4. Mai 2003

Sächsisches Theater in Geretsried

Die siebenbürgische Theatergruppe der Kreisgru Bad Tölz-Wolfratshausen führte am 6. April das Mundartstück "Versäck deng Gläck" von Maria Haydl in den Ratsstuben Geretsried auf. Die kommissarische Vorsitzende Herta Daniel begrüßte über 250 Landsleute und als Ehrengäste die vier Kinder der Autorin, Waltrun Meier, Heidemarie Zeck, Idmar Hatzack und Uwe Hatzack, die eigens für diese Aufführung einen weiten Anfahrtsweg nach Geretsried in Kauf genommen hatten.
Maria Haydl, Mitglied des rumänischen Schriftstellerverbandes und des Hermannstädter Literaturkreises, war eine beliebte Mundartdichterin, die der siebenbürgischen Landbevölkerung immer eng verbunden war, was auch in diesem Theaterstück zum Ausdruck kommt. Als ausgezeichnete Kennerin des siebenbürgischen Dorflebens schilderte sie in ihren Werken mit viel Humor und großem Einfühlungsvermögen das ländliche Leben. Dieses heitere Theaterstück, das mit viel Schwung und Begeisterung von der Theaterformation unserer Kreisgruppe unter der Leitung von Johann Depner in Szene gesetzt wurde, spielt um 1960 in einem siebenbürgischen Dorf und in Herkulesbad. Es ist teils in siebenbürgisch-sächsicher Mundart und teils in hochdeutscher Sprache verfasst. Die Handlung: Nach einem Streit mit seiner Mutter und Freundin Susi verlässt Getz fluchtartig sein Vaterhaus und versucht in verschiedenen Städten sein Glück als Losverkäufer. In Herkulesbad wird er von Familie Armbruster aufgenommen und von dieser zur Heimkehr in sein Dorf überredet. Durch die Vermittlung seiner blinden Großmutter, die nach einer geglückten Operation die Sehkraft wiedererlangt, gibt es zum Schluss ein Happy End.

Das von dem Publikum mit viel Applaus bedachte Spiel der Theatergruppe wurde von folgenden Darstellern bestritten: Ida Thum, Johann Depner, Emmy Bartel, Hans-Georg Scherer, Karin Chicomban, Kathi Thies, Hanni Schenk, Adolf Konyen, Werner Wellmann, Gerlinde Keller, Reini Kraus, Ilona Konyen, Martin Kraus, Ursula Meyndt, Katrin Schmitds, Ludwig Keller, Adele Nagler, Heide Depner und Hans Thies. Als Souffleuse wirkte Rita Christel.

Unsere Theatergruppe hat die Zuschauer in eine Welt geführt, die es heute in der Form nicht mehr gibt: In ein siebenbürgisch-sächsisches Dorf mit all seinen Eigenheiten und markanten Charakteren, von Maria Haydl mit tiefer Einfühlungsgabe vorgezeichnet. Dafür gebührt allen Laienspielern und dem Regisseur Johann Depner Dank. Als Anerkennung für ihre Leistung erhielten die Damen vom Vorstand der Kreisgruppe je eine Blume und die Herren eine, für die anschließende Feier sehr willkommene, alkoholische Aufmerksamkeit. Auch die Familie der Autorin trug zur Gestaltung der gemütlichen Runde mit einer Spende bei. Dafür danken wir herzlich.

Der Theatergruppe darf für die gelungene Aufführung ein großes Lob ausgesprochen werden. Dank gilt es auch dem seit Jahren treuen Publikum aus Geretsried und Umgebung.

Herta Daniel

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