21. Juni 2023

Frieden spüren mit Hilfe der Kunst: Christel Hermann stellte beim Heimattag aus

2022 hingen die Bilder noch im Turmdurchgang der Baaßner Kirchenburg, 2023 waren sie nun im Haus der Geschichte Dinkelsbühl zu sehen: Die 1981 in Mediasch geborene Vorsitzende der HOG Baaßen, Christel Hermann, stellte einige ihrer Werke während des diesjährigen Heimattags der Siebenbürger Sachsen aus. Mit sehr persönlichen Worten erläuterte sie bei der Ausstellungseröffnung am Samstagmorgen die Hintergründe ihres künstlerischen Schaffens.
Philip Schürlein (rechts), Leiter des Amtes für ...
Philip Schürlein (rechts), Leiter des Amtes für Tourismus und Kultur, stellte für die Ausstellung einen Raum im Haus der Geschichte zur Verfügung. Darüber freuen sich (von links): Bundesvorsitzender Rainer Lehni, Künstlerin Christel Hermann und Bundeskulturreferentin Dagmar Seck. Foto: Siegbert Bruss
Christel Hermann sprach bei der Ausstellungseröffnung ganz offen von ihrer Depression und einem Heilungsprozess, der 2018 auch mit Hilfe der Malerei begann: „Die Bilder brachten mein Inneres nach außen und immer wieder, beim Betrachten und Nacharbeiten meiner Werke, kamen Erkenntnisse über mich hoch. So lernte ich Achtsamkeit – mit mir selbst und anderen. Lernte liebevoll Grenzen zu setzen, um eben nicht immer ,funktionieren‘ zu müssen. So lernte ich meine Gedanken zu beobachten: Was denkt es denn den ganzen Tag in mir und über andere? Und wie betreibe ich eigentlich Gedankenhygiene, um eben alte, erlernte und nicht mehr dienliche Gedankenstrukturen, Glaubenssätze und das Chaos in meinem Kopf und Herzen zu transformieren?

Die ,Spiegel meines Lebens‘ – so lautet einer der Bildtitel – zeigten mir auch immer wieder auf, wo ich noch vergeben und mein ,Herz heilen‘ darf. Der ,Baum des Lebens‘ lehrte mich Hingabe an das Leben und Geduld. Und als ich die Bilder ,Himmlisches und Universelles Vertrauen‘ malte, lernte ich langsam, die Kontrolle loszulassen und in das Vertrauen zu gehen. Nach und nach behielt ich diesen ,Fokus‘ bei und es kehrte ,Leichtigkeit‘ ein und so gab ich mich den himmlischen Zeichen und der „Führung“ hin und ließ die Kontrolle größtenteils gehen. Dieses Vertrauen in das Leben, welches mir Gott geschenkt hat, ist mittlerweile tief in mir verankert. Alles darf sein, alles hat seine Berechtigung und einen Sinn und so dürfen wir jeden Tag für uns selbst die Wahl treffen, wofür wir uns entscheiden und wie wir Situationen und Lebensumstände bewerten – dies ist unser freier Wille.

Christel Hermann: „Baum des Lebens“, das Bild ...
Christel Hermann: „Baum des Lebens“, das Bild erzählt von Hingabe an das Leben, von Geduld, dem Loslassen und dem Wiedererblühen.
So geschah in meinem Leben eine tiefe Transformation, es waren ,leichte Übergänge‘, es wurde mir immer nur so viel zum Verwandeln gegeben, was ich selbst auch tragen konnte, um so ,über mich hinauszuwachsen‘. Vielleicht erreiche ich irgendwann sogar die Goldene Frequenz.“

Es war bewegend zu hören und vor allem zu sehen, wie Christel Hermann aus einem Gefühl der Traurigkeit, der Verletztheit und der Ohnmacht heraus – „Das Rad des Schicksals“ hatte sie lange Zeit im Griff – dank der Mittel der Kunst zu Heil(ung) fand und Positives schaffte. Zum Schluss verlieh sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Betrachter der Bilder die Tiefe und Verbundenheit fühlen und die Energie des Friedens spüren könnten. Mit Blick auf die interessierten und gerührten Gesichter der Besucher war die Hoffnung nicht vergebens.

Mehr Informationen zu Christel Hermanns Werken erhalten Sie auf Instagram (@Soulart4life) oder per Mail an hermann_ch[ät]web.de.

Dagmar Seck

Schlagwörter: Heimattag 2023, Ausstellung, Kunst

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