25. Mai 2002

"Dracula-Park" bei Schäßburg vor dem Aus?

Die Fraktion der Nationalliberalen (PNL) hat am 22. Mai beim Ständigen Büro des Senats in Bukarest einen Gesetzesentwurf zum Stopp sämtlicher Investitionen in das Regierungsprojekt "Dracula-Park" hinterlegt. Nach einem Bericht der rumänischen Tageszeitung "Adevarul" soll diese Einstellung so lange andauern, bis alle internationalen Gutachten vorliegen.
So steht u. a. der Bericht der UNESCO-Kommission aus, in dem mögliche Auswirkungen auf den Standort bei Schäßburg (Sighisoara), den die rumänische Regierung für diesen Freizeitpark vorgesehen hat, kritisch geprüft werden sollen. Wie Senatsvorsitzender Nicolae Vacaroiu erklärte, könne der Gesetzesentwurf erst nach Zustimmung der Regierung erörtert werden. Dies gelte für alle Gesetzesinitiativen mit Rückwirkungen auf den Staatshaushalt.
Bereits am 13. Mai hatte der rumänische Tourismusminister Dan Matei Agathon eingeräumt, dass der "Dracula-Park" möglicherweise doch nicht bei Schäßburg, sondern an einem anderen Standort gebaut werde. Als denkbare Alternativen nannte Agathon Poenari (bei Targoviste) und Bukarest. Ähnlich äußerte sich tags darauf der Generalsekretär der Regierung Serban Mihailescu. Es werde sich beim neuen Standort um ein dicht bevölkertes Gebiet handeln.
Im November 2001 war das Projekt "Dracula-Park" mit einer Aktienausschreibung gestartet worden. Die aktuelle Initiative der nationalliberalen Senatoren Nicolae Vlad Popa und Hermann Fabini gegen den Regierungserlass Nr. 3/2001 (betrifft den Bau des Freizeitparks auf der Breite bei Schäßburg) steht in Zusammenhang mit den jüngsten, massiven Protesten gegen den vorgesehenen Standort. So hatte sich Prinz Charles anlässlich seines jüngsten Rumänienaufenthalts gegen die Regierungspläne ausgesprochen. Als Schirmherr einer Umweltschutzstiftung kritisierte der britische Thronfolger das Projekt, da es den Charakter der örtlichen Landschaft zerstören würde.

Christian Schoger

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