27. Juni 2023

Ein inneres Bedürfnis, den Siebenbürgern zu helfen: Josef Zellmeier, MdL, im Gespräch mit dem Landesverband Bayern

Josef Zellmeier, Vorsitzender der CSU-Arbeitsgruppe Vertriebene, Aussiedler und Partnerschaftsbeziehungen, will die Siebenbürger Sachsen weiterhin bei der Kulturpflege und ihrer berechtigten Forderung nach Rentengerechtigkeit unterstützen. Bei einem Gespräch mit Werner Kloos, dem Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, sagte der CSU-Landtagsabgeordnete, dass es ihm ein „inneres Bedürfnis“ sei, den Siebenbürger Sachsen zu helfen und ihnen nach Kräften beizustehen.
Josef Zellmeier (Bildmitte) im Gespräch mit ...
Josef Zellmeier (Bildmitte) im Gespräch mit Siebenbürger Sachsen: Werner Kloos, Kerstin Arz, Andrea Wagner und Harry Lutsch (von links). Fotos: Siegbert Bruss
Am Treffen am 15. Juni in der Geschäftsstelle des Verbandes in München nahmen zudem Harry Lutsch, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Bayern und Vorsitzender des Kulturwerks, Kerstin Arz, die ab 1. August die Leitung des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen übernehmen wird, Andrea Wagner, Angestellte des Landesverbands Bayern, und Siegbert Bruss, Chefredakteur der Siebenbürgischen Zeitung, teil.

Werner Kloos bedankte sich für die Offenheit, die die Christlich-Soziale Union (CSU) stets für die Anliegen der Vertriebenen und Aussiedler gezeigt habe, und erinnerte an die Wertschätzung, die ihnen Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erst kürzlich durch ein festliches Abendessen in der Münchner Residenz und durch seine Festrede beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen entgegengebracht habe. In seiner Ansprache bei der Eröffnungsveranstaltung am 27. Mai in Dinkelsbühl habe sich der Ministerpräsident offen gezeigt für neue Ideen zum Ausbau des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen, das seit drei Jahren aus Mitteln des bayerischen Freistaates sehr gut funktioniere und wofür die Siebenbürger Sachsen sehr dankbar seien, betonte Werner Kloos. Unzufrieden zeigte er sich hingegen mit der Berichterstattung des Bayerischen Fernsehens über den Heimattag, die zu kurz gekommen sei und viele Zuschauer enttäuscht habe.

Josef Zellmeier in der Geschäftsstelle des ...
Josef Zellmeier in der Geschäftsstelle des Verbandes in München
Josef Zellmeier, geboren am 31. Mai 1964 in Mallersdorf im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen, ist seit Oktober 2003 Mitglied des Bayerischen Landtags und seit November 2018 Vorsitzender des Haushaltsausschusses. In der Vertriebenenarbeit ist er seit über 20 Jahren engagiert. Zellmeiers Mutter wurde 1934 als eine von 150.000 Karpatendeutschen in der slowakischen Hauptstadt Preßburg geboren, nach Ende des Krieges mit der Familie ein Jahr lang interniert und 1946 nach Niederbayern vertrieben. Zellmeier war es immer wichtig, seine Wurzeln zu kennen, zu erforschen, die Kultur der Vorfahren zu erhalten und die in der Heimat verbliebenen deutschen Minderheiten zu stärken. Nach mehreren Jahren als stellvertretender Landesvorsitzender der Karpatendeutschen steht Zellmeier seit 2010 dem Landesverband Bayern der Karpatendeutschen vor. Zellmeier ist seit 2003 stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Bayern und seit 2013 Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion für Heimatvertriebene und Aussiedler.

Zu den Siebenbürger Sachsen pflegt er enge Verbindungen. Seine erste Auslandsreise mit einer bayerischen Landtagsdelegation führte 2005 nach Hermannstadt, wo u.a. ein Empfang durch Bürgermeister Klaus Johannis auf dem Programm stand. Die Gäubodener Siebenbürger Sachsen unterstützte er nicht nur bei der Gründungsversammlung am 5. Februar 2012, sondern ist immer wieder auch Schirmherr ihrer Feste. 2016 war er Ehrengast des Großen Siebenbürgerballs in München.

Werner Kloos präsentierte die vielseitigen Aktivitäten des Verbandes auf Bundes-, Landes- und Kreisebene und zeigte sich erfreut über die rege siebenbürgische Jugendarbeit. Der Landesverband Bayern werde sein 75-jähriges Jubiläum vom 18.-20. Oktober 2024 in der Meistersingerhalle in Nürnberg groß feiern. Ebenfalls 2024, vom 2. bis 4. August, sei das zweite große Sachsentreffen in Hermannstadt geplant, an dem auch Kulturgruppen aus Bayern gerne teilnehmen würden. Bedingt durch die intensive Nutzung der Fördermittel des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen, werde es 2024 wahrscheinlich zu finanziellen Engpässen kommen, sagte Werner Kloos. Josef Zellmeier zeigte sich offen und hilfsbereit, das Problem der Kulturförderung zu lösen.

Das Treffen verlief in einer sehr guten Atmosphäre, freundschaftlich und vertrauensvoll.

Siegbert Bruss

Schlagwörter: Bayern, Politik, Kulturförderung

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