarbeit des Teutsch-Hauses

Wie jedes Jahr zu Weihnachten erhalten die Scharoscher (bei Fogarasch) einen Brief, in dem ich ihnen über die Aktivitäten in ihrem Heimatort berichte. Diese betreffen hauptsächlich die Sanierung der Jakobuskirche und den Zustand des Friedhofes.
Auch erfahren sie die Namen der Verstorbenen des aktuellen Jahres sowie den Kassenbericht. Es wird mitgeteilt, was im kommenden Jahr mit Angabe von ungefähren Kosten ansteht. Die HOG-Vorsitzenden anderer Orte Siebenbürgens schicken sicher gleichermaßen einen Weihnachtsbrief an die Mitglieder ihrer Heimatortgemeinden. Seit 2015 ist mein HOG-Vorsitz auch mit Bitten um Spenden für die baulichen Maßnahmen in Scharosch verbunden.
Eingang zum Begegnungs- und Kulturzentrum ...
Eingang zum Begegnungs- und Kulturzentrum "Friedrich Teutsch" der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (Teutsch-Haus) in Hermannstadt, wo auch das Zentralarchiv der EKR untergebracht ist. Foto: G.R.
Sehr lobenswert finde ich den Einsatz, den das Teutsch-Haus in Hermannstadt in den letzten zwei Jahren für zahlreiche Siebenbürger Sachsen erbracht hat, die einen „Deportationsantrag“ gestellt haben. Aus meiner E-Mail an die Scharoscher vom 12. Dezember 2021: „Es gibt viele, die aufgrund der Deportation ihres Vaters, ihrer Mutter, oder beiden, Anträge gestellt haben. Sollten sie ihre Anträge bewilligt bekommen, wäre es doch ein Akt der Dankbarkeit, eine Spende für die Kirche zu überweisen. In den Kirchenmatrikeln wurden Geburtsdaten, Taufdaten, Hochzeits- und Sterbedaten eingetragen, im Archiv des Teutsch-Hauses in Hermannstadt zu erfragen. Und diese Daten braucht man, auch die Daten der Dauer der Deportation, das Arbeitsbuch. Mir hat vor ca. einem Jahr die Scharoscher Ausgewanderte versprochen, die Nachzahlung (Zeitspanne Einreichung bis Genehmigung des Antrages) zu spenden. Habe bis jetzt nichts mehr gehört, vielleicht ist auch noch nichts genehmigt. Ich werde nicht fragen!“

Mail an die Scharoscher vom 28. Dezember 2021, Schlusswort 2021:
„Se well wejder Geld. Wei siut eso est? Se well fuer sech nichen Geld, se hot Geld geneach. Der Anderschied: De Kirech well, breucht Geld. Ech breuchen, Gott sa Dunk, ihr Geld net! Ech breuchen och nechen Karten met geaden Wonschen zem Kresdoch, wonn det Geschriwon met dem Gerieden net zesommenpossen. Danke feur de viel Uräff och Mails! Iwer dä hun ech mech sehr gefroat. Also noch est. Ech breochen ihr Geld net. Awer äst undert befast mech. Hot ihr ist niugedocht, weffel Zeit de Metorbeder och Metorbederennen em Teutsch-Haus och de äm Landeskosistorium breuchen, damet se all ihr Daten, wot er feur den Deportierten-Undroch breucht, ze fainden, zem iwermetteln etc. De verlongen nechen Geld derfeur. Hä en Dotschlend moast te feur alles zohlen. Ihr freicht nemels, of dot es kost. Ihr nit nor. Et was de Kirech, wot de Sachsen iwer Giurhandert zesommengeholden hot. Es et net ist un der Zeit est zrokzegin? ‚De well wejder Geld.‘ Wi siut dot? Ech net.
Sie brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Auch 2022?”

Es wäre anerkennenswert, wenn alle Siebenbürger Sachsen, die Daten für ihren Antrag erhalten haben, einen Obolus überweisen würden. Auch für Landsleute, für die keine Daten gefunden wurden, musste im Archiv gesucht werden. Allen Lesern meines Textes wünsche ich ein gesundes, entspanntes und segensreiches Jahr 2022!

Ursula Hummes, Vorsitzende der HOG Scharosch bei Fogarasch



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Schlagwörter: HOG, Scharosch, Teutsch-Haus, Hermannstadt, EKR, Kirche

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