19. Juli 2003

Ex-Milizionäre verurteilt

Bukarest. - Zwei Angehörige der ehemaligen Miliz - wie die Polizei im kommunistischen Rumänien genannt wurde - sind jüngst wegen Mordanstiftung zu je elf Jahren Haft verurteilt worden. Tudor Stanica, einst oberster Strafermittler, und Mihai Creanga, Chef des Bukarester Untersuchungsgefängnisses vor der Revolution von 1989, hatten 1985 einen Strafgefangenen veranlasst, den Dissidenten des Ceausescu-Regimes, Ing. Gheorghe Ursu, zu Tode zu verprügeln.
Der Gewalttäter teilte zu jenem Zeitpunkt die Zelle mit dem Regimekritiker, die Wachen erhielten desgleichen den Auftrag, dem Gepeinigten keinesfalls Hilfe zu leisten. Ursu starb. Die beiden Verurteilten sind jedoch auf freiem Fuß. Kurz nach Verkündung des Urteils verließen Stanica und Creanga spurlos Bukarest. Fahndungen waren bislang ergebnislos. Das Vorgehen der Polizei sei in diesem Fall geradezu verdächtig, stellte die bekannte Menschenrechtlerin und Vorsitzende der Stiftung für eine offene Gesellschaft, Renate Weber, fest. Der Haftbefehl sei nicht sofort vollstreckt und auch die Fahndungen seien nicht sogleich eingeleitet worden. Die rumänischen Grenzpolizei hat eigenen Angaben zufolge den flüchtigen Ex-Milizionäre an den Übergängen ins Ausland nicht registriert.

mo

Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.