20. Juni 2003

Metzinger Posaunenchor auf Siebenbürgenreise

Seit 13 Jahren besteht in Metzingen der Verein Notnagel e.V., gegründet und geleitet von dem gebürtigen Tübinger und ehemaligen Metzinger Kinderarzt Dr. Otto Oertel. Dieser Verein leistet humanitäre Hilfe in Siebenbürgen, unterstützt aber auch lokal Bedürftige. Mit großem Einsatz unserer Landsleute werden die gespendeten Hilfsgüter, Kleider, Kinderwagen, Fahrräder, medizinische Geräte und Krankenbetten, versandfertig vorbereitet und in Lkw verladen. Seit längerer Zeit war es der Wunsch von Herrn Oertel, mit dem ev. Posaunenchor von Metzingen die Hilfsorte in Siebenbürgen anzufahren und dort Musikkonzerte zu veranstalten.
Am 13. April fuhren 32 Personen mit einem Reisebus nach Klausenburg in ein Heim für 40 Straßenkinder und 70 Obdachlose, in eine Schwerbehindertenschule, in eine Schwesternschule und in die Kinderklinik der Universität, deren Rektor uns persönlich begrüßte. Beim Empfang durch Bürgermeister Gheorghe Funar spielte der Posaunenchor auch "Großer Gott wir loben dich".

Am nächsten Tag fuhren wir von unserer Unterkunft im Elimheim in Michelsberg zu einer Familie nach Heltau, die 9 Waisenkinder im eigenen Haus betreut. Anschließend waren wir im voll besetzten Festsaal des deutschen Forums von Hermannstadt, wo der Posaunenchor unter der Leitung von Thomas Widmann ein Konzert veranstaltete. Sehr angetan war Prof. Paul Phillipi, als das Siebenbürgen-Lied erklang.

Tags darauf erfolgte eine Stadtführung von den alten Wehrtürmern über den großen Ring bis zum Gemüsemarkt. Nach dem Waisenhaus "Toar" in Talmesch (jedes der 28 Kinder erhielt ein Päckchen von einem Schüler des Bonhoeffergymnasiums von Metzingen, kamen wir am Spätnachmittag in Wolkendorf an, wo wir im evangelischen Heim Quartier bezogen. Wir besichtigten unter der Leitung von Bezirksdechant Klaus Daniel die Kirchenburg. Am nächsten Tag wurde die Tartlauer Kirchenburg unter Führung von Pfarrer Beck (Gastpfarrfamilie aus Deutschland) besichtigt. Nach einem Erfrischungsgetränk und Kuchen im Gemeindehaus der Schwarzen Kirche gab Organist Schlandt ein kleines Orgelkonzert, nur für den Posaunenchor. Der Karfreitagsgottesdienst fand unter der Mitwirkung des Posaunenchores statt.

Am nächsten Tag erwarteten uns in Birthälm der Kirchenkurator von Mediasch, Hugo Schneider, und Willi Binder, Kurator des Mediascher Kirchenbezirks, unter deren Führung wir die Kirchenburg besichtigten. In Reichesdorf im Keller von Herrn Binder machten wir eine Weinprobe. Sonntag nahmen wir am Ostergottesdienst unter Mitwirkung des Posaunenchores in der Margaretenkirche von Mediasch teil. Im Kirchhof folgte noch ein kleines Platzkonzert. Nach dem Mittagessen besichtigten wir Großprobstdorf. Im Osterkonzert in der Margaretenkirche wirkten auch Metzinger Posaunen mit, ebenso beim Gottesdienst in der Klosterkirche von Schäßburg am Ostermontag. Vor der Besichtigung der Bergkirche musizierte der Posaunenchor noch im Pfarrgarten über der Stadt. Abends erfolgte die Besichtigung der Kirchenburg von Eibesdorf und Wurmloch, wo wir auf dem Glockenturm dem Abendläuten lauschten.

Auf der Heimreise am nächsten Morgen wurde im Kirchhof von Hermannstadt ein Verabschiedungskonzert gegeben und dem Posaunenchorleiter zu seinem 40. Geburtstag gratuliert. Für die Mitglieder des Posaunenchores bot die elftägige Studienreise ein volles Programm, bei dem sie Geschichte und Kultur der Siebenbürger Sachsen kennen lernten. Überall, von Klausenburg bis Mediasch, wurden wir freundlich aufgenommen und bewirtet. Und überall leistete der Verein finanzielle Hilfe. Wir sind dem Organisator dieser Reise, Dr. Oertel, sehr zu Dank verpflichtet.

E. M. Herberth


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