20. Juni 2002

Rumäniens Tourismusminister ist hoffnungsvoll

"Rumänien und Bulgarien haben alle Chancen zum Hit der Sommersaison zu werden", erklärte Rumäniens Tourismusminister Dan Matei Agathon vor der Presse in Bukarest.
In diesem Jahre seien 24 Hotels Vertragspartner des Reiseunternehmens ITS. Im Vorjahr hat Rumäniens Tourismusindustrie 500 Millionen Dollar umgesetzt. Das, so der Minister sei zwar gegenüber den ungarischen Erträgen mit drei Milliarden Dollar bescheiden, aber immerhin ein guter Anfang. Für dieses Jahr erhofft Agathon eine Milliarde Dollar Umsatz – zu optimistisch, wie Fachleute meinen. So wirke sich die Einführung der l9-prozentigen Umsatzsteuer auch auf Tourismusdienstleistungen gegenüber Ausländern negativ aus. Auch schade die Diskussion um den Dracula-Park bei Schäßburg dem Ansehen Rumäniens mehr als die tatsächlich Umsetzung des Projekts nutzen könne.
Sehr zufrieden zeigte sich der Minister mit der Privatisieung der touristischen Einrichtungen. Inzwischen seien 85,3 Prozent der Objekte in Privathand überführt worden. Im Erholungsort Neptun-Olimp am Schwarzen Meer wurden allein drei Hotels und fünfzehn Villen für 283,7 Milliarden Lei - rund 8 Millionen Euro - verkauft. Allein für das Hotel „Astoria“ wurden 25,9 Milliarden Lei erzielt. Teilweise wurde bis zu dreimal mehr erlöst als die Mindestforderung des Privatisierungsfonds betrug. Bis Ende Juni sollen auch die 26 Handelsgesellschaften, auf die der Tourismuskomplex Neptun-Olimp aufgeteilt worden ist, privatisiert werden. Dabei ist offenbar schon der Versand der Angebotsunterlagen ein gutes Geschäft. Für die Ausschreibungsunterlagen bezahlten 226 Bewerber 3,39 Milliarden Lei - etwa 100 000 Euro. An der Ausschreibung selbst beteiligten sich 196 Bewerber, die nochmals 2,75 Milliarden Lei - etwas über 80 000 Euro - Teilnehmergebühren entrichteten. Für die Zukunft setzt Minister Agathon außer auf Investoren und Besucher aus den Staaten der Europäischen Union auf solche aus dem arabischen Raum. Deren Einstieg würde freilich für diese Saison viel zu spät kommen. Fachleute weisen darauf hin, dass realistischerweise die Privatisierung der Hotels bereits vor einem Jahr hätte abgeschlossen werden müssen. Immerhin ist der Privatisierungsprozess erfreulich transparent verlaufen, weil die Ausschreibungen nicht nur in der heimischen Presse, sondern sogar im Fernsehen bekannt gegeben worden sind.

Horst Schinzel

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