5. Juli 2003

"Heimat - Ort - Gemeinschaft"

Unter dem Motto "Heimat - Ort - Gemeinschaft" stellten im evangelischen Gemeindehaus St. Paul zu Dinkelsbühl die siebenbürgisch-sächsischen Orte ihre Heimatbücher, Zeitungen und das Ortschaftenprojekt von www.SiebenbuergeR.de vor. Zusätzlich organisierte der stellvertretende Nachbarvater der Zeidner, Udo Buhn, eine Ausstellung zum 50-jährigen Bestehen der Zeidner Nachbarschaft in Deutschland.
In seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung am Pfingstsamstag erinnerte der Zeidner und Burzenländer Nachbarvater Volkmar Kraus an die schwierige Lage im Nachkriegsdeutschland, als die Siebenbürger sich zu organisieren anfingen und die Landsmannschaft, das Hilfskomitee in der EKD und nach und nach die Heimortsgemeinschaften (HOG) gründeten. Letztere kümmerten sich vor allem um die Landsleute aus ihrem Ort und hielten den Kontakt zum Heimatort in Siebenbürgen. Vor genau 20 Jahren kamen die Vertreter aller siebenbürgisch-sächsischen Heimatortsgemeinschaften zu ihrer ersten Tagung in Gundelsheim zusammen und konstituierten sich 1997 als Verband. Vorläufer dieser Entwicklung waren die Burzenländer Ortsvertreter, die sich bereits im Herbst 1980 in Stuttgart erstmals trafen und seither jährlich zu einem Erfahrungsaustausch zusammenkommen.

Dr. Helmut Kelp (rechts) bei der Ausstellungseröffnung im evangelischen Gemeindehaus in Dinkelsbühl. Foto: Günther Melzer
Dr. Helmut Kelp (rechts) bei der Ausstellungseröffnung im evangelischen Gemeindehaus in Dinkelsbühl. Foto: Günther Melzer

Im zweiten Teil der Ansprache stellte Kraus das Ortschaftenprojekt der Administratoren von Siebenbuerger.de vor. Ziel des Projektes ist es, dass sich alle siebenbürgisch-sächsischen Orte im Internet präsentieren. Das Projekt wird mit Fördermitteln des Landes Bayern realisiert. Für die Umsetzung kümmerten sich in monatelanger ehrenamtlicher Arbeit Robert Sonnleitner, Günther Melzer und Hans-Detlev Buchner, die in Dinkelsbühl zugegen waren und ihre großartige Arbeit am PC zeigten.
Als zweiter Redner widmete sich Dr. Helmut Kelp dem Thema der Heimatbücher und Ortsmonographien, für die er im HOG-Verband zuständig ist. Gemeinsam mit Helmut Müller, der für die Ausstellung der Heimatbriefe verantwortlich war, wurden zahlreiche Bücher und Heimatzeitschriften einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Kelps Ziel ist es, dass in zehn bis 15 Jahren alle HOGs ihr Heimatbuch haben. Heute seien es rund zwei Drittel, die ihre Geschichte in Buchform veröffentlicht haben. Kelp bot kleinen Orten, die keinen pensionierten Pfarrer oder Lehrer fänden, seine Hilfe an, denn mittlerweile gäbe es Autoren, die bereits für mehrere HOGs die Monographien schrieben. Eile sei geboten, denn die Erlebnisgeneration sterbe aus und mit ihnen das Wissen über die Heimat. Er möchte nicht, dass die Enkelgeneration, wie es ihm einmal im Gespräch mit einem 14-jährigen Mädchen passierte, sagt: „Meine Oma kommt aus dem Land, wo Dracula zu Hause war.“ Die Heimatbücher würden zum Garanten unserer Herkunft werden, schloss Kelp seine Rede.
Stellvertretend für die Arbeit in den HOGs erzählte Zeidens zweiter, seit Fronleichnam erster Nachbarvater Udo Buhn die Geschichte seiner Nachbarschaft, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wurde. Er hatte dafür Bilder ausgestellt, die die Arbeit dieser engagierten Heimatortsgemeinschaft dokumentierten. Buhn ging auf die zahlreichen Aktivitäten seiner HOG ein, darunter die Hilfe für bedürftige Landsleute und die Pflege des Zusammengehörigkeitsgefühls. Dies geschehe vor allem durch die Veranstaltung eines alle drei Jahre stattfindenden großen Zeidner Treffens, zu dem über 1 000 Landsleute anreisten. .

hk

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