23. April 2019

Johannis begrüßt Anklage wegen Wende-Verbrechen

Bukarest – Nach fast 30 Jahren sind die Ermittlungen zu den blutigen Ereignissen der Wende 1989 in Rumänien abgeschlossen, teilte die rumänische Generalstaatsanwaltschaft Anfang des Monats mit.
Insgesamt 3330 Ordner umfasste die Ermittlungsakte, was die lange Dauer des Verfahrens erklären soll. Mit einer Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen sich nun der damalige Staatspräsident Ion Iliescu, der ehemalige Premierminister Gelu Voican-Voiculescu und Ex-Luftwaffenchef Iosif Rus vor Gericht verantworten. Bei den Vorwürfen geht es um einen Zeitraum von fünf Tagen im Jahr 1989, als Iliescu nach der Flucht von Ceaușescu am 22. Dezember die Macht ergriff. Am 25. Dezember wurden Ceaușescu und seine Frau verurteilt und hingerichtet. Iliescu wird vorgeworfen, die blutigen Geschehnisse im Dezember 1989, bei denen rund 1100 Menschen starben, billigend in Kauf genommen zu haben, um seine eigene Macht zu festigen. Tatsächlich sei die „Revolution“ jedoch ein Staatsstreich gewesen, durch Desinformation und Manipulation habe man versucht, den Anschein eines Bürgerkriegs zu erwecken. Staatspräsident Klaus Johannis begrüßte die Anklage ausdrücklich. Die Verbrechen der Revolution dürften nicht ungestraft bleiben, sagte er.

NM

Schlagwörter: Rumänien, Johannis, Staatspräsident, Zeitgeschichte, Justiz

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