12. Oktober 2002

Eckart Schlandt auf Konzertreise

Nach einem reichen Orgelsommer mit über 20 Konzerten in den wichtigsten Städten Siebenbürgens und des Banates (Schäßburg, Temeswar, Fogarasch, Mediasch, Hunedoara, Hermannstadt und insbesondere Kronstadt) trat Eckart Schlandt kürzlich in fünf Städten Deutschlands (Ingolstadt, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Dinkelsbühl und Mannheim) auf.
Der Organist der Schwarzen Kirche in Kronstadt ist seit Jahrzehnten bemüht, neben dem gängigen Repertoire, die jeweiligen Jubiläumskomponisten zu Wort kommen zu lassen, z.B. Rheinberger oder Sigfrid Karg-Elert. Viele dieser Stücke erarbeitet er im Alleingang, da diese Komponisten selbst in Deutschland nicht überall bekannt sind. Eine andere Gruppe von Komponisten, die er gerne spielt, sind siebenbürgische Meister wie Rudolf Lassel oder Gerhard Schuster, deren Werke er neu entdeckt und veranlasst hat, dass diese Kompositionen gedruckt werden.

Mit Wilhelm Georg Berger verband ihn eine persönliche Freundschaft und Wertschätzung. Auf Anregung von Schlandt hat Berger zahlreiche Orgelwerke komponiert. Durch den plötzlichen Tod 1993 ist dieser bedeutende Meister von uns gegangen. Die Drucklegung mancher seiner Orgelwerke steht noch aus. Natürlich spielt Schlandt auch andere Komponisten seines Landes, wie z.B. Hans Peter Türk, Sigismund Toduta u.a. Auch als Chorleiter an der Schwarzen Kirche in Kronstadt ist Eckart Schlandt sehr aktiv. So führte er mit dem Kronstädter Bachchor im Juli 2002 in Hermannstadt das Oratorium des Kronstädter Komponisten Johann Lukas Hedwig "Der Allmacht Wunder" auf. Hedwigs 200. Geburtstag jährte sich heuer, eigentlich kennt man nur das Siebenbürgen-Lied dieses Meisters der Tonkunst. Dabei ist sein Oratorium sehr ansprechend und heuer im Musiknotenverlag Frieder Latzina in Karlsruhe erschienen. Der Dornröschenschlaf sollte damit beendet sein. Das Werk wird voraussichtlich im November 2002 in der Schwarzen Kirche zu Kronstadt aufgeführt.

Schlandts fünf Orgelkonzerte in Deutschland wurden vom Publikum sehr dankbar aufgenommen und begrüßt, nicht zuletzt weil jedesmal Werke von Johann Sebastian Bach auf dem Programm standen. Es ist der Meister, den Schlandt vor allen andern verehrt.

Rosel Potoradi


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 16 vom 15. Oktober 2002, Seite 6)

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