6. Dezember 2002

Mattis-Teutsch-Ausstellung in Berlin

Bis zum 10. Januar 2003 kann die Ausstellung „Seelenblumen“ mit Gemälden und Plastiken von Hans Mattis-Teutsch (1884-1960) im Schauraum der Ungarischen Botschaft zu Berlin besichtigt werden. Das vielseitige Lebenswerk des Siebenbürgers – er war als Maler, Grafiker, Bildhauer, Dichter, Kunsttheoretiker und -pädagoge tätig – wurde in den letzten zwei Jahren durch mehrere große Retrospektiven, so in Budapest, München, Los Angeles und Györ, geehrt.
Zum ersten Mal wird nun eine thematisch einheitliche Auswahl einer berühmten Folge gezeigt, die der Künstler selbst einst als „Seelenblumen“ bezeichnete. Die Suite von konzentrischen Kompositionen entstand zwischen 1919 und 1924, nachdem Mattis-Teutsch die Jahre zuvor in Budapest und Berlin weilte und sich den Künstlergruppen „MA“ und „Der Sturm“ anschloss. In der gleichen Zeit sind auch die bekannten Serien von Linolschnitten und kleinen Aquarellen entstanden.

In einem informativen Begleitblatt zur Ausstellung, das auch im Internet unter www.ungarische-botschaft.de (Veranstaltungen in Berlin) veröffentlicht wurde, heißt es unter anderem, dass Mattis-Teutsch „Ungarisch und Sächsisch als Muttersprache beherrschte“. Das trifft jedoch nicht ganz zu: Der Künstler hat immer Ungarisch und Deutsch als seine Muttersprachen bezeichnet. Sächsisch verstand er kaum, und in der Kronstädter Innenstadt, wo er in der Burggasse (heute: Str. Castelului) als Johann Mattis geboren wurde, sprachen die damals vorwiegend sächsischen Einwohner mehrheitlich deutsch.

Die „Seelenblumen“ stellen in Mattis-Teutschs Schaffen eine besondere geistig-kreative Entwicklungsetappe dar. Die größte Komposition, „Seelenblumen in Blau“, wurde etwa 1965 von Maximilian Hermann Maxy, dem damaligen Direktor des Rumänischen Kunstmuseums, aus dem Nachlass angekauft und kann heute in Bukarest besichtigt werden. „Farben dominieren die Bilder von Mattis-Teutsch“, heißt es zusammenfassend im Begleitblatt, „gerundete und rhythmische Farben, heftig agierende und gestikulierende Landschaften, die oft aus schrillen Farb- und Formendetails zusammengesetzt sind, sich aber letztendlich doch als Ganzes wirkende harmonische Geschlossenheit enthüllen.“

Die Ausstellung (Unter den Linden, nahe Brandenburger Tor) ist bis zum 10. Januar 2003, montags bis freitags, von 10 bis 16 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei.

C. St.



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