3. April 2003

Rumänien hofft auf Unterstützung Deutschlands

Rumänien und Deutschland nehmen im Irak-Krieg unterschiedliche Haltungen ein. Durch intensive diplomatische Aktivitäten versucht Rumänien die weitere Unterstützung Deutschlands bei der angestrebten Integration in die EU zu erreichen. Außenminister Mircea Geoana besuchte am 24. März Berlin, kommende Woche trifft Premier Adrian Nastase seinen Amtskollegen Schröder.
Rumänien setzt auf die Erfahrung und die Unterstützung Deutschlands im europäischen Integrationsprozess. Dies erklärte der rumänische Außenminister Mircea Geoana am 24. März nach einem Gespräch mit Bundesaußenminister Joschka Fischer in Berlin. In einem Interview mit der Rumänischen Redaktion der Deutschen Welle sagte Geoana, die Spaltung innerhalb der EU wegen der unterschiedlichen Positionen im Irak-Konflikt habe seines Erachtens zu nützlichen Schlussfolgerungen geführt. So sollten gemeinsame Mechanismen gefunden werden, damit Europa wieder mit einer Stimme spreche. Dieses Thema müsse vorrangig im Europa-Konvent zusammen mit den Kandidatenstaaten behandelt werden, erklärte der rumänische Außenminister. Geoana nannte die Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland von strategischer Bedeutung. Trotz unterschiedlicher Haltung in der Irak-Krise könne Deutschland die Sorgen, Ängste und Ambitionen der ehemals kommunistischen Staaten am besten verstehen. Die Bundesrepublik habe reichlich Erfahrungen mit den neuen Bundesländern der ehemaligen DDR gesammelt, sagte Geoana.

Im innereuropäischen Streit um eine gemeinsame Haltung im Irak-Konlikt verteidigte Geoana die Position Deutschlands. Die EU brauche einen Außenminister und die nötigen Mechanismen, um außenpolitische Entscheidungen treffen zu können. Auch die europäische Verteidigungskomponente müsse gestärkt werden, sagte der rumänische Außenminister.

Am Dienstag, dem 8. April, besucht der rumänische Premier Adrian Nastase Bundeskanzler Gerhard Schröder in Berlin. Themen der Gespräche sind die aktuelle internationale Lage und die angestrebte Aufnahme Rumäniens in die Europäische Union. Rumänien wolle sich stärker an EU-Programmen in den Bereichen Außen- politik, Sicherheitspolitik und Justiz beteiligen, hieß es von rumänischer Seite.

S. B.



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