25. Mai 2002

100 junge Schauspieler zu Gast in Bistritz

2. Deutschsprachiges Gymnasialtheaterfestival vom 26. – 30. April 2002 am Nationalkollegium „Liviu Rebreanu“
Ende April führte die deutsche Abteilung des Nationalkollegiums „Liviu Rebreanu“ (Bistritz) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) aus Stuttgart zum zweiten Mal nach 2001 ein Theaterfestival für die Gymnasialklassen V-VIII durch. Die stellvertretende Direktorin Marianne Arcălean zeigte sich zuversichtlich: „Wir hoffen mit diesem Festival eine Tradition zu begründen, die alljährlich im Frühjahr Theatergruppen an unsere Schule bringt“.
Neben fünf Gruppen aus Rumänien (Agnetheln, Sanktanna, Sathmar, Deva und Reschitza) zeigten auch eine Gruppe aus Ungarn und die „Esseker Schülerbühne“ aus Osijek in Kroatien ihr Können. Die Gruppen führten selbst geschriebene Stücke oder Klassiker wie Erich Kästners „Emil und die Detektive“ auf. Besonders aufwändig gestaltet war das Stück „Donau – Du unser Fluss“ von der Theatergruppe Sanktanna aus dem Kreis Arad, das auf der großen Bühne des Kulturhaus Sathmar, des ehemaligen Gebäudes des Gewerbevereins, aufgeführt wurde. In sieben Szenen wurden Geschichten rund um die Donau dargestellt. Ein Schattenspiel zeigte beispielsweise den Zug der Nibelungen an den Hof König Etzels.
Pressekonferenz beim Gymnasialtheaterfestival in Bistritz, von links: Ulrich Burger, Marianne Arcălean und Ioan Burcușel, Leiter der Kreisverwaltung für Kultur des Kreises Bistritz-Nassod, zeigen sich zuversichtlich über den Erfolg des Festivals.
Pressekonferenz beim Gymnasialtheaterfestival in Bistritz, von links: Ulrich Burger, Marianne Arcălean und Ioan Burcușel, Leiter der Kreisverwaltung für Kultur des Kreises Bistritz-Nassod, zeigen sich zuversichtlich über den Erfolg des Festivals.

In verschiedenen Workshops erhielten die Schüler Anregungen und Tipps für ihre Theaterarbeit. Der Schauspieler Marc Ossau vom Deutschen Staatstheater Temeswar probte Bühnenkampf und Akrobatik, die Theaterpädagogin Ursula Wittstock fertigte in ihrer Gruppe Gipsmasken an, und der Schauspieler, Regisseur und Leiter des freien Theaters „EigenArt“ aus Neuhaus am Inn in Bayern, Gerhard Bruckner, beschäftigte sich mit den Themen Körperwahrnehmung und Improvisationstechniken. Darüber hinaus gab es Workshops für die Bereiche Dramatisierung und Schminken. Am Ende des Festivals demonstrierten alle Gruppen das von ihnen Gelernte vor dem Publikum im Festsaal der Rebreanu-Schule. Täuschend echt sah dabei eine Schlägerei aus dem Workshop „Bühnenkampf und Akrobatik“ aus. Das Publikum honorierte die Vorführungen mit lebhaftem Beifall, und jeder Teilnehmer erhielt zum Abschied eine Teilnehmerurkunde sowie von Alfred Wiecken, Fachberater für Deutsch in Siebenbürgen, ein Buchgeschenk überreicht. Das bundesdeutsche Generalkonsulat in Hermannstadt stellte den jeweiligen Schulbibliotheken nützliche Buchtitel mit Informationen über Deutschland zur Verfügung.
Workshop „Gipsmasken“ mit Theaterpädagogin Ursula Wittstock: Die Teilnehmer bemalen konzentriert ihre Masken. Foto: Ulrich Burger
Workshop „Gipsmasken“ mit Theaterpädagogin Ursula Wittstock: Die Teilnehmer bemalen konzentriert ihre Masken. Foto: Ulrich Burger

Für die Jugendlichen aus drei Staaten spielte der internationale Aspekt des Theatertreffens natürlich eine wichtige Rolle. Gruppenleiter und Schüler konnten nützliche Erfahrungen im Hinblick auf künftige Vorhaben austauschen, und dabei war Deutsch die Sprache, die alle Teilnehmer nicht nur auf der Bühne, sondern auch in der Freizeit verband. Der Gebrauch der deutschen Sprache konnte gestärkt werden und dies, so Marianne Arcălean, war eine wesentliche Zielsetzung bei der Planung des Festivals.

Ulrich Burger



Kontakt: Ulrich_Burger@gmx.de. Der Autor ist Kulturassistent des Stuttgarter Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Bistritz.

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