2. April 2024

Eine erfolgreiche, aber noch nicht vollendete Unternehmung: 25 Jahre Stiftung Siebenbürgische Bibliothek

Im August dieses Jahres jährt sich zum 25. Mal die Gründung der gemeinnützigen „Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Gundelsheim“. Dies ist ein guter Anlass, um an die Notwendigkeit und die Umstände ihrer Gründung zu erinnern, über ihre Entwicklung und Erfolge zu berichten, über ihre Zukunft nachzudenken und vor allem um denjenigen zu danken, die mit ihren Zuwendungen, Spenden und Anregungen zum bisherigen Erfolg maßgeblich beigetragen haben.
Bearbeitung und Erschließung des Musikarchivs von ...
Bearbeitung und Erschließung des Musikarchivs von Karl Teutsch in Gundelsheim, 2021 Foto: Dr. Ingrid Schiel
Um die Zusammenhänge zwischen unserer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, dem Siebenbürgen-Institut, seinem Kernstück, der Siebenbürgischen Bibliothek, und der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek zu überblicken, sei an dieser Stelle auf den Beitrag „Unsere Kultureinrichtungen in Gundelsheim“ in Folge 2 vom 29. Januar 2024, S. 1 und 2, siehe auch SbZ Online vom 5. Februar 2024 verwiesen.

Jede Gemeinschaft erzeugt Belege über ihre Tätigkeiten, sei es um diese zu rechtfertigen, um folgenden Generationen Lösungen zur Verfügung zu stellen, um anderen Menschen Vergnügen zu bereiten oder um an Menschen zu erinnern, die für die Allgemeinheit von Bedeutung waren. Auch Betriebe, Universitäten, Ortschaften archivieren ihre Unterlagen. Das taten auch die sächsischen Institutionen in Siebenbürgen. Die in Archiven, Museen und Bibliotheken aufbewahrten Dokumente und Gegenstände haben es erst möglich gemacht, dass wir über Geschichte und Kultur der Siebenbürger Sachsen so gut Bescheid wissen. Auch die Siebenbürger Sachsen, die nicht mehr in Siebenbürgen leben, organisieren sich in Vereinen und anderen Institutionen, um an ihren guten Traditionen und der gegenseitigen Unterstützung festzuhalten. Da wir als Siebenbürger Sachsen auf unsere Geschichte, unsere Kultur und unsere Leistungen zurecht stolz sein können und als Gemeinschaft weiterbestehen wollen, ist es sinnvoll, die Unterlagen aller dieser Institutionen, die wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeiten unserer Landsleute, sowie bei Auktionen oder aus Privatbesitz erworbene, für unsere Selbstdarstellung wichtige Dokumente und Gegenstände aufzubewahren.

Das Siebenbürgen-Institut, dessen Träger der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturrat e.V. ist, ist gegenwärtig das einzige Förderobjekt der Stiftung. Bibliothek und Archiv bewahren vor allem schriftliche Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur auf. Da sich unsere Gemeinschaft aber nicht im leeren Raum entwickelt hat, sondern im Zusammenspiel mit anderen Ethnien und Religionen, beinhaltet die Siebenbürgische Bibliothek auch Dokumente aus und über ganz Siebenbürgen. Siebenbürgen soll in seiner Gesamtheit dokumentiert werden. Die Kooperation mit ungarischen und rumänischen Institutionen ist deswegen besonders intensiv, also auch international von Bedeutung.

Das ist mit viel Arbeit verbunden, die hier nur in Stichworten angedeutet werden soll: Aufnahme der Zusendungen, Katalogisierung, Kennzeichnung, eventuelle Restaurierung, Digitalisierung, Verleih, Recherche in Auktionshäusern, Austausch mit anderen wissenschaftlichen Bibliotheken und Instituten, allein in Deutschland je sechs, u.v.a.m. Viel Arbeit bedeutet auch die Notwendigkeit, Fachpersonal damit zu beauftragen, auch schon deshalb, weil es sich um eine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek handelt, die international stark vernetzt ist. Dieses Fachpersonal muss entsprechend entlohnt werden. Aber nicht nur das Personal verursacht Kosten, sondern auch die Raummiete, die Mietnebenkosten, die Buchhaltung, die Raumluftregelung, der Ankauf von sammlungswürdigen Objekten, der Kauf von Arbeitsmaterial, Geräten und deren Wartung etc. Auch wächst der Bestand ständig weiter an. Die Bibliothek enthielt 1999 ca. 56.000 Medieneinheiten, 2023 bereits 94.000. Im Archiv stieg der Bestand in dieser Zeitspanne von 5.000 auf 7.500 Medieneinheiten. Im genannten Zeitraum verdreifachten sich auch die jährlich im Lesesaal durchgeführten Recherchen von 96 auf 312. Jährlich werden mehrere tausend Nutzungen der Bestände registriert. Bibliothek und Archiv sind keine verstaubten Bücherschränke oder Regale, sondern aktiv und häufig benutzte Einrichtungen.

Wer soll das bezahlen? Nachdem es sich um Güter handelt, die für das Selbstverständnis unserer Gesamtgemeinschaft wichtig sind, ist die Antwort einfach: die Gemeinschaft. Helfen könnte uns dabei die Öffentliche Hand. Nun beginnt aber auch die Komplikation des Problems. Wie organisiert man die Finanzierung durch die Gemeinschaftsmitglieder und wie überzeugt man die staatlichen Institutionen, sich an den Kosten zu beteiligen?

Per Gesetz hat sich der Staat selbst verpflichtet, Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftliche Aktivitäten der Vertriebenen und Spätaussiedler auch finanziell zu unterstützen. Während die Förderung von Einzelprojekten relativ leicht genehmigt wird, ist eine institutionelle, also dauerhafte Förderung nur sehr schwer zu erhalten. Einige Jahre lang förderten die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrat e.V. auf diese Weise. Vier Personalstellen konnten damit besetzt werden, Geschäftsführung, Sekretariat, Buchhaltung und Bibliothekar. Andere Stellen, wie wissenschaftliche Leitung, Archivar, Projektmanagement, Arbeit am Wörterbuch oder Lexikon, mussten durch Spenden und Projektförderungsmittel finanziert werden. Das war nicht einfach, zumal die Bibliothek ständig wuchs und immer mehr Nutzer bedient werden mussten. Eine gewisse Erleichterung der finanziellen Lage brachte die Gründung des Vereins „Freunde und Förderer der Siebenbürgischen Bibliothek“ im Jahr 1992. Mitgliedsbeiträge und aktiv eingesammelte Spenden wurden vornehmlich für Einrichtungsgegenstände der Bibliothek und die Ersteigerung antiquarischer Schriften, Landkarten, Bücher, Restaurierungsarbeiten etc. zur Verfügung gestellt. Die Freude dauerte nicht lange, weil sich Mitte der 1990er Jahre bereits abzeichnete, dass die erwähnten Bundesländer ihre Förderung einstellen würden. Damit begann die Einrichtung von Teilzeitstellen und auch Entlassungen wurden nötig. Eine erste Maßnahme zur Beherrschung der Lage erfolgte durch Initiative des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V., der seine Mitglieder aufforderte, mit Beträgen von je 1000 DM die Geschäftsstelle des Siebenbürgen-Instituts in Gundelsheim zu retten. Parallel dazu beschäftigte sich eine Gruppe von Leuten, denen die große Bedeutung der Bibliothek mit Archiv bewusst war, mit den Vorbereitungen für die Gründung einer Stiftung, deren Zweck vor allem die langfristige und solide Finanzierung des Siebenbürgen-Instituts sein sollte. Die wichtigsten Fragen bei diesen Beratungen waren die Beschaffung des Grundkapitals von mindestens 100.000 DM, die Erarbeitung einer genehmigungsfähigen Satzung und die Findung der Mitglieder für Vorstand und Beirat. Dabei würde ich drei Personen hervorheben: Die Satzung wurde unter der Leitung von Dr. jur. Günther H. Tontsch erarbeitet, die Verhandlungen mit den Behörden führte Balduin Herter und das benötigte Grundkapital spendete die Familie Dr. Roswita und Martin Guist. Als treibende Kräfte hinter dem gesamten Vorhaben seien Balduin Herter und Dr. Harald Roth hervorgehoben.

Der konstituierende Stiftungsbeirat setze sich wie folgt zusammen: Richard Ackner, Dr. Wolfgang Bonfert, Martin Guist, Balduin Herter, Wilhelm-Georg Hietsch, Dr. Harald Roth, Dr. Günther H. Tontsch und Dr. Ulrich A. Wien. Zum ersten Vorsitzenden des Beirats wurde Dr. Günther H. Tontsch gewählt, als seinen Stellvertreter wählte man Dr. Harald Roth. In den ersten Stiftungsvorstand wählte der Beirat Martin Guist, Wilhelm-Georg Hietsch und Uwe Konst. Aus der internen Beratung des Vorstands ging Martin Guist als Vorsitzender und Wilhelm-Georg Hietsch als stellvertretender Vorsitzender hervor. Im August 1999 fanden die Formalitäten ihren Abschluss und die Stiftung nahm ihre Tätigkeit auf. Alle Mitglieder der beiden Gremien üben ihre Arbeit ehrenamtlich aus.

Die Stiftung ist das Instrument, mit dem die Unterhaltskosten des Siebenbürgen-Instituts sozial gerecht von der gesamten Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen erbracht werden können und sollen. Sie ist die Sammelstelle für Spenden, kleine und große Zuwendungen, Schenkungen, Vermächtnissen, zinslosen Darlehen und Erbschaften. Jedes Gemeinschaftsmitglied kann sich so, abhängig von seinen ökonomischen Möglichkeiten, seinen kulturellen Interessen und dem von ihm gewählten Zeitpunkt am Aufbau eines soliden Stiftungsvermögens beteiligen, dessen Erträge dem dauerhaften Erhalt unserer Kultureinrichtung in Gundelsheim zugutekommen. Es bedarf nur des Verständnisses dafür, dass die Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur erhaltungswürdig sind. Damit das Kriterium „dauerhaft“ erfüllt wird, bleibt das eingezahlte Kapital bei der Stiftung. Nur die erzielten Erträge werden für Förderungen und die geringen Verwaltungskosten, wie Werbematerial, Postwertzeichen oder unbedingt nötige Dienstreisen verwendet. Die Vorstandsmitglieder verrichten ihre Arbeit zuhause am eigenen Schreibtisch. Lohn-, Gerät-, Miet- und Nebenkosten fallen nicht an. Den Unterstützern der Stiftung steht es frei, ihre Zuwendungen zu überweisen, einen Dauerauftrag einzurichten oder mit der Stiftung ein Einzugsverfahren zu vereinbaren. Der Faktor „sozial gerecht“ wird dadurch gewährleistet, dass die Last der Kapitalbeschaffung auf sehr viele Schultern verteilt wird. Dazu ein einfaches Rechenbeispiel: Um eine Ausstattung zu haben, wie ähnliche Institute und Bibliotheken in Deutschland, würde das Siebenbürgen-Institut mit Bibliothek und Archiv jährlich mindestens 250.000 Euro benötigen. Das heißt, so hoch müssten die jährlichen verfügbaren Erträge der Stiftung sein. Bei einer aktuell zu erzielender Kapitalrendite von ca. 3% entspricht das einem Stiftungskapital von ca. 8,3 Millionen Euro. Die gedruckte Gesamtauflage der Siebenbürgischen Zeitung liegt bei knapp 19.000 Exemplare. Davon ausgehend, dass je Familie nur eine Zeitung bezogen wird, aber im Durchschnitt zwei Mitglieder ein Einkommen haben, und berücksichtigend, dass wahrscheinlich ebenso viele Familien nicht Mitglieder des Verbandes sind, kann man mit ziemlicher Sicherheit von mindestens 35.000 Personen ausgehen, die einen kleinen Beitrag zur Vollendung der Stiftung leisten könnten. Mit einer Zuwendung von monatlich einem Euro pro Verdiener könnte das Kapital, jetzt nach 25 Jahren, rund zehn Millionen Euro betragen. Damit könnten auch zusätzliche Projekte gefördert werden. Die Erkenntnis aus diesem Rechenbeispiel: Beteiligen sich viele am Aufbau des Stiftungskapitals, ist die Belastung des einzelnen Spenders klein.

Aus heutiger Sicht kann man bedauern, dass die Stiftung erst 1999 gegründet wurde, weil die Länder NRW und Baden-Württemberg ihre Förderungen weiter verkleinerten und zum Teil ganz einstellten. Nordrhein-Westfalen beendete seine Förderung zum Jahresende 2004, Baden-Württemberg reduzierte seine ab 2005 auf den Betrag, der ungefähr für die Stelle eines Bibliothekars benötigt wird. Diese institutionelle Förderung besteht glücklicherweise auch heute noch. Statt Geld für vier Personalstellen gab es nun nur noch die Mittel für eine. Das führte zu neuen Streichungen und Reduzierungen von Stellen und damit zu einem sehr eingeschränkten Betrieb des Instituts und der Bibliothek. Erschwerend wirkten sich auch die finanziellen Probleme des Eigentümers und Betreibers des Schlosses aus, der über Jahre die Räume der Bibliothek für eine symbolische Miete zur Verfügung gestellt hatte und nun Miet- und Nebenkosten forderte.

Die Stiftung konnte in den ersten Jahren ihres Bestehens leider nur mit sehr geringen Mitteln helfend einspringen. Das erste Geschäftsjahr, August bis Dezember 1999, war zu kurz, um Erträge zu generieren, trotz Zuwendungen von umgerechnet rund 250.000 Euro. In den folgenden Jahren stiegen die Erträge bis auf 11.000 Euro im Jahr 2003. Das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Vorstand, aber auch Mitglieder des Beirats, suchten einigermaßen verzweifelt nach möglichst gewinnbringenden Investitionen und anderen Lösungen, um den Betrieb der Bibliothek aufrecht zu erhalten. Martin Guist, der Vorstandsvorsitzende, der Einzige, der Erfahrung mit Aktienanlagen hatte und zudem für ein schnelles Wachstum des Stiftungskapitals plädierte, bekam heftigen Gegenwind zu spüren, weil er auch Wachstumsaktien ins Depot nehmen wollte. Zur Debatte stand auch die Frage, ob man überhaupt auf Aktien setzen sollte. Die Mehrheit der Beiratsmitglieder war eher für Staatsanleihen. Auch über die Frage der Mischung von Anleihen und Aktien, die Laufzeit der Anleihen und ob Bundes- oder Industrieanleihen den Vorzug bekommen sollten, wurde lebhaft debattiert. Der Vorstand setzte sich mit einer Mischung aus dividendenstarken Aktien und Anleihen durch, wobei aus Sicherheitsgründen und um schneller helfen zu können, auf eine Streuung in beiden Kategorien Wert gelegt wurde. Erst 2009, als das Stiftungskapital auf rund eine Million Euro angewachsen war, konnte ein nennenswerter Betrag (40.000 Euro) an den Kulturrat überwiesen werden.

Aus dieser Zeit eine kleine Anekdote: Auf der Suche nach guten Lösungen nahm ich Kontakt mit Teilnehmern eines Diskussionsforums auf. Einer von ihnen kritisierte die Arbeit des Stiftungsvorstands und behauptete zu wissen, wie viel höhere Erträge zu erzielen seien. Ich schlug ihm ein persönliches Treffen vor, damit er uns berät oder dem Vorstand bei der Arbeit hilft. Beides lehnte er vehement ab, er sei doch nicht so dumm, uns seine Methode zu verraten oder für die Stiftung zu arbeiten. Da er als Forumsteilnehmer einen Decknamen verwendete, weiß ich bis heute leider nicht, mit wem ich das Vergnügen hatte.

Im Verlauf der Arbeit stellte sich heraus, dass eine breite Streuung der Anlagen und Flexibilität bei deren Umschichtung die beste Gewähr dafür ist, möglichst unbeschadet über die Runden zu kommen. Erfreulicherweise hat die Stiftung mit dieser Strategie alle bisherigen Krisen gut überstanden und konnte kontinuierlich ihre Förderbeträge steigern. Im Jahr 2012 waren es bereits ca. 75.000 Euro und ab dem Jahr 2014 ca. 100.000 Euro.

Dem Stiftungsvorstand war von Anfang an klar, dass die ideale Verteilung der Finanzlast, wie in dem weiter oben dargestellten Beispiel dargestellt, kein Selbstläufer sein kann. Die Werbung für die Stiftung und ihre Bedeutung für die Gemeinschaft musste also auf sehr breiter Basis stattfinden. Anders als bei Vereinen, deren Mitglieder und Anschriften bekannt sind und die persönlich angesprochen werden können, sind die potenziellen Spender, Darlehensgeber und Erblasser dem Stiftungspersonal nicht bekannt. Was lag also näher, als die Mitglieder unserer Gemeinschaft mit Hilfe der Siebenbürgischen Zeitung zu erreichen. Interessanterweise stieß das anfangs auf heftigen Widerstand von Seiten der Verbandsleitung. Es hatte den Anschein, als würde gedacht, die Stiftung würde sich nicht um Interessen der ganzen Gemeinschaft kümmern, als hätte das Siebenbürgen-Institut mit Bibliothek und Archiv für unsere Gemeinschaft keine Bedeutung. Die sehr gute Zusammenarbeit mit der Verbandsleitung und besonders mit der Redaktion der Siebenbürgischen Zeitung begann erst nach einer sehr emotionalen Rede des damaligen, bereits schwer kranken Beiratsvorsitzenden Dr. Günther H. Tontsch auf dem Verbandstag im Jahr 2006. Ähnliche Probleme hatten anfangs auch die Ortsgemeinschaften. Jedenfalls änderte sich die Lage ab dem Verbandstag zum Guten, was auch an den Beispielen Carl Wolff Gesellschaft und das Siebenbürgische Kulturzentrum „Schloss Horneck“ e.V. zu erkennen ist, die, wie auch die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek und der Verband der Siebenbürgisch-Sächsischen Heimatortsgemeinschaften, als dem großen Ganzen zugehörig gesehen werden, auch wenn sie „nur“ Teilprobleme bearbeiten. Es ist, wie in der Natur, alles mit allem verknüpft, auch die vielen in einer Gesellschaft existierenden Interessen.

Die große Massenbereitschaft für die Vollendung des Stiftungsaufbaus konnte bis dato leider noch nicht herbeigeführt werden. Die Werbemaßnahmen müssen intensiv weitergeführt werden. Worauf beruhen demzufolge die bisherigen Erfolge der Stiftung? Glücklicherweise gibt es doch eine relativ große Anzahl von Menschen, die den Wert der Zeugnisse unserer Geschichte und Kultur erkannt haben und für deren Erhalt etwas tun wollen. Die meisten von ihnen spenden mehrfach, manche sogar regelmäßig, einige durch die Gewährung zinsloser Darlehen, deren Erträge in das Stiftungskapital fließen, andere wiederum richten namensbezogene Unterstiftungen ein, die mindestens 10.000 Euro beinhalten müssen, jedoch durch größere Zuwendungen, Vermächtnisse und Erbschaften auch mehrere hunderttausend Euro enthalten können. Die Summe der in den Unterstiftungen gebuchten Werten macht beinahe die Hälfte des Stiftungsvermögens aus. Dieses Vermögen auf Dauer gut zu verwalten und zu mehren, ist der Anspruch und die Bereitschaft der für die Stiftung tätigen Personen. Dafür gebührt ihnen der Dank der gesamten Gemeinschaft. Nachdem eine Stiftung „auf Ewigkeit“ errichtet wird, werden auch in Zukunft bereitwillige Menschen nötig sein, um diese Arbeit zu leisten. Der aktuelle Vorstand der Stiftung hat durch seine erweiterte Analyse der Kapitalmärkte, die breitere Streuung der Anlagen und die erweiterte Dokumentation der Schwankungen der Werte und Erträge der einzelnen Anlagen ein professionell höheres Niveau als die vorherigen erreicht, und damit sehr gute Voraussetzungen dafür, die Stiftung weiter auf dem Erfolgskurs voranzubringen. Allein kann er es nicht schaffen, er ist auf die Hilfsbereitschaft der ganzen Gemeinschaft angewiesen.

Zum großen Dank verpflichtet sind wir vor allem den Spendern, Erblassern, Darlehensgebern u.a. Unterstützern, unabhängig von der Höhe ihrer Zuwendungen. Nur durch deren Bereitschaft zu helfen kann die Stiftung tätig sein und können das Siebenbürgen-Institut mit der Siebenbürgischen Bibliothek und Archiv weiterbestehen. Für die Vollendung der Stiftung ist noch jede Menge Aufklärungsarbeit zu leisten, damit diese Bereitschaft aufrechterhalten bleibt, beziehungsweise dass sie auf viele zusätzliche Personen überspringt.

Hatto Scheiner

Schlagwörter: Siebenbürgische Bibliothek, Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Siebenbürgen-Institut

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