19. Juni 2002

Dacia baut 5000-Euro-Auto

Unter der Federführung der Muttergesellschaft Renault entwickelt der rumänische Autohersteller Dacia in Pitesti einen preisgünstigen Familienwagen speziell für den osteuropäischen Markt.
Ursprünglich hatte der Renault-Konzern geplant, in Rumänien ein Fahrzeug unter dem Renault-Label zu bauen. Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrads der Marke Dacia in Osteuropa sind die Franzosen aber von diesem ursprünglichen Plan abgekommen, berichtet das Fachmagazin auto, motor und sport in seiner jüngsten Ausgabe. Die bisherige Stückzahl von jährlich 53 000 Einheiten soll durch das neue Modell, das sowohl als Stufenheck- als auch als Schräghecklimousine auf den Markt kommen wird, deutlich erhöht werden. Der unter dem internen Code X100 entworfene Pkw wird aus Kostengründen auf der Plattform des nächsten Renault Clio stehen. Der voraussichtlich ab 2005 erhältliche X100 – von dem auch eine Lieferwagen-Version und ein Pickup denkbar sind – soll nicht nach Deutschland exportiert werden. Trotz des für ein Auto dieser Größenordnung extrem günstigen Preises werden dem Käufer dieselben passiven Sicherheitsfeatures vergleichbarer Renault-Modelle geboten, Abstriche gibt es aber bei Ausstattung und Qualitätsanmutung. Als Motorisierung sind Vierzylinder-Benziner und -Diesel aus dem Renault/Nissan-Regal vorgesehen, die zwischen 65 und 75 PS leisten.
Dacia ist Marktführer im rumänischen Pkw-Sektor und produziert seit 1968 Renault-Modelle in Lizenz, zurzeit noch die technisch überholten Super Nova und Berlina. 1998 übernahm die Renault-Nissan-Gruppe 100 Prozent der Dacia-Aktieanteile vom rumänischen Staat mit der Absicht, in Rumänien preiswerte Automobile für den osteuropäischen Markt zu bauen.

Christian Zgârdea

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