21. März 2003

Siebenbürger über Krieg am Golf

Seit dem 20. März ist Krieg im Irak. Das äußerst komplexe, in der Weltöffentlichkeit sehr kontrovers diskutierte Thema wurde am 17. März, drei Tage vor Beginn der Kampfhandlungen, von den Mitgliedern der Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen mit Horst Göbbel beim Treffpunkt Langwasser im Nürnberger Haus der Heimat erörtert.
Zahlreiche Facetten des Konflikts wurden aufgrund einer Power-Point-Präsentation bildhaft beleuchtet: Ursachen und Fehler der Akteure, Bedenkenswertes zum Grundsätzlichen von Krieg und Frieden, von Diktatur und Freiheit. Der Versuch, nach einigen emotional bestimmten Passagen das Rationale am Vorgehen der Bush-Administration, der Saddam-Diktatur, des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen sowie der viel diskutierten Haltung der Regierung Schröder/Fischer herauszuarbeiten, brachte etwas Licht in das dunkle Geflecht des vielschichtigen Konflikts. Ausgehend von der Frage, ob es sich hier um den „bösen Bush und den armen Saddam“ handele, wurden Völkerrechtsfragen, machtpolitische Aspekte, wirtschaftliche Interessenlagen sowie humanitäre Gesichtspunkte breit beleuchtet. Natürlich kam man dabei auch auf die Bedeutung des Öls in der Region des Persischen Golfs. Wer hier Hegemonialmacht ist, wer den Persischen Golf kontrolliert, reguliert den Zugang zur strategischen Ölreserve der Weltwirtschaft. Jetzt, da die USA einzige und unangefochtene Supermacht sind, wollen sie mit anderen, im Extremfall mit militärischen Mitteln verhindern, dass der Ölfluss abbrechen könnte und dass die Ölnationen Massenvernichtungswaffen entwickeln und neben dem „schwarzen Gold“ auch den islamistischen Terror exportieren. Von Bagdad aus kann Washington der islamischen Welt in einem weiten Radius seinen Willen aufzwingen. Washington erwartet außerdem im Zuge der Neuordnung dieser Region eine Art Demokratisierungsschub im gesamten Nahen Osten, der die Aussöhnung zwischen Israel und den Palästinensern vorantreiben könnte. Zunächst sind jedoch Tausende Opfer unschuldiger Menschen und schwere Zerstörungen zu befürchten, ein Dilemma, vor dem jedwede Gewaltpolitik steht. Die dezidierte Weltmeinung gegen einen Krieg im Irak macht dies seit Monaten sehr deutlich.

Horst Göbbel

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