16. April 2003

Karin Gündisch las in Berlin

Die bekannte siebenbürgische Kinderbuchautorin Karin Gündisch las am 4. April in den Räumen des Rumänischen Kulturinstituts "Titu Maiorescu" (RKI) in Berlin.
Karin Gündisch wurde 1948 in Heltau geboren. Sie studierte Deutsch und Romanistik in Bukarest und Klausenburg. In Bukarest arbeitete sie als freie Mitarbeiterin bei Presse, Rundfunk und Fernsehen. Sie veröffentlichte zahlreiche Kindergeschichten und arbeitete an Deutschlehrbüchern mit. Seit 1984 lebt sie in der Bundesrepublik, zunächst in Freiburg im Breisgau, danach in Bad Krozingen als freischaffende Autorin. Zu ihren bekanntesten Büchern gehören "Geschichten über Astrid", "Großvaters Hähne", "Im Land der Schokolade und Bananen" und "Das Paradies liegt in Amerika", die teilweise ins Französische, Amerikanische und Japanische übersetzt wurden. 1984 erhielt sie den Rumänischen Kinderbuchpreis und den Peter-Härtling-Preis für Kinderliteratur, 1991 den Kinderbuchpreis der Ausländerbeauftragten des Berliner Senats, 2001 ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und 2002 den Mildred L. Batchelder Award für "How I Became American" (amerikanische Ausgabe von "Das Paradies liegt in Amerika"). Hieran anknüpfend, unternimmt Karin Gündisch demnächst eine fünfwöchige Lesereise durch die USA.

Karin Gündisch las am 4. April in den Räumen des Rumänischen Kulturinstituts "Titu Maiorescu" (RKI) in Berlin. Sie war der Einladung des Landesvorsitzenden Johann Schöpf gefolgt, der die Autorin mit freundlichen Worten vorstellte und darauf verwies, dass sie vor genau fünf Jahren eine Lesung im Deutschlandhaus durchgeführt hatte. Seitens des RKI stellte Direktorin Dr. Ruxandra Demetrescu dann Karin Gündisch mit dem Projekt "Was im Gedächtnis bleibt" (Jugendbiografien bzw. Erinnerungen nach 50 Jahren) vor. Dieses Projekt des Goethe-Instituts für Rumänien wird in Form eines kostenlosen Buches (Auflage: 1000 Exemplare) mit staatlicher Unterstützung Rumäniens durchgeführt. Dabei werden Berichte und Autobiografien damaliger Jugendlicher von Karin Gündisch nacherzählt. Diese Form der Verarbeitung von menschlichen Schicksalen während und nach dem 2. Weltkrieg, die bisher in Rumänien nicht stattgefunden hat, führt, so Karin Gündisch, bei Lesungen und Diskussionen mit rumänischen Jugendlichen zu starker Nachdenklichkeit.

Das Buch "Das Paradies liegt in Amerika" berichtet über die einst vorherrschende Aufbruchstimmung in einem kleinen siebenbürgischen Städtchen. Auch Johanns Familie macht sich auf den langen Weg nach Amerika. Aufregende und beschwerliche Wochen liegen vor ihnen, bis sie endlich in Youngstown ankommen. Der elfjährige Johann erzählt selbst, was sich während der Reise in jenen Jahren des ausgehenden 19. Jahrhunderts zugetragen hat und wie aus ihm ein richtiger Amerikaner wurde. Die Lesung einiger Kapitel aus diesem Buch fand große Zustimmung beim Publikum.

Lothar Petri


(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 6 vom 15. April 2003, Seite 16)
Im Land der Schokolade und Ban
Karin Gündisch
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