28. Oktober 2002

SJD: Bilanz eines herausragenden Jahres

Die zweite zentrale Arbeitstagung der Bundesjugendleitung der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) fand am 21. September, am Vortag des Oktoberfestumzuges, in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in München statt.
Nach der Eröffnung der Tagung durch Bundesjugendleiter Rainer Lehni, der zu Beginn der Sitzung Rückschau auf die Aktivitäten der SJD in den vergangenen Monaten hielt, gab die Kulturreferentin der SJD, Margot Wagner, eine kurze Zusammenfassung über das im Juni diesen Jahres in Dinkelsbühl abgehaltene Vorbereitungsseminar für das Gemeinsame Tanzen am Heimattag. Inge Knoll, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der SJD, berichtete über das von ihr im September organisierte Seminar zum Thema Wein und Weinanbau im Rheingau und in Siebenbürgen.

Im Mittelpunkt der Tagesordnung der Bundesjugendleitungssitzung stand der organisatorische Ablauf des Oktoberfestumzuges. Ein Arbeitskreis, bestehend aus den Hauptverantwortlichen Rainer Lehni und Ines Grempels, unterstützt von ihren Helfern Ingwelde Juchum-Rausch, Inge Erika Knoll und Toni-Ernst Pieldner, hatte sich mit dem organisatorischen Ablauf und der Zusammenstellung der einzelnen Trachtenblöcke sowie dem Ausstaffieren der Trachtenpaare beschäftigt. Die Aktiven der Bundesjugendleitung und der Landesjugendleitungen sollten gemeinsam mit der Urweger Blaskapelle Garching, unter der Leitung von Gerhard Buortmes, einen Querschnitt durch die Kirchentracht der konfirmierten Jugend der Siebenbürger Sachsen aus den fünf Trachtenlandschaften Siebenbürgens zeigen.

Anschließend bilanzierten die Mitglieder der Bundesjugendleitung den Verlauf des diesjährigen Heimattages der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. Die SJD hatte in diesem Jahr hauptverantwortlich die Organisation des kulturellen Rahmenprogramms übernommen. Die SJD hat sich dieses Jahr noch stärker als sonst beim Ablauf der Veranstaltungen engagiert bzw. einige Programmpunkte in Eigenverantwortung durchgeführt. Sie zeigte Präsenz beim Trachtenumzug, dem Offenen und Gemeinsamen Tanzen. Die Jugend brachte sich auch bei der Eröffnungsveranstaltung, der Mitgestaltung des Gottesdienstes, der Brauchtumsveranstaltung, dem Fackelumzug mit anschließender Feierstunde an der Gedenkstätte, der Jugendpreisverleihung, der Podiumsdiskussion und anderen Veranstaltungen ein. An dem von der SJD veranstalteten Fußballturnier waren insgesamt 18 Mannschaften vertreten. Den Helfern beim Turnier sowie auf dem Zeltplatz ist der reibungslose Verlauf zu verdanken. Als Anerkennung für ihre Leistungen sollen sie im nächsten Jahr auf eine Helferfreizeit eingeladen werden.

Thorsten Schuller, stellvertretender Bundesjugendleiter der SJD und stellvertretender Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, berichtete über den aktuellen Stand der SJD-Mitgliedschaft. Wesentlich am neuen Mitgliederkonzept ist, dass die Mitgliedschaft in der SJD weiterhin nur über die Mitgliedschaft in der Landsmannschaft möglich ist, d. h. ordentliche Mitglieder der Landsmannschaft können ihre Mitgliedschaft in eine SJD-Mitgliedschaft umwandeln lassen. In einer eigenen Mitgliederdatei sollen die SJD-Mitglieder nach ihrem Beitritt erfasst werden. Der Mitgliedsbeitrag kommt nach einem Verteilerschlüssel den Untergliederungen der SJD zugute und wird für die Organisation verschiedener Veranstaltungen eingesetzt. Die SJD ist damit in der Lage, effektiver zu arbeiten, ihre Mitglieder persönlich anzusprechen bzw. anzuschreiben und bei Veranstaltungen ihren Mitgliedern Vergünstigungen anzubieten. Der neue Mitgliedsausweis, der auch ein Lichtbild des Mitgliedes enthalten soll, wurde von Helmut Wenzel, Internetreferent der SJD, entworfen und vorgestellt. Ab sofort soll verstärkt Werbung für die SJD-Mitgliedschaft erfolgen. Hierfür wird als erste Gelegenheit der Volkstanzwettbewerb in Kösching genutzt, an dem die Beitrittserklärung zur SJD ausgelegt werden soll. Parallel zur Werbung auf Bundesebene soll auch auf Landesebene für die Mitgliedschaft in den einzelnen Tanz- bzw. Jugendgruppen geworben werden. Hierzu wurden die Landesjugendleitungen angesprochen. Ein gesonderter Artikel über die SJD-Mitgliedschaft wird in der nächsten Ausgabe dieser Zeitung veröffentlicht. Näheres zur SJD-Mitgliedschaft ist auch im Internet unter www.sjd.siebenbuerger.de nachzulesen.

Der diesjährige Volkstanzwettbewerb findet am 26. Oktober 2002 in der Amberger Halle in Kösching bei Ingolstadt statt. Die Jury besteht aus je einem Mitglied der teilnehmenden Tanzgruppen. Bereits auf der ersten zentralen Arbeitstagung im Februar diesen Jahres in Ingolstadt hat die Bundesjugendleitung beschlossen, die beste und die schlechteste Bewertung einer Gruppe aus der Endbewertung zu streichen. Beim anschließenden Ball erhalten die Jugendlichen, die bereits die SJD-Mitgliedschaft beantragt haben, 10 Prozent Ermäßigung auf den Eintrittspreis.

Die Lage in den SJD-Landesgruppen wurde erörtert. Begrüßenswert ist die Entwicklung der Jugendarbeit in der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. Wie Bundesjugendleiter Rainer Lehni (stellvertretend für den Landesjugendleiter, Christoph Schwager) mitteilte, hat sich die finanzielle Situation der SJD NRW im Vergleich zum Vorjahr dank der Unterstützung des Vorstandes der Landesgruppe NRW deutlich verbessert. So wurde es möglich, einen Jugendball in Siegen zu veranstalten und einen Jugendausflug nach Holland zu unternehmen. Die Landesjugendleiterin der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland, Melitta Bottesch, beklagte nach wie vor den akuten Mangel an Mitgliedern. In der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland besteht die aktive Jugend lediglich aus den Mitgliedern der Tanzgruppe Nieder-Olm. Trotz intensiver Bemühungen, neue Mitglieder in einer groß angelegten Werbeaktion zu gewinnen, geht der Erfolg fast gegen Null. Die Landesjugendleitung lädt zum dritten Country-Seminar für den 2. und 3. November nach Sargenroth in den Hunsrück ein. Eine Landesjugendleitungsversammlung mit Neuwahlen der Landesjugendleitung Rheinland-Pfalz/Saarland ist im ersten Quartal 2003 geplant.

Die Landesjugendleiterin von Bayern, Adelheid Schuller, lobt die gute Zusammenarbeit des neuen Landesjugendvorstandes. Zu beklagen sei nur, dass viele geplante Jugendveranstaltungen mangels Interesse der Jugendlichen des Öfteren abgesagt werden müssen. Die erste Ausgabe einer Jugendzeitschrift, bisher noch ohne Zeitschriftentitel, lediglich mit einem großen Fragezeichen, wurde als Anregung und Ideensammlung herausgegeben. Die Resonanz war sehr positiv. Weiterhin ist die Landesjugendleitung Bayern damit beschäftigt, eine eigene Homepage im Internet zu gestalten. Der Start dieser Homepage wird noch bekannt gegeben. Die Landesjugendleiterin der Landesgruppe Hessen, Ingwelde Juchum-Rausch, berichtete über die beiden gelungenen Veranstaltungen, das Waldfest in Neu Isenburg, das von ehemaligen Mitgliedern der Tanzgruppe Offenbach und Neu Isenburg mit unterstützt wurde, und das Kronenfest in Pfungstadt, zu dessen Gelingen die Tanzgruppe Pfungstadt beigetragen hat. Begrüßt werden konnten zwei Gasttanzgruppen, die Tanzgruppe Nieder-Olm und eine einheimische Tanzgruppe aus dem Odenwald. Für Februar/März 2003 ist ein Faschingsball geplant. Zudem will die Landesjugendleiterin versuchen, noch einmal eine Tanzgruppe im Raum Neu Isenburg/Offenbach aufzubauen.

Bettina Zerbes, Pressereferentin der SJD der Landesgruppe Baden-Württemberg, berichtete über die erfolgreiche Arbeitstagung im April diesen Jahres in Stuttgart, an der sich fast die gesamte Landesjugendleitung sowie Vertreter der Tanzgruppen Biberach, Böblingen, Heidenheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Metzingen, Schwäbisch-Gmünd, Stuttgart und Tuttlingen beteiligten. Baden-Württemberg gilt als Musterbeispiel für die Arbeit einer gut organisierten und aktiven Landesjugend. Im Laufe dieses Jahres fanden insgesamt vier Landesjugendleitungssitzungen statt. Ferner ist Ende November ein Seminar unter dem Motto „Tanz-cool-Tour“ geplant. Für nächstes Jahr sind ein Treffen mit der Landesjugendleitung der SJD Nordrhein-Westfalen zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch sowie ein „Csardas“-Seminar im Herbst vorgesehen.

Diesen Ausführungen schloss sich der Bericht der HOG-Referentin der SJD, Astrid Sutoris, an. Sutoris führte aus, dass ihr der überwiegende Teil der Jugendreferenten persönlich nicht bekannt sei. Für das kommende Jahr wurde angeregt, in Zusammenarbeit von SJD und den Heimatortsgemeinschaften ein Grillfest mit anschließendem Tanz zu veranstalten. Die Föderationsreferentin der SJD, Ulrike Hopprich, beklagte den im Vorfeld mangelhaften Informationsfluss bei der Organisation des Föderationsjugendlagers im August dieses Jahres in Siebenbürgen. Es wurden Fragen im Zusammenhang mit dem Föderationsjugendlager der Siebenbürger Sachsen erörtert, zu dem im kommenden Jahr die Landsmannschaft nach Deutschland einladen wird. Hierzu liegen bereits Anfragen vor, mit denen sich der neu gebildete Arbeitskreis, bestehend aus einigen Mitgliedern der Bundesjugendleitung, zur Organisation des Jugendlagers beschäftigen wird.

Abschließend wurde die konkrete Terminplanung der SJD für 2003 in Angriff genommen. Zu Beginn des Jahres ist erstmals ein Ski-Treffen der SJD in Lenggries geplant. Am 7. bis 9. Februar findet die erste zentrale Arbeitstagung der Bundesjugendleitung der SJD in Heilbronn statt. Das Vorbereitungsseminar für den Heimattag wird am 14. bis 16. März in Mosbach stattfinden. Diesem Seminar schließt sich ein Jugendtanzball an, auf dem die Musikband „Amazonas“ spielen wird. Im April 2003 steht die angekündigte Helferfreizeit der SJD auf dem Programm. Auch im nächsten Jahr wird die Beteiligung der SJD am Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl einen besonderen Stellenwert in der Jugendarbeit auf Bundesebene haben. Ferner ist ein Freizeitseminar der SJD mit sportlichem Charakter im Juli geplant. Das Föderationsjugendlager wird vom 26. Juli bis 9. August in Deutschland abgehalten. Ebenfalls im August nächsten Jahres plant die Bundesjugendleitung eine Rundreise durch Nord- und Südsiebenbürgen. Am 26. bis 28. September findet die zweite zentrale Arbeitstagung der Bundesjugendleitung der SJD in Bergneustadt statt. Der Volkstanzwettbewerb findet am 25. Oktober in Mosbach statt, dem sich ein Jugendball anschließen wird. Vom 28. bis 30. November 2003 steht ein landeskundliches Seminar zum Thema „Dracula, Hexen und sonstiges in Siebenbürgen“ auf dem Programm. Die Veranstaltungen sind noch in Planung, Einzelheiten werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Inge Erika Knoll


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 17 vom 31. Oktober 2002, Seite 10)

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