30. Dezember 2020

Die Kultur modernisieren: Veronika Schorsten spricht über ihre Jugendarbeit

Veronika Schorsten ist 23 Jahre alt und wohnt in Garching bei München. Seit 2011 ist sie aktives Mitglied der Siebenbürgischen Jugendtanzgruppe München (SJTGM). Beruflich ist sie Kauffrau im Großhandel, und in ihrer Freizeit verbringt sie viel Zeit mit der Tanzgruppe beim Proben neuer Tänze, bei gemütlichen Spieleabenden oder auf Bällen. Ihr persönliches Motto: „Es ist nicht wichtig, wie langsam du gehst, solange du nicht stehen bleibst.“ Victoria Knight führte ein Interview mit Veronika Schorsten über ihre Jugendarbeit.
Was ist Ihre beste Erinnerung an die Siebenbürgisch-Sächsische Jugend in Deutschland (SJD)?

Am liebsten denke ich an die SJD-Bayern-Reise zurück, die im vergangenen Jahr (2019) stattfand. Der Vorstand der SJD Bayern organisierte eine Reise nach Luxemburg, durch die wir das Land unserer Vorfahren erkunden konnten. Es war eine sehr intensive Zeit, in der wir viel über das Land und die Leute lernen durften. Danke an das Orga-Team!

Veronika Schorsten ...
Veronika Schorsten
Hat diese Reise Sie motiviert, sich noch stärker in der SJD Bayern einzubringen?

Unsere Traditionen und Bräuche liegen mir schon seit Kindestagen am Herzen. Meine Eltern kommen aus Urwegen im Unterwald, wo ich bereits als Kind einen Großteil meiner Ferien verbrachte. Dadurch ist die Herkunft meiner Eltern auch zu einem Teil meiner eigenen Geschichte geworden. Ich habe ihre Heimat kennen und lieben gelernt. In der heutigen Zeit ist es meiner Meinung nach umso wichtiger, für den Erhalt der Traditionen zu kämpfen. So kam es, dass ich ein Teil der SJD Bayern wurde. Ich möchte die SJD unterstützen und weiter voranbringen, sodass auch noch unsere Enkelkinder wissen, wo ihre Wurzeln liegen.

Sie sind seit längerer Zeit schon Teil der SJD, dies ist nun Ihre erste Amtszeit als Kulturreferentin. Wie unterscheidet sich Ihr neues Amt von den früheren?

In meiner ersten Amtsperiode von 2017 bis 2020 verantwortete ich für das Trachtenreferat und war für den Aufbau des Trachentportals zuständig. Seit März 2020 engagiere ich mich, gemeinsam mit Alessa Bonfert, als Kulturreferentin in der SJD Bayern. Neben der Organisation von kulturellen Veranstaltungen, beispielsweise dem Stickseminar, kümmern wir uns auch um die Vernetzung der Tanzgruppenmitglieder untereinander. Einerseits hat sich in meiner jetzigen Amtsperiode der Fokus dahingehend verändert, dass wir nun in den direkten Kontakt mit den Tanzgruppen gehen. Andererseits bleibt das Ziel der Aktivität gleich: Wir möchten unsere Kultur bewahren.

Welche Vorhaben konnten Sie schon umsetzen?

Da es mein Ziel ist, unsere Tradition zu „modernisieren“, habe ich den Fokus meiner Arbeit bereits zu Beginn auf Social Media gelegt. Dort organisierte ich eine mediale Vorstellung der siebenbürgischen Tanzgruppen in Bayern. Das Ziel ist es, sich gegenseitig besser kennen zu lernen, damit Interaktionen regelmäßiger stattfinden. Am besten auch über die Grenzen der Tanzgruppen hinaus. Der Auftritt in Social-Media-Kanälen ist weiterhin ein wichtiger Schritt für die Gewinnung neuer SJD-Mitglieder und natürlich Tanzgruppenmitglieder.

Was möchten Sie an Errungenschaften hinterlassen, wenn Sie eines Tages Ihr Amt weitergeben werden?

Mein Ziel ist es, unsere Kultur und Traditionen zu bewahren, weiterzugeben und voranzutreiben. Traditionen sind in den meisten Fällen sehr altertümlich. Durch meine Amtszeit möchte ich unsere Kultur dem heutigen Zeitalter anpassen und an unsere Nachfolger weiterreichen.

Schlagwörter: Interview, Jugend, Jugendarbeit, Jugendtanzgruppe München, Schorsten

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