16. August 2003

Sachsen und Beachvolleyball

Was haben Siebenbürger Sachsen und Beachvolleyball gemeinsam? Auf den ersten Blick eigentlich nichts. Sollte man meinen! Dass dem aber nicht so ist, bewiesen kürzlich die jungen und jung gebliebenen Siebenbürger Sachsen beim sechsten Beachvolleyball-Turnier um den Aloha-He-Cup, das von der Tanzgruppe Augsburg in Königsbrunn ausgerichtet wurde.
Größtes jugendliches Sportereignis in Königsbrunn bei Augsburg


Die Jugendtanzgruppe Stuttgart war das erste Mal dabei, und es kann vorweg gesagt werden: Es hat allen tierisch Spaß gemacht, obwohl sie unter „ferner liefen“ platziert waren. Bei diesem Turnier waren die meisten „just for fun“ dabei, und das ist meiner Meinung nach genauso wichtig wie eine entsprechende Platzierung. Eine gute Möglichkeit also, Werbung für die Siebenbürger Sachsen zu machen. Von den 24 teilnehmenden Teams kamen die meisten aus den siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppen Bayerns, erstmals dabei aus dem benachbarten Schwabenländle die Teams der Tanzgruppen Heidenheim und Stuttgart, hinzu verschiedene Cliquen und Biertischmannschaften. Es spricht sich halt herum, wenn eine Veranstaltung, gleichgültig welcher Art, gut und erfolgreich verläuft. Das trifft auf den Aloha-He-Cup auf jeden Fall zu, steigert sich doch die Zahl der Mannschaften von Jahr zu Jahr.

Die Frage stellt sich nochmals: Was haben Sachsen und Beachvolleyball gemeinsam? Sportliche Betätigung, Gemeinschaftspflege, Spaß, Unterhaltung, Treffen mit Gleichgesinnten? Von jedem etwas, und alles zusammen ergibt ein tolles Turnier. Ob man sich in Siebenbürgen wohl auch jemals zu einem solchen Turnier getroffen hätte? Vorstellbar wäre es sicher an den Salzburger Salzseen, im Zeidner Waldbad oder am Eibesdorfer See, aber dann sicher nicht in dieser Konstellation. Dafür sind die Voraussetzungen hier in Deutschland für uns Siebenbürger Sachsen dann anders. In der Verstreuung lebend, sind viele von uns froh, an gemeinschaftsstiftenden Veranstaltungen wie diesem Turnier teilnehmen zu können. Es ist eine optimale Möglichkeit der Gemeinschaftspflege der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Junge Siebenbürger müssen nicht immer nur Volkstanz betreiben, es geht auch mal anders wie diese größte Sportveranstaltung für jugendliche Siebenbürger Sachsen es bewiesen hat.
24 Mannschaften aus Bayern und Baden-Württemberg machten beim 6. Beach-Volleyball-Turnier (26. Juli 2003) in Königsbrunn bei Augsburg mit.
24 Mannschaften aus Bayern und Baden-Württemberg machten beim 6. Beach-Volleyball-Turnier (26. Juli 2003) in Königsbrunn bei Augsburg mit.

Sport wurde bei den Siebenbürger Sachsen, speziell in den städtischen Schulen, schon zur Zeit unserer Großeltern groß geschrieben. War vor und nach dem Zweiten Weltkrieg beispielsweise Handball eine Domäne der Siebenbürger Sachsen, so wurde es in der Zeit nach dem Weltkrieg der Fußball, und heute? Fußball ist es immer noch, aber neue Sportarten wie Beachvolleyball kommen laufend hinzu. Nicht unerwähnt bleiben sollen hier auch andere siebenbürgische Sportveranstaltungen, wie das kürzlich ausgetragene Volleyballturnier in München, die jährlich zu Pfingsten in Dinkelsbühl ausgetragene „Siebenbürgische Fußballmeisterschaft“ sowie weitere Fußballturniere. Dass unsere Jugendlichen in vielen Sportbereichen in Deutschland auch überall mitmachen, sei es im Verein oder hobbymäßig, ist wohl selbstverständlich. Das sich viele junge Siebenbürger Sachsen dann zusätzlich zu einem gemeinsamen Sportereignis treffen, ist für unsere verstreut lebende Gemeinschaft in Deutschland ein großer Gewinn.

Aber eines ragte beim diesjährigen Aloha-He-Cup besonders hervor: die Stimmung, das Miteinander aller, das Mitfiebern und die Unterstützung anderer Teams. Bei hochsommerlichen Temperaturen haben auch Musik, Sonne und Sand dazu beigetragen, ebenso wie die zahlreichen Gäste. Und die Party zum Abschluss des Turniers natürlich auch. Treffen ohne Feiern gibt es ja bei uns gar nicht. Wenn dann gemeinsam die allseits bekannten Lieder gesungen werden, so weiß man, „hier bin ich Sachs, hier will ich sein“.

Ein großes Lob geht an die Tanzgruppe Augsburg für die Organisation des Turniers, und speziell an Wolfgang Lutsch, der alle Fäden in der Hand hielt. Ihr habt es alle super gemacht. Zu wünschen ist euch für die Zukunft, dass es mindestens genauso gut wird wie in diesem Jahr. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Ich glaube, hier im Namen aller Teilnehmer sprechen zu dürfen.

Und zum Schluss noch einige Gedanken, was solche Sportereignisse für uns Siebenbürger Sachsen in Deutschland erreichen können. Zum einen hat unsere Landsmannschaft bewiesen, dass sie sich „jugend-fit“ machen kann, eine Anpassung an den Zeitgeist ist für ihre Zukunft überlebensnotwendig. Zum anderen wird auch die Beziehungsqualität zwischen den Tanzgruppen und allen anderen Teilnehmern verbessert. Dass dadurch neue und vor allem jüngere Mitglieder den Weg zur Landsmannschaft finden, spricht für sich. Fazit: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Rainer Lehni



Sport und Stimmung pur - im Team organisiert


Die Augsburger Tanzgruppe hat im sechsten Jahr in Folge das Turnier um den Aloha-He-Cup veranstaltet. Grundgedanke des Turniers ist es, mit möglichst vielen Tanzgruppen und befreundeten Gruppen auch einmal abseits der Tracht miteinander Spaß zu haben. Wichtig ist, dass jeder mitmachen kann, der sich noch fit fühlt, bei herrlichem Wetter Volleyball zu spielen. Dabei kann man die unterschiedlichsten Leute kennen lernen, Sport treiben und vielleicht als Held seiner Mannschaft gefeiert werden. Um dies alles zu ermöglichen, muss die Augsburger Tanzgruppe mit kompletter Mannschaft schon Wochen zuvor mit der Organisation beginnen. In der Woche vor dem Turnier sind Besorgungen zu erledigen, damit am Turniertag alles an Ort und Stelle ist. Es wurden alle Tanzgruppen in Bayern sowie einige aus den angrenzenden Bundesländern eingeladen. Zahlreiche Fans reisten mit. Rund 250 Gäste und Spieler stellten sich ein. Nach einer kurzen Besprechung mit den Spielführern konnten die Spiele beginnen. Nach einer Vorrunde mit sechs Gruppen, in denen jeder gegen jeden spielte, folgte die Endrunde mit vielen interessanten Platzierungsspielen.

Seit Bestehen des Turniers habe ich noch kein spannenderes Finale als zwischen den Teams der "Münchner Raser" und der "Ingolstädter Jägermeister" erlebt. Beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Punkt, wobei sich mancher Ligaspieler gerne etwas abgeguckt hätte. Am Ende setzten sich die "Münchner Raser" durch und gewannen dieses Turnier unter tosendem Beifall der zahlreichen Gäste. Anschließend konnte jeder seinen Hunger mit Grillfleisch und Salaten stillen. Die nachfolgende Siegesfeier wurde von Offiziellen unserer Gemeinschaft eröffnet, wie dem Bundesjugendleiter Rainer Lehni, dem Landesjugendleiter Gerd Mieskes, dem Leiter der Kreisgruppe Augsburg, Jürgen Scheiber, und unserem Internetreferenten Robert Sonnleitner.
Das siegreiche Team der 'Münchner Raser'
Das siegreiche Team der 'Münchner Raser'

Es gab für jede Mannschaft einen Pokal. Unser Internetreferent übergab dann jedem Mannschaftsmitglied des ersten und letzten Platzes ein T-Shirt mit der Internetadresse www.SiebenbuergeR.de. Die Feier dauerte noch bis in die frühen Morgenstunden. Am Sonntag machte man sich, mit einem Frühstück gestärkt, auf den Heimweg.

Bedanken möchten wir uns bei allen Gästen, die uns am Sonntag beim Aufräumen geholfen haben. Ich hoffe, dass alle die beiden Tage genossen haben und im nächsten Jahr wieder dabei sind, wenn es wieder "Aloha-He in Augsburg" heißt.

Wer wissen will, was in Königsbrunn bei Augsburg "abgegangen" ist, sollte sich die großartige Fotodokumentation im Internet unter www.siebenbuerger.de/bilder/beachvolley2003/ anschauen.

Wolfgang Lutsch

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Neueste Kommentare

  • 10.05.2007, 16:31 Uhr von Landler: Tolle Sache. Moechte dieses Jahr in Augsburg auch dabei sein. Ist der Termin schon bekannt? [weiter]

Artikel wurde 1 mal kommentiert.

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