26. Juli 2003

"Fest unter der Eiche" in Nürnberg

"Es ist eine exzellente Arbeit, die hier gemacht wird. " So beglückwünschte der bayerische Innenminister Dr. Günter Beckstein in seinem Grußwort die Anwesenden beim Tag der offenen Tür im ?Haus der Heimat? (HdH) am 12. Juli. Das vom Arbeitskreis Kultur unter der Leitung von Werner Henning geplante und organisierte "Fest unter der Eiche" wurde ein voller Erfolg.
Als auch das Wetter so herrlich passte, war für viele Aussiedler und deren Freunde kein Halten mehr. Die vier am Vormittag von den treuen Helfern der einzelnen Landsmannschaften in gemeinschaftlicher Arbeit aufgebauten Zelte füllten sich mit wohl gelaunten Gästen, die zum Mittag Grillspezialitäten des Banater Metzgers ?Maurer? genießen konnten. Die Jugend der Siebenbürger Blaskapelle unter der Leitung von Richard Taub stimmte Alt und Jung auf einen fröhlichen Tag ein. Horst Göbbel, am Vortag von einer Studienreise mit seinem Leistungskurs Geschichte/Sozialkunde aus Siebenbürgen zurückgekehrt, begrüßte die Gäste mit den Worten eines Landsmannes aus Jaad: ?Vergesst uns nicht!?, eine Botschaft aus Siebenbürgen, wo jugendliche Nichtsiebenbürger Außergewöhnliches erlebt haben.
Es war ein gelungenes 'Fest unter der Eiche' am Tag der offenen Tür im Nürnberger Haus der Heimat, mit zahlreichen Gästen, ansprechendem Programm und guter Stimmung sowie hochrangigen Ehrengästen, darunter der bayerische Innenminister Dr. Günter Beckstein. Foto: Doris Hutter
Es war ein gelungenes 'Fest unter der Eiche' am Tag der offenen Tür im Nürnberger Haus der Heimat, mit zahlreichen Gästen, ansprechendem Programm und guter Stimmung sowie hochrangigen Ehrengästen, darunter der bayerische Innenminister Dr. Günter Beckstein. Foto: Doris Hutter

Christoph Dressler, einer der Teilnehmer, betonte, er habe in Siebenbürgen ?Menschen kennen gelernt, freundliche Menschen, liebevolle Menschen mit Herz. Ich habe nicht geglaubt, dass in Siebenbürgen noch so viel deutsche Kultur besteht.?

Während viel selbst gebackener Kuchen zum Kaffee verzehrt wurde, konnte man den Grußworten der zahlreich erschienenen Ehrengäste lauschen. Dr. Günter Beckstein betonte die Bedeutung von Kulturpflege und hob hervor, dass er wisse, ?dass wir im Moment in schwierigen finanziellen Zeiten leben, aber wir werden uns anstrengen, dass wir in einer ungeschmälerten Weise die Arbeit im Haus der Heimat fortführen können.? Die CSU-Bundestagsabgeordnete Renate Blank lobte die Arbeit unserer Frauen und die besonders ausgeprägte Gastfreundlichkeit der Aussiedler. Dr. Markus Söder (MdL, CSU) hob den Familiensinn, die Begegnung und das Gespräch, die herzliche, freundliche Aufnahme und insbesondere den Zusammenhalt als großen Beitrag für Gemeinschaftsförderung im HdH als beispielhaft hervor. Helga Schmitt-Bussinger (MdL, SPD) wünscht, dass das Haus der Heimat weiterhin seine Aufgabe als Partner der Kulturpflege und der Integration so erfolgreich wie bisher wahrnehme, dass die Brücke zwischen Geschichte und Zukunft weiterhin gebaut und stabilisiert werde. ?Sie alle haben in hervorragender Weise Deutschland mit aufgebaut. Ich bin davon überzeugt, dass sie genau so das vereinte Europa aufbauen werden?, sagte die Landtagsabgeordnete. Karl Freller (MdL, CSU und Staatssekretär im bayerischen Kultusministerium) lobte in besonderem Maße die Jugend- und Kinderaktivitäten im HdH, Werner Gruber (Stadtrat, CSU), die positive Ausstrahlung des HdH als Kultur- und Begegnungszentrum, Hermann Imhoff, (Stadtrat, CSU und Landtagskandidat), die Leistungen des HdH für Familien, Herbert Dötschel (Stadtrat, SPD) die gelungene Integrationsarbeit im Stadtteil Langwasser, Brigitte Wellhöfer (Stadträtin, Grüne-Bündnis 90) die Leistung der Stadt Nürnberg im Bereich Integration. Schließlich gratulierte Bürgermeister Horst Förther den Aussiedlern und dem HdH für die ?wertvolle Arbeit? im Bereich Integration. Horst Göbbel dankte der Staatsregierung, der Stadt Nürnberg, dem Bezirk Mittelfranken für die finanzielle Unterstützung, den zahlreichen ehrenamtlich Tätigen und Festhelfern für ihren gewichtigen Beitrag für ersprießliches Gemeinschaftsleben im Haus der Heimat.

Zwischen den Reden traten Gruppen auf, die im HdH entstanden sind und zum Teil auch dort proben: die Gesangsgruppe ?Musikspatzen? (Leitung Olga Philipp), die von Franz Hof geleitete Tanzgruppe ?Surprise? der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und die Singgruppe ?Sunnereen?, eine ursprünglich Banater Gruppe, die seit einiger Zeit vom sächsischen Tenor Georg Hutter verstärkt wird. Es sangen mit ihm die Leiterin der Gruppe Hildegard Müller sowie die Nürnberger Stadträtin Helmine Buchsbaum, die auch durch das Programm führte.

Unter den vielen Gästen fühlten sich weitere Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wohl im Schatten der Zelte auf dem schmucken Gelände des Begegnungshauses ?HdH?: Christa Matschl, MdL, Antje Schlodder, Regierungsrätin aus dem Bayerischen Sozialministerium, die Bezirkstagskandidaten Peter Rögner und Andreas Kriegelstein, Landtagskandidat Peter Daniel Forster, mehrere Stadträte der verschiedenen Fraktionen, Roswitha Neumann-Weber, die Vorsitzende des Bürgervereins Langwasser mit Reinhold Lohmüller, Hans-Dieter Kohler von der Landsaufnahmestelle für Aussiedler, Walter Müller-Kalthöner, Leiter des Gemeinschaftshauses Langwasser, Kurt Reinelt, der Aussiedlerseelsorger Nürnberg-Süd, Josef Höfler von der Caritas, Lothar Popek von der Polizeistation Langwasser, Ekkehard Doll vom Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie Vorstandsmitglieder und Vorsitzende der Mitgliedsverbände.

Im Haus konnte man einige Bilder des Ende April dieses Jahres im HdH stattgefundenen internationalen Künstlersymposiums ?Flucht und Vertreibung? anschauen und unter der Eiche die Wanderausstellung des Historischen Forschungsvereins der Deutschen aus Russland ?Deutsche Baumeister in Russland?. Auf dem Bücherflohmarkt bot die Bibliothekarin des HdH, Josefine Engel Bücher, Doubletten gegen eine Spende von 1 Euro an. Die Chorgemeinschaft des Bürgervereins Langwasser (Leitung: Hans Peter Beßler) und der Gastchor ?Gesangverein 1836 Leutershausen? (Leitung: Karin Hassel) erfreuten mit einem wohlklingendem Konzert. Die tüchtigen Helfer (ein Großteil waren Siebenbürger Sachsen) setzten sich zu den späten Gästen und sangen mit ihnen bis in die Nacht hinein. Es war ein harmonischer Tag, der viele Gäste zu herzlichen Worten hinriss. Die Organisatoren freuen sich, dass sie vielen Gästen das Gefühl vermitteln konnten, im Haus der Heimat zuhause zu sein.

Doris Hutter/Horst Göbbel

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