18. Mai 2002

Trauer um Horst Waffenschmidt

Horst Waffenschmidt verstarb am 7. Mai im Bildungszentrum Schloss Eichholz der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Durch den unerwarteten Tod des ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär und Aussiedlerbeauftragten der Bundesregierung, Horst Waffenschmidt, haben die Siebenbürger Sachsen, einen treuen Freund und Förderer verloren“, erklärte Volker Dürr, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen.
Waffenschmidt wurde am 10. Mai 1933 in Düsseldorf geboren. In Bonn und Köln studierte er Rechts- und Staatswissenschaften, von 1964 bis 1972 war er zunächst Gemeindedirektor und von 1971 Stadtdirektor in Wiehl. Seit 1954 war Waffenschmidt Mitglied der CDU und gehörte später dem Kreis-, Landes- und Bundesvorstand der Partei an. Von 1962 bis 1972 wirkte er als nordrhein-westfälischer Landtagsabgeordneter, und 26 Jahre lang, von 1972 bis 1998, war Waffenschmidt direkt gewählter Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Er gehörte zu den engsten Wegbegleitern und Ratgebern von Bundeskanzler Helmut Kohl. 1982 bis 1996 war Waffenschmidt Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, von 1988 bis 1998 er Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung. Viele Male war er vor Ort in Russland und in Sibirien, mehrfach besuchte er auch Siebenbürgen und trat als Festredner beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl auf.
Schon als Kommunalpolitiker des Oberbergischen Landkreises pflegte Waffenschmidt enge Beziehung zu den Siebenbürgern und war mit Robert Gassner, dem Gründervater der Siebenbürger-Sachsen-Siedlung Drabenderhöhe, befreundet. Als Aussiedlerbeauftragter der Bundesregierung setzte er sich in vielfältiger Weise für die Integration der Siebenbürger Sachsen ein, förderte deren Kulturarbeit, beispielsweise über die Stelle des landmannschaftlichen Bundeskulturreferenten, und stellte u.a. 2,5 Millionen Mark für das Dokumentationsprojekt siebenbürgisch-sächsischer Kulturgüter sowie bedeutende Mittel für Hilfsprojekte in Siebenbürgen bereit, die in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen zustande kamen.

S. B.

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