4. Dezember 2002

130 Jahre Großprobstdorfer Adjuvanten

Die Tradition der Großprobstdorfer Adjuvanten wird in Deutschland fortgeführt. Das jüngste Treffen in Dinkelsbühl war dem 130-jährigen Jubiläum der Blaskapelle gewidmet.
Über 400 Großprobstdorfer kamen am 19. Oktober 2002 in der „Schranne" zu Dinkelsbühl zusammen. Diesmal war es ein besonderes Treffen, denn es war dem 130-jährigen Jubiläum der Adjuvanten gewidmet.

Die Großprobstdorfer Blaskapelle feierte das 130-jährige Jubiläum der Adjuvanten in Dinkelsbühl. Links das alte Blasinstrument aus dem Jahr 1880. Foto: Lipp
Die Großprobstdorfer Blaskapelle feierte das 130-jährige Jubiläum der Adjuvanten in Dinkelsbühl. Links das alte Blasinstrument aus dem Jahr 1880. Foto: Lipp

Das Treffen begann mit einem Gottesdienst in der „Heilig Geist“ Kirche. Die Predigt hielt Pfarrer Hans Hamrich, unser Großprobstdorfer Landsmann, dessen Worte die Zuhörer nachdenklich stimmten, aber auch begeisterten. Pfarrer Hamrich sei herzlich gedankt für die Bereitschaft den Gottesdienst abzuhalten. Dankeschön gilt auch Heidrun Ludwig für die musikalische Begleitung an der Orgel.

Nach dem Gottesdienst traf man sich in der „Schranne" zu Kaffee und Kuchen. Anschließend wurde die Mitgliederversammlung abgehalten mit den üblichen Tagesordnungspunkten wie den Berichten des Vorstandsvorsitzenden, des Kassiers und der Kassenprüfer. Bei den anschließenden Wahlen wurde der bisherige Vorstand im Amt bestätigt.

Der eigentliche Höhepunkt des Treffens war das 130-jährige Jubiläum der Großprobstdorfer Adjuvanten. Zu Beginn stellten die Adjuvanten ihr Können mit einigen Stücken unter Beweis und wurden von den Anwesenden mit viel Applaus belohnt. Der alte und neue HOG-Vorsitzende Johann Lipp erinnerte an die Geschichte der Blaskapelle von deren Anfang im Jahre 1872 bis heute. Hierbei wurden besonders die Leistungen der Musikleiter der Blaskapelle nach dem 2. Weltkrieg und zu Beginn der 50er Jahre gewürdigt, beispielsweise die Leistungen von Martin Bartesch und des langjährigen Leiters der Adjuvanten, Martin Bielz. Herr Bielz war beim Treffen auch dabei, ihm gebührt im Namen aller Landsleute ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit und den Wiederaufbau der Blaskapelle in schwieriger Zeit.

Dank der Anleitung und Motivation durch den jetzigen Musikleiter Michael Ludwig, wohnhaft in Ansbach, haben die Adjuvanten nach ihrer Ausreise nach Deutschland wieder zusammengefunden. Ludwig ist es gelungen, erfreulich viele junge Leute zu bewegen bei den Adjuvanten mitzumachen, um somit unsere Traditionen auch hier in Deutschland aufrecht zu erhalten. Ludwig leitet die Blaskapelle schon seit über 26 Jahren, zuerst in Großprobstdorf und nun in Deutschland. Eine besondere Überraschung zum Jubiläum war ein altes Blasinstrument, das aus dem Jahre 1880 stammt und mit viel Geduld und Liebe extra fürs Jubiläum restauriert wurde.

Die Blaskapelle umrahmte die Feier mit vielen schönen musikalischen Stücken, die manchem noch lange danach im Ohr klangen. Eine Tanzgruppe führte siebenbürgische Tänze in unserer Tracht auf. Bemerkenswert war auch die Tatsache, dass die Ehefrauen der Adjuvanten ebenfalls in Tracht zum Jubiläum erschienen waren. Frauen und Männer boten zusammen ein herrliches Bild in schöner siebenbürgischer Tracht. Ein herzliches Dankeschön sprechen wir dem Leiter der Adjuvanten, Michael Ludwig, aus und hoffen, dass die Adjuvanten auch das nächste Treffen mitgestalten werden.

Nach der Jubiläumsfeier spielte die Musikband „inkognito“ zum Tanz auf. Eines der Bandmitglieder ist übrigens der Großprobstdorfer Hans Gunesch. Die zahlreichen Teilnehmer unterhielten sich sehr gut und tauschten Erinnerungen und Neuigkeiten mit lieben Nachbarn und Freunden aus.

Am Sonntagvormittag um 10.30 Uhr trafen sich rund 40 Großprobstdorfer an der Gedenkstätte der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl, um einen Kranz niederzulegen und unserer Verstorbenen zu gedenken. Herzlichen Dank an alle, die zum guten Gelingen des Treffens und zur Wahrung unserer Gemeinschaft beigetragen haben.

Johann und Anneliese Lipp


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 19 vom 30. November 2002, Seite 21)

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