22. Juni 2002

Auf den mächtigsten Gebirgsketten der Erde

Eine aufschlussreiche Ausstellung zum Thema „Himalaja-Trekking, ein Weg im Sichtbaren und Unsichtbaren" zeigte Erich Bonfert während des diesjährigen Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl.
„Die beeindruckenden Bilder geben in gekonnter Weise die Großartigkeit der mächtigsten Gebirgsketten der Erde wieder“, stellte Günter Volkmer, Vorstandsmitglied der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins (DAV), zur Eröffnung der Ausstellung am 18. Mai im Katholischen Pfarrheim fest.
Günter Volkmer führte in die Ausstellung ein. Foto: Josef Balazs
Günter Volkmer führte in die Ausstellung ein. Foto: Josef Balazs


Zu bewundern ist die Leistung des Bergsteigers, der alle Mühen und Entbehrungen auf sich nimmt, Anpassungs- und Ausdauertraining durchzieht, um den Anforderungen gewachsen zu sein, die ihn dann in die Lage versetzen an Perfektion grenzende Bilder zu schießen, so Volkmer.
Bonfert dokumentierte in seinen Fotos die eisgepanzerte Ama Dablam, die Lhotse-Shartse-Nuptse-Gruppe, darüber der Everest, von den Einheimischen Chomolongma oder Sagarmatha genannt. Außer vielen anderen, schließlich die Zielberge der Expedition, die Bonfert mit immer schussbereiter Kamera erklommen hat: Island Peak, Gokio Ri und Chukung Ri.

Erich Bonfert, 1941 geboren, entstammt einer der Heltauer Großfamilien Bonfert und verfiel schon früh der Faszination der Berge. Waren es zunächst Erkundungsgänge im heimatlichen Zibinsgebirge mit dem Vater, so kletterte er während seiner Studienzeit in Kronstadt auf den Felswänden des Königsteins und des Butschetsch und erwarb dabei den zweiten Grad im Bergsteigen sowie die Funktion eines Schiedsrichters für Orientierungswettkämpfe.
Erich Bonfert erklomm die mächtigsten Gebirgsketten der Welt mit schussbereiter Kamera
Erich Bonfert erklomm die mächtigsten Gebirgsketten der Welt mit schussbereiter Kamera


Seine Touren weitete Bonfert fast auf den ganzen Karpatenraum Rumäniens aus. Winterbesteigungen und Alleingänge bildeten keine Ausnahme. So unternahm er Winterkammwanderungen auf dem Königstein, den Aufstieg zum Surul-Gipfel über den Ostgrat und die Querung der Surul-Nordwand im Winter, alle im Alleingang.
Nach seiner Aussiedlung in den Westen setzte Erich Bonfert schon zu Beginn der 80-er Jahre seine bergsteigerische Tätigkeit in den Alpen fort. Er bestieg das Strahlhorn (4 127 m), das Mittaghorn (3 895 m), das Allalinhorn (4 027 m), die Jungfrau (4 158 m), um nur einige Gipfel zu erwähnen. Außerhalb Europas waren es Bergtouren in Nepal, auf den Azoren, auf Kreta u.a. 2001 erklomm er den Island Peak (6 189 m), den Gokio Ri (5 360 m) und den Chukung Ri (5 380 m), alle im Himalaja und bildlicher Gegenstand der in Dinkelsbühl gezeigten Ausstellung. Für dieses Jahr plant Bonfert die Besteigung des Peak Lenin (früher Kaufmann - 7 134 m) im Pamir-Gebirge.
Am Hochgletscher des Island Peak. Foto: Erich Bonfert
Am Hochgletscher des Island Peak. Foto: Erich Bonfert

Bergsteigen ist dem Mathematik- und Physiklehrer Erich Bonfert nicht nur Leidenschaft, sondern auch Sinnerfüllung seines Lebens. Das Credo des in Rheinfelden lebenden Siebenbürgers: „Durch das Bergsteigen lernt man, wie wenig man zum Leben braucht. Wenn der gesamte Wohlstandsplunder wegbleibt, dann besinnt man sich auf das Wesentliche im Leben. Durch die großartigen Aussichten auf Bergeshöhen, erhält man tiefe Einsichten in das Selbst.“

G. V.

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.