12. September 2008
Jahrestagung des Siebenbürgischen Landeskundevereins in Stuttgart
Die 43. Jahrestagung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg (AKSL) findet vom 18. bis 20. September in Stuttgart statt.
Das Thema „Toleranz – Koexistenz – Antagonismus. Wahrnehmungen religiöser Vielfalt in Siebenbürgen zwischen Reformation und Aufklärung“ wird in mehreren Vorträgen und Diskussionsrunden behandelt. Die Tagung findet in Zusammenarbeit mit dem Historischen Institut der Universität Stuttgart und der Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg/Cluj-Napoca statt. Nach Auskunft der Geschäftsstelle des AKSL sind noch Anmeldungen möglich.
Siebenbürgen hat im Laufe der Jahrhunderte eine außergewöhnliche religiöse Vielfalt hervorgebracht: Orthodoxe, römisch- und griechisch-katholische, lutherische, calvinistische und unitarische Christen sowie Juden waren und sind hier zu Hause. Auf der Grundlage von Reiseberichten, Autobiographien und Landesbeschreibungen werden die Wahrnehmungen der religiösen Vielfalt in Siebenbürgen untersucht. So soll ein quellennahes Bild frühneuzeitlicher Toleranz- und Koexistenzvorstellungen entstehen. Neben der Wahrnehmung der jeweils anderen Glaubensrichtung sollen auch die Selbstbilder und Abgrenzungsstrategien der verschiedenen Gruppen behandelt werden. Schließlich ist zu hinterfragen, inwieweit die seit etwa 1570 sprichwörtlich gewordene religiöse Toleranz in Siebenbürgen tatsächlich gelebt wurde und wie sie von den Beteiligten selbst, aber vor allem von Fremden aus ganz Europa und dem Orient beobachtet wurde.
Joachim Bahlcke (Stuttgart): „Religiöse Vielfalt in Ostmittel- und Südosteuropa in der Frühen Neuzeit. Ursachen – Wirkungen – Wahrnehmungen“;
Gerald Volkmer (Gundelsheim): „Politische Voraussetzungen und rechtliche Rahmenbedingungen religiöser Vielfalt in Siebenbürgen zwischen Reformation und Aufklärung“;
Detlef Haberland (Oldenburg): „Frühneuzeitliche Texte über Siebenbürgen: Gattungs- und rezeptionsgeschichtliche Implikationen für Darstellung und Reflexion über Religion und Kirche“.
Freitag, 19. September, 9.00-18.30 Uhr:
Edit Szegedi (Klausenburg): „Religion und Politik in Klausenburger Tagebüchern des 17. Jahrhunderts“;
Enikö Rüsz-Fogarasi (Klausenburg): Hinweise auf Multikonfessionalität in den Gesetzbüchern des Fürstentums Siebenbürgen;
Maria Crăciun (Klausenburg): Sakrale Kunst als historische Quelle und als Indikator konfessioneller Vielfalt Siebenbürgens im 17. Jahrhundert;
Alexandru Ciocâltan (Bukarest): „Ausstrahlung der siebenbürgischen Reformation in die vorwiegend orthodoxe Walachei im Lichte in- und auswärtiger Quellen des 16.-17. Jahrhunderts“;
Tamás Szőcs (Gronau): „Geistliche Strömungen in den siebenbürgisch-deutschen Gesangbüchern“;
Robert Born (Leipzig): „Das Nebeneinander der Konfessionen und Ethnien in Siebenbürgen in Trachtenbüchern und Stadtveduten des 16.-18. Jahrhunderts“;
Andreas Müller (Minden): „Wahrnehmung des Fremden: Die Orthodoxen Siebenbürgens in nichtorthodoxen Quellen des 16.-18. Jahrhunderts“;
Mihaela Grancea (Hermannstadt/Sibiu): „Western Travellers on the Romanians’ Religiosity: 1683-1789“;
Konrad Gündisch (Oldenburg): „Wahrnehmung und Deutung religiöser Vielfalt in Siebenbürgen in Nachschlagewerken und Zeitschriften des Heiligen Römischen Reiches (17.-18. Jahrhundert)“;
Harald Roth (Regensburg): „Die Wahrnehmung römisch-katholischer Traditionen in den evangelischen Städten Siebenbürgens im 17.-18. Jahrhunder“;
Christoph Machat (Brauweiler): „Die Tätigkeit der Jesuiten und die Übertünchung der mittelalterlichen Wandgemälde in den siebenbürgischen evangelischen Stadtpfarrkirchen“;
Ioan Vasile Leb (Klausenburg): „Die Orthodoxen in Siebenbürgen im Lichte von Reisebeschreibungen des 17.-18. Jahrhunderts“;
Lajos Bende (Klausenburg): „Die Juden in den erzählenden Quellen des 17.-18. Jahrhunderts“.
Samstag, 20. September, 9.00-12.00 Uhr:
Greta Miron (Klausenburg): Die griechisch-katholische Kirche Siebenbürgens im Spiegel von Quellen aus dem 18. Jahrhundert;
Stefan Sienerth (München): „Pietistische Spuren in der siebenbürgisch-deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts“;
Irmgard Sedler (Kornwestheim): „Luthertum und Anabaptismus im Lichte von Selbstzeugnissen der Landler in Siebenbürgen“;
Márta Fata (Tübingen): „Religiöse Vielfalt aus Sicht des Wiener Hofes. Die Reiserelationen Josephs II. in Siebenbürgen und im Banat“;
14.00-15.45 Uhr:
Mitgliederversammlung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg
Sonntag, 21. September, 11-13 Uhr,
Festsaal von Schloss Horneck in Gundelsheim/ Neckar: Mitgliederversammlung der Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek e.V.
Tagungsort: Die Vorträge am Donnerstag und Freitag finden im Hörsaal des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart, die Vorträge am Samstag und die Mitgliederversammlung des AKSL im Vortragssaal der Universitätsbibliothek, Holzgartenstraße 16, 70174 Stuttgart statt.
Tagungsbeitrag: € 15 für AKSL-Mitglieder, € 18 für Nichtmitglieder, € 5 für Studenten, Schüler, Partner. Zu begleichen im Tagungsbüro vor Ort.
Unterkunft: Reservierungen sollten individuell und möglichst umgehend vorgenommen werden. Dabei kann auf die von der Stuttgart Marketing GmbH angebotene Hotel-Hotline zurückgegriffen werden: (07 11) 22 28, E-Mail: hotels [ät] stuttgart-tourist.de. Weitere Informationen unter www.stuttgart-tourist.de bzw. www.stuttgart.de.
Anmeldung und Infos: AKSL-Geschäftsstelle, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim/Neckar, Telefon: (0 62 69) 4 21 00, Fax: (0 62 69) 42 10 10, E-Mail: info@siebenbuergen-institut.de, Internet: www.siebenbuergen-institut.de. Eine Anmeldung ist aus Platzgründen unbedingt erforderlich!
Link:
Das ausführliche Programm der AKSL-Jahrestagung als pdf-Datei
Siebenbürgen hat im Laufe der Jahrhunderte eine außergewöhnliche religiöse Vielfalt hervorgebracht: Orthodoxe, römisch- und griechisch-katholische, lutherische, calvinistische und unitarische Christen sowie Juden waren und sind hier zu Hause. Auf der Grundlage von Reiseberichten, Autobiographien und Landesbeschreibungen werden die Wahrnehmungen der religiösen Vielfalt in Siebenbürgen untersucht. So soll ein quellennahes Bild frühneuzeitlicher Toleranz- und Koexistenzvorstellungen entstehen. Neben der Wahrnehmung der jeweils anderen Glaubensrichtung sollen auch die Selbstbilder und Abgrenzungsstrategien der verschiedenen Gruppen behandelt werden. Schließlich ist zu hinterfragen, inwieweit die seit etwa 1570 sprichwörtlich gewordene religiöse Toleranz in Siebenbürgen tatsächlich gelebt wurde und wie sie von den Beteiligten selbst, aber vor allem von Fremden aus ganz Europa und dem Orient beobachtet wurde.
Tagungsprogramm
Donnerstag, 18. September, 15.00-18.30 Uhr:Joachim Bahlcke (Stuttgart): „Religiöse Vielfalt in Ostmittel- und Südosteuropa in der Frühen Neuzeit. Ursachen – Wirkungen – Wahrnehmungen“;
Gerald Volkmer (Gundelsheim): „Politische Voraussetzungen und rechtliche Rahmenbedingungen religiöser Vielfalt in Siebenbürgen zwischen Reformation und Aufklärung“;
Detlef Haberland (Oldenburg): „Frühneuzeitliche Texte über Siebenbürgen: Gattungs- und rezeptionsgeschichtliche Implikationen für Darstellung und Reflexion über Religion und Kirche“.
Freitag, 19. September, 9.00-18.30 Uhr:
Edit Szegedi (Klausenburg): „Religion und Politik in Klausenburger Tagebüchern des 17. Jahrhunderts“;
Enikö Rüsz-Fogarasi (Klausenburg): Hinweise auf Multikonfessionalität in den Gesetzbüchern des Fürstentums Siebenbürgen;
Maria Crăciun (Klausenburg): Sakrale Kunst als historische Quelle und als Indikator konfessioneller Vielfalt Siebenbürgens im 17. Jahrhundert;
Alexandru Ciocâltan (Bukarest): „Ausstrahlung der siebenbürgischen Reformation in die vorwiegend orthodoxe Walachei im Lichte in- und auswärtiger Quellen des 16.-17. Jahrhunderts“;
Tamás Szőcs (Gronau): „Geistliche Strömungen in den siebenbürgisch-deutschen Gesangbüchern“;
Robert Born (Leipzig): „Das Nebeneinander der Konfessionen und Ethnien in Siebenbürgen in Trachtenbüchern und Stadtveduten des 16.-18. Jahrhunderts“;
Andreas Müller (Minden): „Wahrnehmung des Fremden: Die Orthodoxen Siebenbürgens in nichtorthodoxen Quellen des 16.-18. Jahrhunderts“;
Mihaela Grancea (Hermannstadt/Sibiu): „Western Travellers on the Romanians’ Religiosity: 1683-1789“;
Konrad Gündisch (Oldenburg): „Wahrnehmung und Deutung religiöser Vielfalt in Siebenbürgen in Nachschlagewerken und Zeitschriften des Heiligen Römischen Reiches (17.-18. Jahrhundert)“;
Harald Roth (Regensburg): „Die Wahrnehmung römisch-katholischer Traditionen in den evangelischen Städten Siebenbürgens im 17.-18. Jahrhunder“;
Christoph Machat (Brauweiler): „Die Tätigkeit der Jesuiten und die Übertünchung der mittelalterlichen Wandgemälde in den siebenbürgischen evangelischen Stadtpfarrkirchen“;
Ioan Vasile Leb (Klausenburg): „Die Orthodoxen in Siebenbürgen im Lichte von Reisebeschreibungen des 17.-18. Jahrhunderts“;
Lajos Bende (Klausenburg): „Die Juden in den erzählenden Quellen des 17.-18. Jahrhunderts“.
Samstag, 20. September, 9.00-12.00 Uhr:
Greta Miron (Klausenburg): Die griechisch-katholische Kirche Siebenbürgens im Spiegel von Quellen aus dem 18. Jahrhundert;
Stefan Sienerth (München): „Pietistische Spuren in der siebenbürgisch-deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts“;
Irmgard Sedler (Kornwestheim): „Luthertum und Anabaptismus im Lichte von Selbstzeugnissen der Landler in Siebenbürgen“;
Márta Fata (Tübingen): „Religiöse Vielfalt aus Sicht des Wiener Hofes. Die Reiserelationen Josephs II. in Siebenbürgen und im Banat“;
14.00-15.45 Uhr:
Mitgliederversammlung des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg
Sonntag, 21. September, 11-13 Uhr,
Festsaal von Schloss Horneck in Gundelsheim/ Neckar: Mitgliederversammlung der Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek e.V.
Tagungsort: Die Vorträge am Donnerstag und Freitag finden im Hörsaal des Instituts für Auslandsbeziehungen (IfA), Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart, die Vorträge am Samstag und die Mitgliederversammlung des AKSL im Vortragssaal der Universitätsbibliothek, Holzgartenstraße 16, 70174 Stuttgart statt.
Tagungsbeitrag: € 15 für AKSL-Mitglieder, € 18 für Nichtmitglieder, € 5 für Studenten, Schüler, Partner. Zu begleichen im Tagungsbüro vor Ort.
Unterkunft: Reservierungen sollten individuell und möglichst umgehend vorgenommen werden. Dabei kann auf die von der Stuttgart Marketing GmbH angebotene Hotel-Hotline zurückgegriffen werden: (07 11) 22 28, E-Mail: hotels [ät] stuttgart-tourist.de. Weitere Informationen unter www.stuttgart-tourist.de bzw. www.stuttgart.de.
Anmeldung und Infos: AKSL-Geschäftsstelle, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim/Neckar, Telefon: (0 62 69) 4 21 00, Fax: (0 62 69) 42 10 10, E-Mail: info@siebenbuergen-institut.de, Internet: www.siebenbuergen-institut.de. Eine Anmeldung ist aus Platzgründen unbedingt erforderlich!
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Das ausführliche Programm der AKSL-Jahrestagung als pdf-Datei
Schlagwörter: AKSL, Siebenbürgen-Institut
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