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19. Mai 2010

Verbandspolitik

60 Jahre Siebenbürgische Zeitung: Ihr Wirken im Spannungsfeld zwischen Identität und Integration

Die erste Folge der Siebenbürgischen Zeitung erschien im Juni 1950 in München, trug den Untertitel „Nachrichten für die Siebenbürger Sachsen in Deutschland“, umfasste vier Seiten etwa in Foliogröße und wurde im Auftrag des „Verbandes der Siebenbürger Sachsen e.V.“ herausgegeben. Heute veröffentlicht die Siebenbürgische Zeitung mit dem Untertitel „Zeitung der Gemeinschaften der Siebenbürger Sachsen“ im Durchschnitt 32 Seiten im Berliner Format. Dazwischen liegt eine 60-jährige Entwicklung, die in einer Jubiläumsausgabe anhand von ausgewählten Texten und Fotos beleuchtet wird. mehr...

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Artikel wurde 1 mal kommentiert.

  • seberg

    1seberg schrieb am 20.05.2010, 12:16 Uhr (um 12:23 Uhr geändert):
    Zitat: „’Behalten Sie Ihr eigenes Gepräge und bringen Sie es zum Leuchten!’, rief Bischof Dr. Michael Bünker im September 2008 den Siebenbürger Sachsen beim Heimattag im oberösterreichischen Wels zu. Diese Aufforderung verdeutlicht, dass die Grenzen beim Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Identität nicht mehr von außen gesetzt werden, wie das im kommunistischen Rumänien der Fall war, sondern eher von innen, von der mittleren und jüngeren Generation, die ihr Augenmerk fast ausschließlich auf die Eingliederung, auf den hiesigen Alltag richtet.“

    Wie der Autor des Artikels ausgehend von der Aufforderung von Bischof Bünker zu der anschließenden "Verdeutlichung" kommt, verstehe ich nicht.

    Selten ist m.E. so deutlich wie in diesem Artikel ausgesprochen worden, dass die SBZ sich als moralische Instanz sieht gegenüber der „mittleren und jüngeren Generation“, deren Integrationsbestreben als ähnliche Behinderung - diesmal von innen - für den Erhalt der siebenbürgisch-sächsischen Identität gesehen wird, wie früher - von aussen - das kommunistischen Rumänien. Ob man sich durch solche Vergleiche Freunde macht?

    Das Miteinander zwischen SBZ und diesen Generationen hat man offenbar schon abgeschrieben, die SBZ versteht sich anscheinend als Hüterin und Bewahrerin der sb.sächsischen Identität GEGEN die Gefahr und die Bedrohung durch Integration!

    Der konstruierte Gegensatz zwischen Identität und Integration mit der angeblichen Spannung zwischen beiden - sogar als Titel gross aufgemacht - ist völlig falsch! Identität HAT niemand, weder eine Person noch eine Gruppe, sondern sie entsteht und vergeht ständig gerade DURCH die konfliktreichen Integrationsbemühungen des Alten in das Neue.

    Bei diesen Bemühungen hätte die angesprochene mittlere und jüngere Generation m.E. eher einen freudschaftlich-verständnisvollen Begleiter nötig, als einen altväterlichen Ermahner.

    Die SBZ als eine Art Kirchen-Ersatz? – Kein Wunder, dass ihr die „Besucher“ wegleiben.

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