28. Juli 2002

Junger Hermannstädter stellt in Ingolstadt aus

Der freischaffende Künstler Ortwin Klipp stellt zurzeit seine neuesten Arbeiten noch bis zum 30. September im Café Reitschule, Mauthstraße 8, in Ingolstadt aus. Zu sehen sind 30 Bilder, hauptsächlich Digitaldrucke.
Der 1977 in Hermannstadt geborene Ortwin Klipp lebt und arbeitet in Ingolstadt. Er stellte bereits in Berlin, München, Neuburg und Nürnberg aus. Seit August 2000 behauptet sich der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann als freischaffender Künstler, Grafiker und Webdesigner. Mit bemerkenswertem Erfolg. Der ehemalige Assistent des Biennale-Künstlers René Chacón hat trotz seiner erst 25 Jahre einen beachtlichen Aktionsradius, der Malerei, Grafik und Design bis hin zu Performance-Art einschließt. Seine Hinwendung zum Digitaldruck - ihr verdanken wir die Mehrzahl der in Ingolstadt gezeigten Bilder - begründet Klipp so: "Die Schönheit der Digitaldrucke beeindruckt letztendlich durch ihre Konsequenz und Perfektion, die diese Technik auf Leinwand möglich macht." Noch im gleichen Atemzug räumt er ein, dass dieses technische Verfahren, bei dem digitale Fotografien mit entsprechender Software am Computer bearbeitet werden, niemals die Sinnlichkeit eines mit Pinsel und Farbe gemalten Bildes erreichen könne: "Die Malerei mag im direkten Vergleich zum Digitaldruck holprig wirken, aber gerade hier wird es interessant, entsteht ein Reiz, ein Geheimnis."
Der Hermannstädter Künstler Ortwin Klipp vor seinen Bildern, rechts ‚der fluss des lebens‘.
Der Hermannstädter Künstler Ortwin Klipp vor seinen Bildern, rechts ‚der fluss des lebens‘.

Mit den derzeit in Ingolstadt ausgestellten Bildern assoziiert Ortwin Klipp "Lichtfluss": "Ich nutze die digitale Fototechnik, um den Lichtfluss festzuhalten. Der Raum wird durch die Bewegung wahrgenommen. Ich male mit der Kamera in der Luft." Klipp fotografiert Horizonte und Landschaften, ebenso Zimmereinrichtungen und Tiefgaragen in dem Bewusstsein, dass "diese alltäglichen Dinge zum Lichtträger werden, zum Gedankenträger." Seinen philosophischen Ansatz, "im Erstarrten das Bewegte zu sehen, um im Fluss des Lebens zu bleiben", agiert Klipp in immer neuen Varianten künstlerisch aus. Dabei gelingen ihm raffinierte Inszenierungen, wovon sich interessierte Ausstellungsbesucher noch bis Ende September im Café Reitschule, täglich von 10.00 bis 24.00 Uhr, überzeugen können.

Demnächst wird Ortwin Klipp seine Werke auch in Hermannstadt präsentieren. Die von der Deutsch-Rumänischen Kulturgesellschaft Hermannstadt unterstützte Ausstellung findet vom 8. - 31. November 2002 in der Kunstgalerie, Heltauer Gasse 37, statt. Die Vernissage ist am 8. November um 18.00 Uhr.

Christian Schoger


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 12 vom 31. Juli 2002, Seite 9)

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