12. August 2019

„Lebenswelten deutscher Minderheiten im östlichen Europa“

Seminar in Zusammenarbeit mit Minderheitenverbänden in Westpreußen und Siebenbürgen in der Bildungs- und Begegnungsstätte „Der Heiligenhof“ Bad Kissingen vom 6. bis 11. Oktober
In Polen, der Tschechoslowakei, Ungarn und Rumänien verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg noch jeweils mehrere tausend, teilweise auch mehrere hunderttausend Deutsche, die – mit Ausnahme der Rumäniendeutschen – keine Bildungschancen in ihrer Muttersprache hatten und ebenso keine Möglichkeit deutschsprachige Gottesdienste zu besuchen. Viele dieser Deutschen kamen als Aussiedler in die Bundesrepublik Deutschland und dezimierten ihre Herkunftsgruppen. Nach 1989 formierten sich fast überall in Ostmitteleuropa politsch-kulturelle Organisationen der verbliebenen Deutschen. Sie pflegen Gemeinschaft und Geselligkeit, Brauchtum und Volkskultur, geben Publikationen heraus und engagieren sich unterschiedlich politisch für Minderheitenbelange. Im Seminar sollen sich Angehörige einiger dieser Minderheiten und mit ihnen verbundene Personen – vor allem aus Westpreußen und Siebenbürgen – begegnen und Geschichte und Gegenwart ihrer Gruppen kennenlernen.

Als Referenten haben ihre Teilnahme zugesagt: Hon.-Prof. Dr. Konrad Gündisch (München): Die deutsche Ostsiedlung – ein Überblick; Wolfgang Freyberg (Ellingen): Neue Nachbarn – Deutsche und Polen in Ermland und in Masuren nach 1945; Benedikt Reszka (Gdingen): Die Deutschen in Polen nach 1989; Ilona Zwierz (Stolp): Isabel Sellheim. Ein Leben in und für Stolp/Słupsk; Gabriela Kusajda (Allenstein): Deutschsprachige Medien der deutschen Minderheit; Winfried Ziegler (Hermannstadt): Die Deutschen in Rumänien nach 1989; Dr. Sara Konnerth (Hermannstadt): Gemeinschaftsleben bei den siebenbürgischen Landlern; Prof. Dr. Csaba Földes (Erfurt): Stellenwert und Bedeutung der deutschen Sprache in Ostmitteleuropa; Außerdem werden Dokumentarfilme in Anwesenheit des Autors Peter Miroschnikoff (München), früherer ARD-Korrespondent in Südosteuropa, gezeigt: Die Leute von Michelsberg (1984) und Grüße aus der alten Heimat (1991). Schließlich eine Dia-Reportage: Westpreußen: Das Land am Unterlauf der Weichsel von Magdalena Oxfort (Warendorf). Am letzten vollen Seminartag ist eine thematische Exkursion in die nähere Umgebung von Bad Kissingen mit dem Thema „Historische, religiöse, dynastische, kulturelle etc. Verbindungen zwischen Franken und dem europäischen Osten“ geplant.

Die für jedermann zugängliche Tagung beginnt am Sonntagabend mit dem gemeinsamen Abendessen und ist am folgenden Freitag mit dem Frühstück zu Ende. Die Teilnahme kostet 150 Euro zuzüglich Kurtaxe (neun Euro) und ggf. Einzelzimmerzuschlag (40 Euro für den gesamten Zeitraum) und beinhaltet Unterkunft und Verpflegung. Bitte melden Sie sich umgehend, spätestens bis zum 20. September, bei uns an: „Der Heiligenhof“, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen, Fax: (09 71) 71 47 47, E-Mail: info[ät]heiligenhof.de. Die Veranstaltung wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert.

Schlagwörter: Seminar, deutsche Minderheiten, Siebenbürgen, Westpreußen, Heiligenhof, Einladung

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