Die Geschichte der Siebenbürger Sachsen in Amerika beginnt in den 1880er Jahren mit der ersten Masseneinwanderungswelle aus Europa nach Amerika im Zuge der so genannten industriellen Revolution. Die zweite Welle fand vor und nach dem Ersten Weltkrieg und der Bedrohung durch den Kommunismus statt. Während des Zweiten Weltkriegs flohen viele Sachsen aus ihrer Heimat und gingen nach Deutschland und Österreich, einige reisten dann nach Amerika weiter. Viele andere wurden nach Russland geschickt, um dort in den Bergwerken, auf den Feldern und in den Lagern zu arbeiten. Nach dem Krieg hatten sie keine Papiere, um in ihr Heimatland zurückzukehren, und in vielen Fällen wurden ihre Häuser im heutigen Rumänien von anderen bewohnt. Später konnten sich andere mit Hilfe ihrer Verwandten in den USA vom kommunistischen Rumänien „freikaufen“ und durften Siebenbürgen verlassen.

Die frühen Siebenbürger Sachsen ließen sich zunächst in Ohio und Pennsylvania nieder, in den Städten Alliance, Cleveland, Erie, New Castle, Salem und Youngstown. Salem, Ohio ist unsere älteste Niederlassung und wurde 1891 gegründet. Es folgten Alliance, Ohio (1892), New Castle, Pennsylvania (1894), Cleveland, Ohio (1895) und Erie, Pennsylvania (1898). Später breiteten sich die Sachsen in vielen anderen Städten und Staaten aus. Siebenbürger Sachsen gibt es überall in den Vereinigten Staaten.

Ursprünglich schlossen sie sich in benachbarten Gruppen zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und die Sprache und die Gepflogenheiten ihrer neuen Welt zu lernen. Diese informellen Gruppen und Klubs dienten der Kameradschaft und kulturellen Aktivitäten. Die Idee, diese lokalen Gruppen in einer nationalen Organisation zusammenzufassen, wurde zur Grundlage des 1902 gegründeten „Central Verbandes der Siebenbuerger Sachsen von Amerika“. Der Name wurde 1965 in die englische Übersetzung „Alliance of Transylvanian Saxons“ oder ATS geändert.

Die ATS ist das, was wir eine „Fraternal Benefit Society“, einen brüderlichen Wohltätigkeitsverein, nennen. Wir sind ein Lebensversicherungs- und Rentenversicherungsunternehmen, d. h. eine Art persönliche Altersvorsorge. Mit den Gewinnen aus dem Verkauf von Versicherungs- und Rentenprodukten können unsere Mitglieder zusätzliche Leistungen in Anspruch nehmen, z. B. ein Waisenprogramm, Stipendien für Universitäts- studenten, eine zweiwöchentlich erscheinende Zeitung (www.atsaxons.com/volksblatt) und die Förderung verschiedener kultureller Gruppen und nationaler Aktivitäten. Wir beteiligen uns mit Chören, Tanzgruppen und Bands am Kulturaustauschprogramm der Föderation sowie am Jugendlager mit Deutschland, Österreich, Kanada und Siebenbürgen.

Heute haben wir 22 organisierte Clubs (wir nennen sie Zweigstellen) in fünf Staaten und über 6 000 Mitglieder. (Nicht alle Mitglieder der ATS sind Sachsen, und nicht alle Sachsen in Amerika sind Mitglieder der ATS.) Wir haben einen Männerchor und einen Kinderchor, eine Tanzgruppe und eine Blaskapelle. Wir sind sehr stolz auf unsere Cleveland Saxon Dance Group, die in diesem Sommer im Rahmen des Kulturaustauschprogramms die USA in Deutschland und Österreich vertritt. Wir glauben, dass auch Sie begeistert sein werden, sie zu sehen!

Jedes Jahr treffen sich die Siebenbürger Sachsen in Amerika und Kanada zu einem Heimattag. Anders als der deutsche Heimattag, der immer in Dinkelsbühl stattfindet, veranstalten wir ihn abwechselnd in Kanada und den USA. Das Konzept des Heimattags entstand in den frühen 1960er Jahren. Der allererste nordamerikanische Heimattag fand 1963 in Cleveland, Ohio statt. Das zweite Mal wurde er in Youngstown, Ohio abgehalten. Im Jahr 1970 waren die Sachsen in Kitchener in Kanada Gastgeber der Veranstaltung. Im Jahr 2025 wird der Heimattag zum 58. Mal stattfinden, da es in den ersten Jahren einige Ausfälle gab, genauso wie in der Corona-Pandemie. Zum Heimattag vom 11. bis 13. Juli 2025 in Youngstown, Ohio laden wir unsere Freunde aus Kanada und der ganzen Welt herzlich ein.

Denise Crawford
(Übersetzung aus dem Englischen mit deepl.com)