15. August 2003

Heike Gunne jüngste Turnerin bei WM

Nach einem Bericht von "dpa" ist die 15-jährige Siebenbürgerin Heike Gunne als jüngste Teilnehmerin für die Weltmeisterschaften der Kunstturnerinnen vom 15. bis 24. August 2003 in Anaheim/Kalifornien nominiert worden. Einen Tag vor der Qualifikation hatte sie sich den Mittelfußknochen gebrochen. Dank exzellenter Betreuung kann sie den Fuß wieder belasten.
Der aufmerksame Leser dieser Zeitung wird vielleicht an seinem Gedächtnis zweifeln: War es doch Rainer Gunne, der vor nicht allzu langer Zeit als Junior in den höchsten Rängen Deutschlands geturnt und von sich reden gemacht hat. Allerdings ist dieser (inzwischen 20 Jahre alt) zu den Senioren gewechselt und steht seiner kleinen Schwester als wertvoller Berater zur Seite. Heike: „Er versteht mich, er baut mich immer wieder auf.“

Die Eltern dieser beiden herausragenden Talente, Gert Gunne und Rita, geb. Rochus, beide Agnethler, wohnen mit ihren drei Kindern in Wetzlar. Gert fiel als Jugendlicher schon in der alten Heimat durch seine sportlichen Leistungen auf. Beide förderten mit großem Einsatz die sportliche Laufbahn ihrer außergewöhnlichen Kinder und werden bei den Weltmeisterschaften vom 15. bis 24. August 2003 in Anaheim/Kalifornien routinemäßig mitfiebern.
Jüngste Turnerin bei den Weltmeisterschaften im kalifornischen Anaheim: Heike Gunne. Foto: Rita Gunne
Jüngste Turnerin bei den Weltmeisterschaften im kalifornischen Anaheim: Heike Gunne. Foto: Rita Gunne

Wie dpa berichtete, wurde Heike Gunne in Dresden nach dem Länderkampf der Damen aus Deutschland, Bulgarien und Frankreich als jüngste Turnerin in die Nationalriege berufen, trotz einer Fußverletzung. In Sofia und Lugano hatte die 15-Jährige so überzeugt, dass die Teamchefin des Deutschen Turnerbundes, Dr. Petra Theiss, nach Rücksprache mit dem Fachgebietsarzt Heike als Eckpfeiler für die deutsche Riege nominierte. Der Einsatz an ihren Spezialgeräten Barren und Balken gilt für das Mannschaftsergebnis als sehr bedeutsam.

1996 begann Heike als Achtjährige in der TSG Niedergirmes mit dem Turnsport. Im gleichen Jahr gewann sie den 1. Platz im Rahmenwettkampf. Seither verbuchte sie einen Erfolg nach dem anderen. Nach den Hessischen Meisterschaften errang sie im Jahr 2000 den 1. Platz beim Deutschland-Cup. Es folgten weitere Wettkämpfe mit großem Erfolg: 2002 Vizemeisterin bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Leipzig, 13. Platz bei den Europameisterschaften in Patras/Griechenland und 7. Platz beim internationalen Juniorenwettkampf in Lugano, wobei Heike jeweils beste Deutsche im Kunstturnen der Juniorinnen wurde.

Den lokalen Medien ist Heike Gunne keine Unbekannte. Da erfährt man auch ihre Hobbys: Inliner, Schwimmen, Musik, Turnen und Shoppen. Dieser Teenager, dem eine enorme Sprungkraft, Schnellkraft und eine gute „saubere“ Bewegungstechnik attestiert wird, der sehr konzentriert arbeitet, hat eine Schwäche für ... Babys! Wenn Teamchefin Nissinen ihr Söhnchen ins Training mitnimmt, vergisst Heike schon mal ihre Turngeräte. Allerdings wird sie spätestens in der Schule wieder an das Turnen erinnert: Heikes Klassenkamerad, Fabian Hambüchen, ist nämlich ebenfalls ein begnadeter Turner und ebenfalls für die WM nominiert.

Wer die WM in Kalifornien verfolgt, sollte auf die schwierigen Teile der Auftritte achten, wie „Shaposhnikova“ und „Gienger-Salto“ oder auf den „Tsukahara“-Abgang und den Doppelsalto gebückt. Vorläufig trainiert die Damenriege bis kurz vor den Weltmeisterschaften in Salt Lake City/USA. Wir drücken dem deutschen Team und ganz besonders Heike Gunne ganz fest die Daumen und sind stolz, so eine tüchtige Sportlerin zu unseren Landsleuten zu zählen!

Doris Hutter

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