8. April 2008

Südosteuropa-Gesellschaft fördert den kulturellen Dialog

Kürzlich lud die renommierte Südosteuropa-Gesellschaft zu zwei Veranstaltungen nach München ein. Zum einen zu einem Symposium ihres wissenschaftlichen Beirats ausgewiesenen Fach-Referenten zum Thema: „Extremismus, Nationalismus, Populismus in Südosteuropa“ und zum anderen zur öffentlichen Jahreshauptversammlung mit hochkarätig besetzten Teilnehmern einer Podiumsdiskussion über das hochaktuelle Thema „Kosovo: Die Entscheidung“.
Die 1952 gegründete Südosteuropa-Gesellschaft, kurz SOG, mit Sitz in München, ist eine private und gemeinnützige Vereinigung von namhaften Wissenschaftlern, Universitätslehrkräften und Persönlichkeiten aus Politik, Medien und Wirtschaft, mit über 700 Mitgliedern in 17 Zweigstellen in bedeutenden deutschen Universitätsstandorten. Die SOG ist unabhängig und überparteilich und wird mit namhaften zweckgebundenen Zuwendungen des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland unterstützt.

Zu den Gründern der Gesellschaft gehörte unser unvergessener Landsmann, Prof. Dr. Hermann Gross, Träger des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreises, der am 14. August 2002 wenige Monate vor der Vollendung seines einhundertsten Geburtstages in Gauting bei München gestorben ist. Schon seit ihrer Studienzeit ist die bekannte Politikwissenschaftlerin Dr. Anneli Ute Gabanyi (Berlin) Mitglied dieser Gesellschaft und in deren Präsidium vor kurzem als Beisitzerin wiedergewählt worden. Aber auch andere namhafte Landsleute gehören der SOG an wie, Prof. Dr. Paul Philippi (Hermannstadt) und Hon. Prof. Dr. Konrad Gündisch (Oldenburg). Der am 21. November 2007 verstorbene Rechtshistoriker und Akademische Rat Dr. Günther H. Tontsch war Leiter der SOG-Zweigstelle Hamburg.

Zweimonatlich gibt die SOG die Publikationsreihe „Südosteuropa Mitteilungen“ heraus. Im Anhang dieser Hefte definiert sich die Gesellschaft wie folgt: „Zentrale Aufgabe der SOG ist es, die wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu den südosteuropäischen Ländern: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Republik Moldau, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Türkei, Ungarn und Zypern, zu fördern und die Kenntnis über gegenwärtige und historische Entwicklungen in dieser Region zu vertiefen. Die SOG gehört zu den wichtigen Trägern der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik. Sie bietet durch ihre Veranstaltungen, Publikationen und durch das im Kreis ihrer Mitglieder vereinte Expertenwissen ein Forum für den Dialog zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den südosteuropäischen Ländern sowie für die politikberatende und politikbegleitende Diskussion. Die SOG fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs durch Hochschulwochen, Reisestipendien und Förderpreise für hervorragende Leistungen in der Südosteuropa-Forschung“.

Die Zeitschrift „Südosteuropa-Mitteilungen“ (SOM) spielt im deutschsprachigen Raum eine herausragende Rolle in der Wissensvermittlung zu aktuellen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fragen über Südosteuropa.

Seit dem Jahr 2000 führt der langjährige Bundestagsabgeordnete Gernot Erler, Staatsminister im Auswärtigen Amt, als Präsident die Geschicke der Südosteuropa-Gesellschaft.

Aus dem Rechenschaftsbericht vor der Ordentlichen Mitgliederversammlung der SOG am 16. Februar 2007 in Duisburg, erfuhren die Mitglieder, dass allein im Haushaltsjahr 2006 insgesamt 14 Konferenzen mit 1.600 Teilnehmern stattgefunden haben. Es wurden 61 Vorträge an den Zweigstellen der SOG veranstaltet.

Am 9. Februar 2008 fand die Mitgliederversammlung in München statt, wo aus dem Rechenschaftsbericht des Präsidenten zu erfahren war, dass im Jahre 2007, insgesamt 18 Symposien im In- und Ausland organisiert wurden und in den Zweigstellen 55 Veranstaltungen stattfanden. Die Liste der Veranstaltungen nach Jahren gestaffelt kann auf der Homepage der Gesellschaft unter www.suedosteuropa-gesellschaft.com nachgelesen werden. Sie ist beeindruckend vielfältig.

Alle zwei Jahre veranstaltet die Gesellschaft eine Studienreise in eines oder mehrere Länder im südosteuropäischen Raum. Besonders eindrucksvoll waren die Reisen nach Albanien und nach Bulgarien mit vielfältigen Einblicken und dem Kennlernen von Land und Leuten. Die Studienreise des Jahres 2007 führte in die Euroregion Donau-Kreisch-Marosch-Theiss in das Dreiländereck Serbien-Rumänien-Ungarn.

Ein Ausblick in die Zukunft ist verknüpft mit dem EU-Ziel der Fortführung des Dialoges der Europäischen Kulturen. Vor allem die Ratifizierung des Eu-Reformvertrages, möglichst fristgerecht und seitens aller EU-Mitgliedsstaaten steht im Vordergrund und bestimmt den künftigen Weg der EU.

Walter Klemm

Schlagwörter: Südosteuropa, Forschung

Bewerten:

4 Bewertungen: ++

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.