22. August 2021

Die Freude des Wiederentdeckens: Einladung zum digitalen Gottesdienst am 29. August in Mühlbach

Manchmal wünscht man sich in der Haut des Restaurators Lorand Kiss zu stecken. Zwar ist sein Job eine pingelige und staubige Angelegenheit, aber das Gefühl, mit jedem Hammerschlag oder Spachtelstrich ein unbekanntes Bild freizulegen, muss großartig sein. Wie eine Schatzsuche eben. Im grenzüberschreitenden digitalen Gottesdienst vom 29. August 2021 um 9.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit steht diese Freude des Wiederentdeckens im Mittelpunkt. Lorand Kiss und Pfarrer Alfred Dahinten werden sich in der Kirche von Taterloch über die dort wiederentdecken Fresken unterhalten.
Einladung zum grenzüberschreitenden digitalen ...
Einladung zum grenzüberschreitenden digitalen Gottesdienst, der am 29. August um 9.00 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit in Mühlbach beginnt.
Wieder zu entdecken gibt es allerdings nicht nur die Fresken, sondern auch lange verloren geglaubte Geschwisterlichkeit. Es ist die Geschwisterlichkeit der Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR), die sie untereinander und mit den Heimatortsgemeinschaften in Deutschland verbinden. Die vorigen EKR-HOG-Gottesdienste haben dieses für die Bezirke Hermannstadt, Mediasch, Kronstadt und Schäßburg sichtbar gemacht, nun ist Mühlbach an der Reihe.

Am Sonntag, dem 29. August, richtet sich der Fokus der Geschwisterlichkeit besonders auf die Gemeinden der Kleinen Kokel, die zusammen mit der Kirchengemeinde Mühlbach einen Gemeindeverband bilden. Im Sinne der Partnerschaft zwischen den Heimatortsgemeinschaften und EKR sind auch die Rollen im Gottesdienst verteilt. Das erste Gesicht, welches die digital zugeschalteten Teilnehmer sehen werden, ist das von Hans Gärtner, Vorsitzender der HOG Schönau. Dieser wird von seinem Bildschirm in Bayern aus durch den Gottesdienst führen. Den präsentischen Teil leitet Stadtpfarrer Alfred Dahinten aus der Mühlbacher Stadtpfarrkirche. Er wird auch die Predigt halten und ein eher unrühmliches Geschwisterpaar thematisieren: die Brüder Kain und Abel. Doch wir wissen es, dass man auch aus unguten Beispielen gute Lehren ziehen kann! Und diese Lehre bezieht sich am 13. Sonntag nach Trinitatis besonders auf das „Für-einander-da-Sein“. Darum ist dieser Sonntag auch in der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien der „Diakoniesonntag“ und hat als Evangelium die Geschichte vom Barmherzigen Samariter. „Für-einander-da-Sein“ muss immer wieder neu entdeckt werden. Es darf die Freude wieder entdeckt werden, die man spürt, wenn man das Leuchten in den Augen eines Beschenkten anfacht. Es kann auch die Antwort auf die Frage „Wer ist mein Nächster?“ wieder entdeckt werden, die Jesus durch das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter so genial beantwortet hat. Wer sind heute die Samaritaner, denen der barmherzige, reisende Israelit einst über die Grenzen hinweg die helfende Hand reichte?

Um die unterschiedlichen Geschwister sichtbar zu machen, werden Bilder der verbundenen Kirchengemeinden eingeblendet und Grußworte gesprochen. Den musikalischen Teil bestreitet der Organist Sergiu Săndulache, der Kirchenbezirk Mühlbach ist durch die Lesung seines Dechanten Dr. Dr. Wolfgang Wünsch vertreten. Und ja: die wieder entdeckten Fresken aus Taterloch … Sie sind nicht nur eine kunstgeschichtlich spannende Sache, die in Bild und Ton erläutert wird, sondern sie schaffen auch eine Gelegenheit, für einander da zu sein. Seien Sie dabei: präsentisch oder digital! Die Mühlbacher Kirche öffnet am 29. August um 9.30 Uhr Ortszeit ihr Portal für präsentische Gottesdienstbesucher. In die digitale Kirche kann man ab 8.45 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit (deutscher Zeit) eintreten, und zwar über den ZOOM Link https://us02web.zoom.us/j/81437920450?pwd=QnpEODJxSXkyMFNrZUZudXBVVHJpQT09 oder mit ID 814 3792 0450 und Code 135367. Auf der Facebookseite „EKR Gottesdienste“ kann man ab 9.00 Uhr (deutsche Zeit) als stiller Zuschauer von der digitalen Empore zusehen. Den technischen Hintergrund leistet wiederum das Team des Theologischen Instituts in Hermannstadt, diesmal in Kooperation mit dem Filmemacher Edi Schneider.

Dr. Stefan Cosoroabă

Schlagwörter: Gottesdienst, Mühlbach, Zoom, EKR, HOG

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