Nach dem gelungenen Start 1965 in Großsachsenheim, wo die Urzeln nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden haben, waren es 1970 die Urzeln, die als erster Verein nach dem Zusammenschluss von Groß- und Kleinsachsenheim zur Stadt Sachsenheim in beiden Stadtteilen tätig waren. Am 3. Februar 1973 startete der erste Bus mit 34 Erwachsenen, 17 Jugendlichen und Kindern als Urzeln verkleidet in Richtung Hohenhaslach, in den ersten Stadtteil im Kirbachtal der neuen Flächenstadt Sachsenheim, um die Neusachsenheimer auf närrische Art zu begrüßen. Das lose Urzelnlaufen auch durch die anderen Stadtteile Ochsenbach, Spielberg und Häfnerhaslach endete mit einem Empfang durch den Ortsvorsteher in Häfnerhaslach. Am 5. Februar erschien in der Sachsenheimer Zeitung ein ganzseitiger Bericht über die Urzeln und ihre Leistungen.

In diesem Jahr stehen drei große Busse ab 7.30 Uhr auf dem Parkplatz bei der Sporthalle zur Abfahrt bereit. Die Partenführer werden die neuen Urzelndauernummern verteilen, ehe die Busse in das Kirbachtal fahren. Die Paraden starten in diesem Jahr um 10.00 Uhr in Kleinsachsenheim zusammen mit dem Spielmannszug und, um 11.00 Uhr, in Großsachsenheim mit der Stadtkapelle Sachsenheim. Alle Brauchtumsfiguren und eine Hexengruppe aus Häfnerhaslach werden dabei sein, wenn Bürgermeister Stein die Parade empfängt. Brauchtumsvorführungen werden vor der Verwaltungsstelle Kleinsachsenheim, dem Bürgermeisteramt in Großsachsenheim und bei der evangelischen Stadtkirche, wo die Urzeln von Pfarrer Lass-Adelmann empfangen werden, durchgeführt. Ein Besuch einer Abordnung im Altenheim ist in den letzten Jahren auch zur Pflicht geworden.

Nach dem Mittagessen in der Sporthalle gibt es die letzten Brauchtumsvorführungen des Tages und anschließend den zur Tradition gewordenen Knallwettbewerb. Ab 15.00 Uhr sind die Urzeln in Privatquartieren. Zum Ausklang werden ab 20.00 Uhr in der Sporthalle die „Memories“ den Tänzern richtig einheizen.

Der Vergangenheit gehören am Urzelntag die Auftritte bei den Landschaftstreffen Neckar-Alb in Rottenburg und Schwarzwald in Triberg sowie der Umzug in unserer Kreisstadt Ludwigsburg-Neckarweihingen an, wo unsere Zunft jeweils mit 60 bis 70 Urzeln teilgenommen hat.

Nach dem Urzelntag findet am Freitag, dem 14. März 2003, ab 19.30 Uhr, in der Heimatstube unserer Kreisgruppe die Jahreshauptversammlung statt. Nach Analysen der abgelaufenen Saison, Berichten und Neuwahlen kommt unter der Leitung der neu gewählten Zunftleitung das Thema, ob sich die Urzelnzunft als eingetragener Verein registrieren lassen soll, zur Sprache. Alle Urzelnfreunde sind zu dieser Versammlung herzlich eingeladen.

Reinhard Lang

gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 3 vom 28. Februar 2003, Seite 20)