22. Mai 2002

Geschichten vom Rande der Gesellschaft

Rumänische Dokumentarfilmserie im Berliner Kino Babylon / Andrei Schwartz zeigte den beeindruckenden Film „Auf der Kippe“.
Als Andrei Schwartz zum ersten Mal die Müllsiedlung in der Nähe von Klausenburg mit dem pompösen Namen Dallas besuchte, war es Sommer und die dort ansässigen Roma, die gerade eine Razzia hinter sich hatten, waren nicht sonderlich begeistert über das ihnen zugedachte mediale Interesse. Nach harten Verhandlungen durfte Schwartz dann filmen. Enstanden ist der beeindruckende Dokumentarfilm „Auf der Kippe“.
Wie die baufälligen Holzbaracken in der Nähe der Müllkippe steht auch das Leben dieser gestrandeten Roma auf der Kippe. Täglich kämpfen sie, in den Abfällen harkend, ums Überleben, verkaufen Altpapier, Metalle und Holz und hoffen, dass sie damit ein paar Tage über die Runden kommen.
Eine Serie im Berliner Kino Babylon war Anfang Mai dem aus Rumänien stammenden Regisseur gewidmet, der auch zu einem Publikumsgespräch nach Berlin geladen war und bereitwillig über seine Filmarbeit Auskunft gab. Außerdem waren noch zu sehen: „Geschichten aus dem Lepratal“, der auch in der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde, sowie der Spielfilm „Mein 20. Jahrhundert“.

Edith Ottschofski

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