2. Oktober 2023

Eindrücke eines Sommers: Spaziergang durch 800 Jahre Michelsberg

Nicht zu übersehen ist sie, die 800. Sie prangt riesengroß an den Burgmauern, strahlt, sichtbar aus jedweder Dorfperspektive, hernieder. Was dieses Dorf in 800 Jahren Geschichte erlebt und überwunden hat, ist zur Genüge anderweitig beschrieben und gewürdigt worden. Ich möchte mich in Kürze der Gegenwart widmen.
Das 800-jährige Jubiläum ist nicht zu übersehen ...
Das 800-jährige Jubiläum ist nicht zu übersehen an der Kirchenburg von Michelsberg. Foto: Ursula Stefanovici
Überrascht hat die Art und Weise, wie diese 800 Jahre gefeiert werden. Die Idee, über Musik die Jahrhunderte vorbeiziehen zu lassen und in der evangelischen Kirche und der Kirchenburg von Michelsberg vorzutragen, ist überaus originell und die Umsetzung sehr gelungen. Es war mit Sicherheit nicht leicht, Musik aus den Anfängen auszugraben und dann auch noch hochkarätige Solisten zu finden, welche diese Musik vortragen. Aber es hat geklappt, dank der besonderen Bemühungen von Klaus Philippi. Musiker aus der Schweiz, Ungarn, Deutschland und natürlich aus dem eigenen Land haben gekonnt musiziert. Das begeisterte Publikum hat es ihnen mit langanhaltendem Applaus gedankt.

Im Anschluss an die musikalischen Darbietungen gab es je einen Kurzvortrag über das jeweilige Jahrhundert. Freudig wurde danach die Einladung zu Hanklich und Kaffee im Anschluss an das Konzert angenommen. Ob auf dem Pfarrhof oder auf dem Burghof, immer gab es einen schön gedeckten Tisch, vorbereitet von Marion Henning und bestückt mit Hanklich aus dem Hause Emma Henning. Auch die Gegenwartskunst wurde in die Festlichkeiten integriert. Schon immer war Michelsberg Schauplatz und Gestaltungsort für Maler. Was lag da näher, genau diese Tatsache aufzugreifen und alle Künstler, die in Michelsberg leben und malen, und Künstler, die nach Michelsberg kommen, um zu malen, einzuladen, um sich dem Thema Michelsberg zu widmen. Es entstand eine große Anzahl an Kunstwerken in verschiedenen Maltechniken, die das ganze Jahr über an den Wänden des Gemeindesaales im Pfarrhof besichtigt werden können und allesamt einen Blick auf Michelsberg durch das Auge des Malers ermöglichen.

Da der Abschluss der Renovierung der Heltauer Kirche genau in diesen Zeitraum fiel, gab es gleich noch einmal einen Grund zum Feiern, und die Michelsberger nahmen die Einladung an, an den Festlichkeiten der Heltauer teilzunehmen und dadurch die Verbundenheit untereinander zu bekräftigen.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Petra Alde Henning eine dreisprachige Broschüre über Michelsberg zum Jubiläumsjahr editiert hat, die sich die Besucher als kleines Geschenk mitnehmen durften.

Michael Henning führte gekonnt mit Charme und Witz durch die Veranstaltungen und sorgte für manchen Lacher zur richtigen Zeit. Beeindruckend war die Zusammenfassung des letzten Jahrhunderts, vor allem auch die Berichte aus der gelebten Zeit von Michael Henning, die er im Dialog mit Pfarrer Kézdi zum Besten gab. Leider wurde er von diesem aus Zeitgründen ausgebremst, aber man war sich einig, so spannend hatte man Geschichte noch nie präsentiert bekommen und man hätte noch stundenlang zuhören können. Besonders gewürdigt wurde die Muskelkraft zweier Helfer, die sogar ein Klavier den steilen Burgweg hinaufgetragen hatten und natürlich auch wieder hinunter.

Diese besonderen Sonntage im Michelsberger Jubiläumsjahr sind es wert, Teil der Geschichte der 800-jährigen Gemeinde zu werden. Die Geschichte von Michelsberg geht weiter dank einer kleinen aktiven Gruppe, die es fertiggebracht hat, einen anschaulichen Exkurs in die Vergangenheit bis in die Gegenwart für uns zu gestalten. Ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten.

Ursula Stefanovici

Schlagwörter: Michelsberg, Jubiläum

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