28. Juli 2003

Große Anerkennung für Siebenbürger in Landshut

Beim traditionellen Kronenfest der Kreisgruppe Landshut haben Politiker die Siebenbürger Sachsen für ihre vorbildliche Integration gewürdigt und sie ermuntert, ihre Traditionen in der neuen Heimat weiterzupflegen. Rund 500 Gäste erlebten am 12. Juli auf dem Gelände der „Alten Ziegelei“ in Altdorf ein harmonisches Fest, das von siebenbürgischer Geselligkeit geprägt war.
Der Vorsitzende der Kreisgruppe, Werner Kloos, wies in seiner Begrüßungsrede auf den Sinn und die Bedeutung des Kronenfestes in Siebenbürgen hin. Unter den Ehrengästen konnte Kloos den Bundestagsabgeordneten Horst Kubatschka, den stellvertretenden Landrat Johann Leipold, den Landshuter Stadtrat Helmut Radlmeier, den Altdorfer Bürgermeister Josef Sehofer, den zweiten Bürgermeister Franz Kainz, den dritten Bürgermeister Willi Gürtner, Gemeinderat Georg Nirschel, Pfarrer Mathias Frör vom Haus der Begegnung in Eugenbach, Vertreter der befreundeten Landsmannschaften, den Chefredakteur dieser Zeitung, Siegbert Bruss, und die ebenfalls aus München angereisten Mitglieder der „Rockenstube“ unter der Leitung des Ehepaares Michael und Astrid Greff begrüßen.

Aufmarsch der siebenbürgischen und donauschwäbischen Tanzgruppen beim Kronenfest der Kreisgruppe Landshut in Altdorf. Foto: Petra Reiner
Aufmarsch der siebenbürgischen und donauschwäbischen Tanzgruppen beim Kronenfest der Kreisgruppe Landshut in Altdorf. Foto: Petra Reiner

In seiner Rede ermunterte der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Josef Sehofer, die Siebenbürger Sachsen ihre Traditionen zu pflegen und die Verbindung zur alten Heimat aufrecht zu erhalten. Der stellvertretende Landrat Johann Leipold würdigte die Leistungen der Siebenbürger, die sich in Landshut einer „großen gesellschaftlichen Anerkennung“ erfreuten. Seine fundierten Kenntnisse stellte Leipold durch einen kurzen Exkurs in die siebenbürgische Geschichte unter Beweis. Die Gemeinsamkeiten zwischen Siebenbürgern und Einheimischen seien „im Kreis Landshut keine Lippenbekenntnisse, sondern Realität“, betonte der stellvertretende Landrat. Er dankte den Siebenbürgern für die Mitgestaltung ihrer neuen Heimat und rief sie auf, ihre volkstümlichen Eigenheiten und Traditionen weiterhin „initiativ und engagiert“ zu pflegen. Grüße seitens des Landshuter Oberbürgermeisters Josef Deimer übermittelte Stadtrat Helmut Radlmeier. Die siebenbürgische Landsmannschaft sei eine feste Größe im gesellschaftlichen und Kulturleben der Stadt Landshut, sagte Radlmeier. Siebenbürger, Banater und Schlesier demonstrierten Harmonie durch die gemeinsame Nutzung des Hauses der Heimat in Freyung, wo die siebenbürgischen Kulturgruppen ihre Proben abhalten und eine Heimatstube eingerichtet haben. Radlmeier rief den Anwesenden zu: „Halten Sie Ihre Kultur hoch und binden Sie Ihre Kinder mit ein! Wenn man hier in die Runde schaut, muss man keine Bange haben um die Zukunft“.

In der Tat gestaltete die junge Generation das Kronenfest in Altdorf in erheblichem Maße mit. Jungknecht Harald Thellmann meisterte den Aufstieg auf die Krone, hielt von dort die traditionelle Kronenbaumrede und erfreute die Kinder mit einem Bonbonsregen. Beeindruckende Tänze boten die Erwachsenentanzgruppe Landshut unter der Leitung von Inge Roth, die Jugendtanzgruppe unter Kerstin Arz und die Kindertanzgruppe unter Renate Kloos. Den Höhepunkt des Festes steuerte Ungarndeutsche Volkstanzgruppe Kränzlein aus Bonnhard (Bonyhad) unter der Leitung von Ilona Köhler-Koch bei, die auf Einladung ihrer Partnergruppe, der Donauschwäbischen Gruppe in Freising, zu Besuch in Bayern weilte. Für ihre geradezu professionelle Darbietung ungarischer und deutscher Tänze erntete die donauschwäbische Nachwuchsgruppe begeisterten Applaus.

Die Gestalter und Ehrengäste des Kronenfestes in in Altdorf. Foto: Petra Reiner
Die Gestalter und Ehrengäste des Kronenfestes in in Altdorf. Foto: Petra Reiner

Für die musikalische Untermalung des Festes sorgte die Siebenbürgische Blaskapelle unter der Leitung von Erwin Arz bis 21 Uhr. Für das Gelingen des Festes setzten sich zahlreiche fleißige Helfer ein. Mitglieder der Jugendtanzgruppe backten aus 100 Kilogramm Teig Baumstriezel, der reißenden Absatz fand. Begehrt waren auch die Grillspezialitäten der Metzgerei Hans Fronius. Die Erwachsenentanzgruppe hatte nicht nur die Krone zusammen mit den Frauen des siebenbürgischen Handarbeitskreises gebunden, sondern besorgte auch den Ausschank der Getränke und war für viele andere organisatorische Einzelheiten zuständig. Der 38-jährige Kreisgruppenvorsitzende Werner Kloos erwies sich erneut als umsichtiger Organisator, der seine Mitarbeiter mobilisieren, aber auch selbst anpacken kann, wenn Not am Mann ist. Allen Helfern sei für den beherzten Einsatz gedankt.

S. B.

Fotoalbum: Kronenfest der Kreisgruppe Landshut am 12. Juli 2003 in der "Alten Ziegelei" in Altdorf

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