8. September 2002

Erlebnisse mit Bären und Kirchenburgen

Außer einem Kanadier beteiligten sich diesmal nur Jugendliche aus Siebenbürgen am internationalen Föderationsjugendlager der Siebenbürger Sachsen, das heuer in Siebenbürgen abgehalten wurde.
Vom 30. Juli bis zum 12. August fand das Föderationsjugendlager in Siebenbürgen statt. Es wurde vom Deutschen Jugendverband Siebenbürgen (DJVS) organisiert, berichtet dessen Vorsitzender Albrecht Gernot Klein in der "Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien". Wegen kurzfristiger organisatorischer Planung konnte kein Mitglied der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) daran teilnehmen, bedauert SJD-Bundesjugendleiter, Rainer Lehni, gegenüber der "Siebenbürgischen Zeitung".

Aus den Föderationsländern Österreich und USA war auch niemand dabei, so dass alle Teilnehmer – bis auf den Kanadier Jeremy Frim – aus Siebenbürgen kamen, und zwar aus Mediasch, Kronstadt, Hermannstadt, Zeiden, Wolkendorf und Karlsburg. Mit zwei Kleinbussen wurden nicht nur viele ursprünglich sächsische Gemeinden von Broos bis Draas besichtigt, sondern auch rumänische und ungarische Dörfer. Sogar „auf den Spuren der Römer und Daker“ weilte man bei Geoagiu-Bai (den ehemaligen Römer-Thermen) und Broos (Orastie), in der Nähe von Sarmizegetuza. Die feinen Unterschiede zwischen den siebenbürgisch-sächsischen Ortsdialekten fielen den jungen Reisenden ebenso auf wie die verschiedenen Bauweisen der Siedlungen, berichtet Klein weiter. Zudem konnten sie nachvollziehen, unter welch schweren Bedingungen in der früher unwirtlichen Gegend die Felder dem Sumpf und Wald abgerungen wurden, sächsische Siedlungen erbaut, befestigt und verteidigt wurden.

Besonders wichtig waren die Gespräche mit sächsischen Dorfbewohnern, von denen die meisten heute alt und vereinsamt sind. Zudem gab es viele geplante und unverhoffte Begegnungen. Beim Mittagessen im Altenheim Hetzeldorf kamen die Jugendlichen mit Insassen des Altenheims zusammen. In Malmkrog wurde die Kirche mit ihren einzigartigen Fresken bewundert. Von den rund 150 evangelischen Gemeindegliedern seien ca. 40 unter 20 Jahre, was ein Zeichen der Hoffnung sei. In Tekendorf wurden die Teilnehmer von Bürgermeister Eckhard Zaig herzlich empfangen und betreut. Der Gottesdienst in Bistritz war ebenso ein Erlebnis wie die Begegnung mit Sächsisch sprechenden Zigeunern in Weilau. Zudem wurden Gemeinden und Kirchenburgen wie Birthälm, Mönchsdorf, Deutsch-Weißkirch, Kerz, Petersdorf, Rumes u.a. besichtigt. Spätabends unter der Zinne in Kronstadt konnten die jungen Leute sogar Bären bestaunen und füttern.

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