19. Januar 2001

Zahl der Aussiedler aus Rumänien geht drastisch zurück

Die Zahl der Aussiedler, die aus Rumänien nach Deutschland kommen, geht drastisch zurück. Im Jahr 2000 wurden lediglich 547 Neuzugänge aus dem Karpatenland registriert, 1999 waren es 855, 1998 noch 1 005 und 1997 genau 1 777 gewesen. Der Rückgang ist auf die restriktive Aufnahmepraxis bei deutschen Aussiedlern aus Rumänien zurückzuführen.
Selbst der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt, hatte diese Praxis beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen zu Pfingsten 2000 in Dinkelsbühl als "arg verbesserungsbedürftig" bezeichnet. Der politische Wille, die rechtliche Schieflage zu beheben, ist derzeit bei der rot-grünen Bundesregierung jedoch nicht erkennbar.
Der Zuzug von Spätaussiedlern nach Deutschland ist 2000 auch insgesamt zurückgegangen. Im Vorjahr wurden 95 615 Neuzugänge verzeichnet, davon 94 558 (das sind 98,9 Prozent) aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. 1999 waren noch 104 916 und ein Jahr zuvor 103 080 Aussiedler gezählt worden.
Ziel müsse es laut Jochen Welt sein, die Aussiedler und ihre Angehörigen so rasch zu integrieren, "dass sie bald einen Arbeitsplatz finden und ein Leben in Würde und Respekt führen". Dazu bedürfe es der Integrationsbereitschaft der einheimischen Bevölkerung wie der aktiven Mithilfe der Zugereisten, erklärte der SPD-Politiker am 4. Januar in Berlin.

sb

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.