3. November 2002

Zehn Tage im Reich der Mitte

Auf Einladung des Chinesischen Konsulats in München reiste kürzlich die Leiterin der Städtischen Musikschule Rottenburg (Niederbayern), die Siebenbürgerin Ilse Maria Reich, mit der Tanzabteilung der Musikschule zu einem Festival nach China. Außer den Rottenburgern nahm für Deutschland noch eine Gruppe aus München an dem Event in Tianjin teil.
Ilse Maria Reich begleitete eine 26-köpfige Tanzgruppe der Städtischen Musikschule Rottenburg in die 9 Millionen Metropole Tianjin (China), wo das "International Children`s Culture and Art Festival" stattfand. Zum Abflug von "China Eastern Airlines, Flug Nr. 558" Richtung Peking war neben besorgten Müttern auch Generalkonsul Liu vom Chinesischen Konsulat in München erschienen. Zehn Stunden später wurden die jugendlichen Tänzer(innen) zwischen 11 und 17 Jahren, die Tanzpädagogin Irene Türk-Grimm, die Leiterin der Städtischen Musikschule Rottenburg, Ilse Maria Reich, die Vorsitzende des Fördervereins der Städtischen Musikschule, Susanne Ohneis, sowie vier weitere Begleitpersonen am Pekinger Flughafen in Empfang genommen. Zur Einstimmung auf das Land standen an den ersten beiden Tagen, neben der verbotenen Stadt mit Kaiserpalast, auch der Himmelspalast, der Sommerpalast sowie eine Seiden- und eine Perlenfabrik auf dem Besichtigungsprogramm.

Niederbayerische Tanzgruppe aus Rottenburg auf Tournee in China.
Niederbayerische Tanzgruppe aus Rottenburg auf Tournee in China.

Zwei Tage später startete die deutsche Delegation in das 140 Kilometer östlich von Peking gelegene Tianjin, wo, ein Tag und eine Generalprobe später, das Festival mit einer gigantischen Zeremonie eröffnet wurde. Die live im Staatsfernsehen übertragene Veranstaltung mit Einmarsch der Nationen, Flaggenträgern, rote Fähnchen schwingenden Schulkindern und einem Feuerwerk gab dem westlichen Teilnehmer einen Vorgeschmack auf die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2008 in Peking. Alle chinesischen Provinzen sowie 25 teilnehmende Nationen aus fünf Kontinenten waren mit einem landestypischen Beitrag vertreten. Nicht nur bei dieser Gelegenheit überzeugten die Rottenburger in Dirndl und Lederhose mit von Irene Türk-Grimm choreographierten tänzerischen Darbietungen vom "Zwiefachen" bis zu "Modern Dance".

Zu einem Höhepunkt der Reise entwickelte sich der Auftritt in einer Schule, bei dem neben der deutschen auch die Delegationen aus Kenia, Südkorea und Ägypten teilnahmen. Zum Abschluss der Veranstaltung tanzten Kinder und Erwachsene unterschiedlichster Hautfarbe mit strahlenden Gesichtern zu den Klängen Bayerischer Volksmusik. Ein Beweis, wie einfach Brücken der Völkerverständigung durch Musik und Tanz geschlagen werden können.

So fiel nach zehn Tagen im Reich der Mitte den 26 "Stäbchenvirtuosen" der Abschied nicht leicht.

Hartmut Brauß

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