19. Dezember 2002

Zwanzig Jahre Frauenkreis in Wien

Am 29. November 2002 wurde im Siebenbürgerheim in der Steingasse zu Wien groß gefeiert. Im Vorraum hatte Obmannstellvertreter Horst Hennrich auf Plakatwänden zahlreiche Fotos über die Tätigkeit des Siebenbürger Frauenkreises im Laufe der 20 Jahre ihres Bestehens aufgebaut.
Auch der Saal zeigte einen festlichen Rahmen, waren doch die handwerklichen Kunstwerke des Frauenkreise für den alljährlichen Adventverkauf auf Tischen und Wänden schon vorbereitet. Die musikalische Umrahmung der Feier bot formvollendet das Flötenduo Dagmar Petrovitsch und Sigrid Samek. Die Frauenkreisleiterin Christl Petrovitsch konnte im Namen der Frauenkreisgruppe eine Schar auserlesener Gäste zur Feier des 20-jährigen Jubiläums begrüßen. Die Festrede hielt Ehrenobmann Ing. Kurt Schuster. Auf Anregung der leider schon verstorbenen Marianne Pall und von Christl Petrovitsch entschloss sich vor 20 Jahren eine Gruppe von 15 Frauen, regelmäßig zusammenzukommen. Heute sind es schon doppelt so viele.

Die Bilanz der zwei Jahrzehnte kann sich sehen lassen. Schon das erste eigene Heim der Siebenbürger Sachsen in der Schützengasse nahmen die Frauen gerne an, um bei Kaffee und Kuchen zu fleißigem Handarbeiten und Plaudern beisammen zu sein. Am Anfang war es nicht Selbstzweck, dem Hobby des Stichelns mit Nadel, Zwirn und Garn sowie des Strichelns mit Pinsel und Farbe auf Keramik zu fröhnen. Von vornherein wollten die Frauen mit den Dingen, die sie gern und freudig tun, auch etwas für unsere Gemeinschaft beitragen.

Am Anfang wurden Erinnerungsanhänger für das 30-jährige Bestandsfest der Jugend- und Tanzgruppe gestickt. Der Erfolg war gewaltig. Dann beschlossen die Frauen, ihre Werke bei einem alljährlichen Adventbasar zum Verkauf anzubieten. Damit konnte auch ein Teil der laufenden Betriebskosten des Vereins getragen werden.

Dann war es unser Stockwerk im neuen Heim in der Steingasse, wozu die Frauen einen großen Beitrag stifteten. Die auf der Steintafel im Hof des Hauses der Heimat eingemeißelte Schrift zeugt davon. Die Frauen stifteten auch die wunderbare Wappenglaswand in der Nische im Vorraum. Zuletzt seien die Zuschüsse für Sozialprojekte des Vereins, für Altenheime in Siebenbürgen, für die Diakonie in Mediasch sowie für das neue Unfallkrankenhaus in Temeswar und die Kinderkrebshilfe St. Anna genannt.

Umgerechnet käme man im Lauf der Zeit auf die Summe von 30 000 Euro. Nicht zu vergessen die Aktivitäten durch Mithilfe bei verschiedenen Vereinsfeiern und Veranstaltungen. Fast endlos könnte man darüber berichten. Der im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte von Gott abberufenen Frauen gedenken wir in Liebe und Respekt. Aber es sind Jüngere nachgekommen und haben den Faden aufgenommen. Mit Dank für das Geleistete und dem Wunsch für ein weiteres segensreiches Schaffen und dem Gedicht „Siebenbürgische Bauernstickerei" von Trude Geißler Nußbächer schloss der Redner seine Ausführungen.

Obmann Mag. Wilgerd Nagy würdigte die Frauen als „einen tragenden Teil des Vereins“. Obmannstellvertreterin Martina Niestelberger übernahm es dann zusammen mit Obmann Nagy und Obmannstellvertreter Hennrich, den in der Gruppe tätigen Frauen als Erinnerung eine Bildermappe über die 20 gemeinsamen Jahre sowie Blumen zu überreichen. Es sind dies: Katharina Bertleff, Susanne Weber, Martha Antony, Anna Menning, Inge Anders-Krauss, Erika Petrovitsch, Christa Hennrich, Anna Raulic, Maria Misof, Rosi Mann, Sofia Anders-Kraus, Frigga Rührig, Marianne Hennrich, Maria Csef, Margarete Schuster, Christl Petrovitsch, Maria Schuller, Katharina Emrich, Maria Klein, Juliane Reger, Elsa Gerstner, Elfi Zwipp, Ute Kadlec, Berta Petrovitsch (für sie übernommen von Gerda Petrovitsch), Karin Klein.

Den Frauenkreisleiterinnen Christl Petrovitsch und Margarete Schuster übergaben sie als besonderes Zeichen des Dankes je einen für diesen Zweck geschaffenen Ehrenring des Vereins. „Dass wir so viel beitragen konnten, das verdanken wir unseren Käufern", meinte Christl Petrovitsch. Michael Anders-Kraus überbrachte Dankesworte von Prof. Dr. Poigenfürst für die Spenden zum Gelingen des Temeswarer Unfallkrankenhauses. Den beiden Flötenspielerinnen wurde mit schönen Blumensträußen gedankt. Beim nachfolgenden Zusammensein kam es zu regen Gesprächen.

Traute Zoltner


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2002, Seite 18)

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