13. Mai 2003

Frühlingskonzert der Siebenbürger Blasmusik Stuttgart

Am 26. April fand das Frühlingskonzert der "Siebenbürger Blasmusik Stuttgart e. V." mit anschließender Tanzunterhaltung in der würdigen, mit hervorragender Akustik ausgestatteten Osterfeldhalle in Esslingen-Berkheim statt. Im Empfangsraum waren Bilder aus der über 50-jährigen Tätigkeit dieser Formation und aus Siebenbürgen (Landschaften, Kirchenburgen, Innenräume von Gotteshäusern) ausgestellt.
Das vielfältige, musikalisch anspruchsvolle Frühlingskonzert der Kapelle unter der Leitung ihres Dirigenten Hans Otto Mantsch erreichte seinen Höhepunkt in der Darbietung „Große Werke der Romantik“ (u.a. Ungarischer Tanz Nr. 5 von Brahms oder Moldau von Smetana), in einem neuen musikalischen Arrangement von dem in Karlsruhe geborenen Thorsten Rheinau sowie in der nicht weniger schwierig darzubietenden 1. Fantasie über siebenbürgisch-sächsische Volkslieder des großen Kronstädter Komponisten Paul Richter (neu instrumentiert von unserem bekannten Landsmann und Zeitgenossen Stefan Bretz).

In der Komposition „ Paris Musette“ (im Walzertakt) von A. Bodenes und L. Naulais gelang es der jungen, temperamentvollen Akkordeonsolistin Gudrun Wagner, mit Orchesterbegleitung unter der Stabführung von H. O. Mantsch, die Zuhörer aus der Wirklichkeit am Neckar in die romantisch-verträumte, oft wehmütige musische Welt an die Seine zu führen.

Als Instrumentalsolisten wirkten mit fachlicher Kompetenz und gewinnender Klangausstrahlung an diesem Abend ferner: Mathias Göttfert (Saxophon), Heinz Schuster (Trompete), Arnold Wolff (Tuba), Michael Atz und Rüder Wagner (Klarinette), Walter Wagner, Walter Tartler und Herbert Daniel (Posaune). Erwähnt sei noch der aus Neu-Arad stammende Frantz Watz, dessen Komposition und Neuinstrumentierungen von Werken anderer Musiker in verschiedenen instrumentalen Darbietungen sowie in dem sehr guten „Duo-Gesang“ von Helmut Elsen und Helmut Biemel vom Publikum viel Applaus erhielten. Das erfolgreiche Posaunentrio ist ein Arrangement des ehemaligen Dirigenten der Kapelle, Gerry Schunn. Der Vereinsvorsitzende Walther Wagner, der eingangs die Ehrengäste Johann Hoch, Vorsitzender der Kreisgruppe Esslingen der Banater Schwaben, Heinz Czwalina, Vorsitzender der Ost- und Westpreußen in Esslingen, und Michael Konnerth, Vorsitzender des HOG-Verbands und Stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, begrüßte, führte zusammen mit Erika Mantsch durch das Programm, das im ersten Teil mit dem Radetzky-Marsch von Johann Strauß, Vater (in Bearbeitung von Gerald Weinkopf), und im zweiten Teil mit dem „Dixie King“-Marsch von Willi Löffler (mit Harald Wolff am Schlagzeug) abgeschlossen wurde. Der anhaltende Applaus ist ein Zeichen dafür, dass das Publikum gerne auch moderne Musik hört.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass das einheitliche Bild des Blasorchesters mit 32 Interpreten aus allen Generationen, beginnend mit den drei Jüngsten Claudia Rochus (12), Klarinette, Susanne Eiwen (22), Querflöte, Johannes Szotgori-Artz (13), Saxophon, bis hin zu den Senioren der Formation, Andreas Hinzel (76), Saxophon, und Hans Otto Sill (74), langjähriger Vorsitzender des Vereins, Tenorhorn, unter der Leitung ihres Dirigenten auch bei der sich anschließenden Tanzunterhaltung bewahrt blieb. Wie oft haben Tänzer oder Zuhörer Gelegenheit, einen solchen Reichtum an Unterhaltungsmusik aller Art stundenlang zu genießen? Ein herzliches Dankeschön im Namen der – leider in zu geringer Anzahl – erschienenen Gäste für den durch die Blaskapelle gestalteten wunderbaren Frühlingsabend.

Helmut von Hochmeister



(gedruckte Ausgabe. Siebenbürgische Zeitung, Folge 8 vom 15. Mai 2003, Seite 14)

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