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26. September 2007

Verbandspolitik

17. Sachsentreffen: "Das Erbe selbstbewusst in die Zukunft tragen"

„Erbe und Zukunft“ – unter diesem Motto stand das 17. Sachsentreffen, das am 15. September erstmalig in Hermannstadt stattfand. Rund 2 500 Gäste strömten an dem sonnigen Samstag in die Europäische Kulturhauptstadt, darunter 700 aktive Teilnehmer. Eröffnet mit einem Festgottesdienst, gefolgt von Trachtenumzug, Konzert und Ausstellungen, Vortrag und Festrede sowie der Verleihung der Honterusmedaille bot das Begegnungsfest ein vielfältiges Programm. Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland war vertreten durch den Bundesvorsitzenden Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr und den Vorsitzenden der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Harald Janesch, die mit einer Delegation des Patenlandes Nordrhein-Westfalen angereist waren, durch den Vorsitzenden des Landesverbandes Bayern, Dr. Bernd Fabritius, sowie die Blaskapelle und die Erwachsenentanzgruppe der Kreisgruppe Landshut (Berichte folgen in der Siebenbürgischen Zeitung Online vom 26. und 27. September 2007). mehr...

Kommentare

Artikel wurde 11 mal kommentiert.

  • schully

    1schully schrieb am 26.09.2007, 07:05 Uhr:
    Der Termin war für Schulkinder und deren Eltern aus Deutschland ungünstig.
    Da wird immer wieder darüber diskutiert, wie wir unseren Kindern die siebenbürgisch-sächsische Kultur näher bringen können, und dann trifft man sich kurz nach den Ferien in Hermannstadt....
    Schade. der eine oder andere wäre bestimmt auch gerne dabei gewesen.
    Servus
  • Roman-Diesel

    2Roman-Diesel schrieb am 26.09.2007, 21:52 Uhr:
    "Festrede löst Diskussionen aus"

    Diese den lieben Frieden störende, aber absolut notwendige Beitrag häte ich gerne live miterlebt!
  • Siegbert Bruss

    3Siegbert Bruss schrieb am 28.09.2007, 14:52 Uhr:
    Die Festrede von Prof. Dr. Paul Philippi wurde im Wortlaut in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien veröffentlicht. Wer die Ansprache lesen will, möge auf folgende Links klicken: Teil 1 und Teil 2.
  • Karl

    4Karl schrieb am 01.10.2007, 22:02 Uhr:
    Ich kann Roman-Diesel nur zustimmen.
    Dr. Philippi bewundere ich wegen des Muts und seiner Weitsichtigkeit. Leider gibt es in der LM keine Entscheider, welche ähnliche Meinungen und Ziele wie er vertreten. Der ausgewanderte Sb. Sachse glaubt viel zu oft, daß er seiner Mitverantwortung losgeworden ist, indem er einfach nicht mehr in Sb. ist oder nicht mehr hinfährt. Oder indem er nicht mehr nach Sb. fährt, bzw. Sb. ignoriert oder totschweigt. Es gibt auch viele, die ihre Wurzeln verleugnen oder sich dafür schämen.
    Bravo, Herr Dr. Philippi-- mit Volkstanzugruppen und Kirmes kann man keine sb. sächsische Kultur erhalten, es sind nicht mehr als Verkleidungen, wobei die Verkleideten oft keine Ahnung haben, warum und in welcher Tracht sie eigentlich auftreten.
    Leider wird diese oberflächliche, lächerliche Zurschaustellung von der LM viel zu sehr als Kultur verkauft, obwohl sie eigentlich gar wenig mit unserer Kultur zu tun hat.
    Kultur besteht nicht nur aus einem Fetzen Tuch, den man sich irgendwo hintut, sondern dazu gehört mehr:
    eine Heimat, eine Sprache, Traditionen, eine Gemeinschaft mit einem Ziel und einem Zweck.
    All das fehlt diesen Trachtenshows und auch den meisten Veranstaltungen irgendwelcher Vereine der Sb. Sachsen heutzutage.

    Anderseits kann man sich aufgrund der Entscheidungen, welche oft hinter geschlossenen Türen (nicht) getroffen werden, als ausgewanderter-rückkehrwilliger Sb. Sachse in Hermannstadt oder anderswo beim Kontakt mit der ev. Kirche oder Vertretern aus Siebenbürgern nicht willkommen fühlen.
    Es reicht eben nicht aus, wenn bei Schönwetter selbstgewählte Vertreter von LM und Kirche der Sachsen mit maskierten Volkstänzern zum Gruppenfoto zusammenstehen.
  • hanzy

    5hanzy schrieb am 02.10.2007, 00:40 Uhr:
    Na wirklich mutig und weitsichtig ist das nicht. Ohne die 'Trachtenvereine' kannst du sächsisches Gemeinwesen weitgehend einmotten.
  • Robert

    6Robert schrieb am 02.10.2007, 14:22 Uhr:
    So ist es! Ohne die organisierten Jugendlichen würde so manche Veranstaltung nicht stattfinden (Kronenfest, Ball, Volleyballturnier, Fasching, ..). Die Tanzgruppenmitglieder sind es die anpacken und etwas auf die Beine stellen.
    Ich finde die Rede von Philippi gut. Aber man muss auch erkennen, dass in den Tanzgruppengemeinschaften viel mehr passiert und transportiert wird, als man als Aussenstehender Zuschauer beim Tanzauftritt sieht.
  • Christian Schoger

    7Christian Schoger schrieb am 02.10.2007, 14:37 Uhr:
    Hallo Herr Karl (wieso muss ich jetzt gerade an Qualtinger denken?), hallo Karl,
    wenn Sie im Zusammenhang mit dem Sachsentreffen von "Trachtenshows" sprechen, ist das meines Erachtens zu kurz gesprungen. Sie kritisieren (recht pauschal), dass die Veranstaltungen der LMS nicht viel mehr als Trachten zu bieten hätten. Dies werde als Kultur verkauft. Also Etikettenschwindel? - Die vor allem vom Demokratischen Forum und der Landsmannschaft gestaltete Siebenbürgisch-sächsische Kulturwoche in Hermannstadt (1.-8. August) ist ein aktuelles Gegenbeispiel. Ein Blick ins Programm macht deutlich, dass die Landsmannschaft in der Programmgestaltung sehr wohl andere Akzente gesetzt hat: u.a. Ausstellung von Peter Jacobi, Kirchenkonzerte, Lesung Eginald Schlattner, Präsentation des Kinofilms „Der geköpfte Hahn“, Symposium „Hermannstadt – ein Zentrum der Bergkultur (gestern, heute und morgen)“, Lesung Hans Bergel, thematische Stadtführungen ... daneben auch Gottesdienst, Brauchtumsveranstaltungen, Mundarttheater. Der hier ausgebreitete Horizont siebenbürgisch-sächsischer Kultur ist durchaus nicht so eng und armselig, wie Sie in Ihrer Kritik den Eindruck erwecken.
  • sevens

    8sevens schrieb am 02.10.2007, 17:41 Uhr:
    Heyho! LM hin, Trachtenvereine her - am Ende ist es ja doch nur zu Folklore verkomen das ganze, da hat der alte Dr. Philippi schon recht. Volleyballturnier, Ball, Kronenfest (in Deutschland!!!) sind ja wohl kaum eine Referenz dafür, daß da irgendein Erbe in die Zukunft getragen wird. Habe manchmal das Gefühl die Leute aus der LM bewegen sich diesbezüglich in einer Art Pararealität....
  • Robert

    9Robert schrieb am 03.10.2007, 01:49 Uhr:
    Wie stellst du dir "Erbe in die Zukunft tragen" vor?
    Was macht die Siebenbuerger Sachsen deiner Meinung aus?
    Wir sprachen weiter oben bspw. vom sächsischen Gemeinwesen und von Gemeinschaft. Ein weiteres Schlagwort ist die Wertegemeinschaft. Was mich persönlich beeindruckt, ist das sbs Gemeinwesen das immer das Wohl der Gemeinschaft förderte. Was waren das für Menschen die über Jahrhunderte hinweg ihre kulturellen Werte bewahrt und weiterentwickelt haben,
    die Identität, Zusammenhalt und Durchsetzungskraft der Siebenbürger Sachsen maßgebend beeinflusst haben?
    Ein schlauer Mensch formulierte es kürzlich folgendermaßen: "Auch wenn die gesellschaftlichen Bedingungen mittlerweile ganz andere sind und
    die damalige Welt in mancherlei Hinsicht fremd geworden ist, lohnt es diese kulturelle Lebenskraft zu ergründen, um sie möglicherweise auch weiterhin zu pflegen und zu verteidigen."
    Die "kulturellen Werte" sind nicht Tracht und Tanz in der Öffentlichkeit. Etwas zu tun, dass dem Wohl der Gemeinschaft dient und fördert, könnte aber eine Eigenschaft einer Wertegemeinschaft sein.
  • der Ijel

    10der Ijel schrieb am 29.11.2007, 23:42 Uhr:
    Ihr habt einen alten Mann bestellt, diese „Festrede“ zu halten.--

    Er hat gewaltig Recht der alte Mann---

    Dieses Stück Folklore haben Erneuerer in der Zeit um den Ersten Weltkrieg herum wieder einzuführen sich bemüht. Und so war der Volkstanz ein Versuch der Erneuerung, er war kein Element von Erbe,

    UNSER TRACHTEN
    die tracht ist wohl zu tragen
    das ist gar schön und recht,
    doch höret was die alten sagen
    tragt sie nicht mit steifem kragen

    wonach die mannschaftslandler trachten
    alles zeigen was sie brachten
    sie brachten was im koffer mit
    was unten blieb wasser mit dem sieb

    die sagen um die burgen
    worin die sagen sie begruben
    die alten sagen was sie trugen
    in die burgen sie begruben



    [Beitrag am 29.11.2007, 23:59 von der Ijel geändert]
  • der Ijel

    11der Ijel schrieb am 30.11.2007, 00:32 Uhr:
    Deswegen meine ich auch dass Herr Philippi Recht hat.
    Nicht der Volkstanz und die Folklore macht das Erbe aus. Sondern in Wirtschaft und Politik sollte noch was getan werden.

    Im oberen Beitrag habe ich ein Wortspiel mit Homonymen
    verarbeitet. Es ist älteren Datums. Das ist nicht soo wichtig.

    Doch zum Thema Bodenrückgabe,-- hat es eine Zeitspanne von 1991-1995 oder 96 gegeben wo man die Rumänische Staatsbürgerschaft beantragen konnte, ohne die deutsche
    dadurch zu beeinflussen oder gar zu verlieren.
    Simmt das ?
    Wenn nun damals viele, möglichst viele unserer Landsleute dies getan hätten, wären sie heute problemlos im Besitz ihres BODENS (wenn auch nicht der Häuser,in vielen Fällen)
    Diese Landwirtschaftlichen Flächen zusammengelegt, der Ev. Kirche gespendet--- wäre das ein "gerettetes" Erbe gewesen ?

    Ein Strohfeuer und keine Wende
    Verfassungsgericht und Restitutionsbehörde vertreten unterschiedliche Standpunkte
    / Von Wolfgang Wittstock

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