Kommentare zum Artikel

1. Juli 2022

Jugend

Beste Stimmung am Heimattag im Festzelt

Der Heimattag in Dinkelsbühl wurde von vielen mit Spannung und Freude erwartet. Am Freitag, den 3. Juni, war es dann endlich so weit. Bereits ab 17.00 Uhr konnten die Einlassbändchen gekauft werden. Die Stände mit Essen und Getränken waren vorbereitet auf den Ansturm. Wir hatten bewusst auf eine größere Anzahl von Ständen verzichtet, da wir erst spät mit der Planung beginnen konnten und uns unsicher waren, wie viele Besucher zum Heimattag kommen würden. mehr...

Kommentare

Artikel wurde 2 mal kommentiert.

  • Bir.Kle.

    1Bir.Kle. schrieb am 04.07.2022, 02:50 Uhr (um 03:19 Uhr geändert):
    "Ab 20.00 Uhr wurde dann langsam mehr los und „TraunSound“ startete im Festzelt."
    Das ist einer dieser typischen Sätze, bei denen man sofort merkt, dass der Urheber nur ein Siebenbürger Sachse sein kann.
    Die siebenbürgisch-sächsische Fügung "hīsch hemlich" wird ins Deutsche eher NICHT mit "langsam" oder "schön langsam" übersetzt, sondern beispielsweise mit "allmählich", "nach und nach" oder bildungssprachlich "sukzessive".
    Es wird höchste Zeit, dass das sich unter den Siebenbürger Sachsen allmählich herumspricht. Ich bezweifele jedoch, dass das noch eintritt.


    "Die Luft war sehr dünn und die Stimmung einfach genial und der Hammer."

    Wenn man dem Leser die Stimmung anschaulich schildern möchte, bedient man sich nicht irgendwelcher ausgelutschter und nichtssagender Worthülsen aus der Jugendsprache, sondern man versucht stattdessen, die Stimmung so lebhaft wie möglich zu beschreiben. Wie haben die Gäste sich verhalten? Haben sie lautstark mitgesungen? Haben sie auf den Tischen getanzt? Gab es Polonaisen durch das Festzelt?
    Wenn man die Stimmung durch eine derartige Herangehensweise veranschaulicht, bekommt der Leser eine weitaus bessere Vorstellung vom Geschehen als wenn man einfach Allgemeinplätzchen und Adjektive a la "genial", "fantastisch", "sensationell", "phänomenal" oder ähnliche in die Runde schmeißt.

    Übrigens: Wenn die Stimmung "der Hammer" war, muss im Festzelt komplett tote Hose geherrscht haben. Ein Hammer ist nämlich ein Werkzeug, von dem keinerlei Stimmung ausgeht.
    Aber heutzutage, in Zeiten, in denen eine extrem nervtötende Seuche namens "Megamanie" grassiert, muss man - egal wo oder was man liest - schon froh sein, wenn man mal fünf Sätze am Stück antrifft, in denen dieses unsägliche Wort "mega" nicht vorkommt.
    Ich wette, dass schätzungsweise 80 bis 90 Prozent derer, die dieses Wort ständig umherschleudern, noch nicht einmal genau wissen, was es eigentlich bedeutet oder aus welcher Sprache es stammt.
    Denjenigen, die der Magamanie anheim gefallen sind und alles "mega" finden, ist der besagte Hammer auf den Schädel gesaust, wobei er genau dort eingeschlagen hat, wo das sensorische Sprachzentrum, das sogenannte Wernicke-Areal, ansässig ist.
  • Bir.Kle.

    2Bir.Kle. schrieb am 05.07.2022, 11:58 Uhr (um 12:01 Uhr geändert):
    Nachfolgend möchte ich ein kleines Beispiel liefern, wie man die Stimmung im Festzelt lebhaft beschreiben könnte:
    "Nach zweijähriger Abstinenz strotzten die Besucher im Festzelt nur so vor Partyhunger und Feierlaune. Die Bands auf der Bühne, die blendend aufgelegt waren, heizten den Tanzwilligen dermaßen ein, dass diese ein regelrechtes Stimmungsfeuerwerk entfachten, welches dem Tanzbein höchsten Einsatz abverlangte, die Tanzfläche kochen ließ und selbst die Luft (beinahe) zum Brennen brachte!"

    So beschreibt man einen Hexenkessel! Da ist richtig "Feuer" drin! Gewiss gibt es Menschen, die der Meinung sind, das sei "reißerisch" oder "zu dick aufgetragen".
    Fakt ist aber: Es ist allemal lebhafter, als wenn man mit Begriffen wie "genial", "Hammer" oder "dünne Luft" herumschustert.

    Wenn man - aus welchem Grund auch immer (z.B. Desinteresse, Faulheit, Unfähigkeit, Zeitmangel, Platzmangel) - nicht in der Lage ist, anschaulich und lebhaft zu beschreiben, muss man notgedrungen auf die drögen Adjektive zurückgreifen (was sich dann anhört, als ob ein Grundschüler den Text verfasst hätte).

    Wenn man derartig vorgeht, sollte man zumindest die passenden Adjektive wählen.
    "Genial" gehört in diesem Fall nicht dazu. Es eignet sich für Fügungen mit Begriffen aus dem geistigen Bereich, beispielsweise Vorschlag, Idee, Konzept, Komposition, Argument, Schachzug, Aussage, Ansage, Gedicht, These und viele andere.
    Mit dem Substantiv "Stimmung" hingegen lassen sich beispielsweise folgende Adjektive kombinieren: grandios, gigantisch, fantastisch, phänomenal, sensationell, bombig, bombastisch.
    In Zeiten des Krieges halte ich die letzten beiden Beispiele für unangemessen.

    Wenn Frauen sich kleiden, achten sie sehr penibel darauf, dass die Oberbekleidung und die Beinbekleidung zueinander passen und miteinander harmonieren. Genauso ist das auch beim Schreiben: Substantive und Adjektive müssen auch eine stimmige Kombination ergeben.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.