15. Juli 2002

Herzogenaurach feierte 1000-jähriges Jubiläum

Siebenbürger Sachsen gestalteten die 1000-Jahr-Feier der Stadt Herzogenaurach mit.
Der prächtige Jubiläumsumzug anlässlichlich des 1000-jährigen Geburtstages der Stadt Herzogenaurach wurde am Vortag des 30. Juni zünftig eingeleitet durch das „Fest der Kulturen“. Am Kirchweihgelände präsentierte sich ein bunter Mikrokosmos ganz unterschiedlicher, einheimischer und ausländischer Gruppen (Letztere meist aus den Partnerstädten Herzogenaurachs) mit Tanz und Musik, Ausstellungen und Kulinarischem.
Siebenbürger Sachsen beim 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Herzogenaurach. Foto: Hans Werner Krempels
Siebenbürger Sachsen beim 1000-jährigen Jubiläum der Stadt Herzogenaurach. Foto: Hans Werner Krempels

Die Sachsen, vertreten durch die Volks- und die Kindertanzgruppe Herzogenaurach (Leitung: Ehepaar Krempels), boten in einer Ausstellungsbude Handarbeiten, Trachtenpuppen, Bücher, Bilder, Kalender und Kassetten an und schenkten Kaffee aus mit der Empfehlung, die Baumstriezel der nur wenige Meter entfernten Agnethler Backtruppe zu probieren. Es tanzten beide Tanzgruppen, wobei die dreijährige Nina Schneider mit besonders viel Applaus bedacht wurde.

Der Bühnenauftritt und das Präsentieren der Kostbarkeiten in der Bude, aufgewertet durch das Tragen der Tracht, kamen beim Publikum sehr gut an. Zu dem von Thomas Kellner und Ralf Hutter zusammengestellten Quiz über die Siebenbürger Sachsen wurden die richtigen Antworten aus einem sächsischen Krug verlost, moderiert von keinem Geringeren als dem Kabarettisten KKK aus Erlangen. Den drei Gewinnern spendierte das Haus der Heimat je zwei Freikarten für Doris Hutters Stück „Mensch, Kathi, schau nach vorn!“.

Die Geschichte der Jubiläumsstadt wurde am Sonntag eindrucksvoll dargestellt in Form eines aus 6 000 Mitwirkenden bestehenden Festzuges, der den Bogen von der Zeit der Stadtgründung über die Nachkriegsgeschichte bis in die Gegenwart spannte: Felle und Speere, Samt und Seide, Flüchtlingselend und Hightech, Kaiser und Kriegsversehrte, alte Kutschen und Jeeps der Amerikaner, Blasmusik und Dudelsäcke, Künstler und Vereine jeglicher Art. Bei herrlichem Wetter paradierten 30 Musikkapellen, 40 Wagen, Ochsen, Ziegen, Ponys, Falken und Tauben in 150 Gruppen durch die von vielen Schaulustigen gesäumten Straßen Herzogenaurachs. Eines der Schmuckstücke dieses Umzuges war nach Augenzeugenberichten die Gruppe der Siebenbürger Sachsen. Zur Herzogenauracher Volks- und Kindertanzgruppe gesellten sich weitere Trachtenträger aus der Umgebung und aus der Nürnberger Tanzgruppe. Als Ergänzung zu der vorherrschenden Bauerntracht der rund 40 Teilnehmer schlossen sich auch sechs Agnethler mit ihrer Bürgertracht an. Vorneweg die Kinder, boten die Sachsen ein Bild prächtiger Vielfalt, eingebunden in eine wertvolle Tradition, die fortsetzt, was unsere Vorfahren begonnen haben. Die strahlenden Gesichter der Mitwirkenden zeigten, wie schön es ist, sich als vollwertiges Mitglied in unserer neuen Heimat bezeichnen zu können.

Doris Hutter


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 11 vom 15. Juli 2002, Seite 15)

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