1. Januar 2003

Zem Näien Giuhr!

Neujahrswunsch von Rose Schmidt in siebenbürgisch-sächsischer Mundart und deutscher Sprache.
Zem Näien Giuhr!

Ech wonschen euch zem Näien Giuhr
en worem Harz, en offen Hund,
dä langdern hälfen Nuit och Elend
bäi asem Nechsten, an asem Lund.

Och ferder noch zem Näien Giuhr,
en offen Duar, en offen Dir,
driut Hoffnung än de Wärelt eus,
dunn wiast Frieden än jedem Heus.

Liut Läw och Träi net eußer Oicht,
bedinkt ihr Wiarter mät Bedoicht,
Säiwt un dem Lichtert der Gemien
det Lächt fuar allen Gruiß och Klin.

Nia noch zem Schloaß am Näien Lund,
bleiwt nor gesoangt, frui, ianverdroßen,
dinkt munchest un Zegden däi verfloßen,
und liajt alles stall än Gottes Hund.

Neujahrsgruß aus Hermannstadt – alte Postkarte
Neujahrsgruß aus Hermannstadt – alte Postkarte

Zum Neuen Jahr

Ich wünsche euch zum Neuen Jahr,
ein warmes Herz, eine offene Hand,
die lindern helfen Not und Elend
bei unserm Nächsten, in unserem Land.

Auch ferner noch zum Neuen Jahr,
ein offenes Tor, eine offene Tür,
tragt Hoffnung in die Welt hinaus,
dann wächst Frieden in jedem Haus.

Lasst Lieb und Treu nicht außer Acht,
bedenkt eure Worte mit Bedacht,
seid an dem Leuchter der Gemeind‘,
das Licht für alle, Groß und Klein.

Nun noch zum Schluss im Neuen Land,
bleibt nur gesund, froh, unverdrossen,
denkt manchmal an Zeiten, die verflossen,
und legt alles still in Gottes Hand.

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 20 vom 15. Dezember 2002)

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