2. September 2003

Siebenbürger im TV-Duell

Reinhardt Reißner mit seinen Musikanten ist für viele Siebenbürger Sachsen ein Begriff geworden. Sieben Mal schon war Reißner mit seinen jungen Musikanten auf Tour in Siebenbürgen. Aber auch für Deutsche in anderen Landesteilen Rumäniens hat er bereits musiziert: die Banater und Sathmarer Schwaben, die Deutschen im Buchenland, der Dobruschda und sogar im Schiltal.
Reißner gelang es stets mit stimmungsvoller Musik seinen zahlreichen Zuhörern Freude im grauen Alltag zu machen. Wie in dieser Zeitung berichtet, hatte Bischof Christoph Klein zusammen mit der damaligen bayerischen Sozialministerin Barbara Stamm die Schirmherrschaft über die letzte Konzertreise vor drei Jahren übernommen. Reißner war im Jahr 2000 mit seinem Schulorchester der Paul-Winter-Realschule Neuburg an der Donau in Rumänien unterwegs und gab mehr als zehn Konzerte.

Warum Reinhardt Reißner eine so große Hinwendung zu diesem Land spürt, hat zwei Gründe: Reißners Mutter Johanna, geborene Wellmann, stammt aus Agnetheln. Und Reißners Frau Dietlinde, geborene Häner, stammt aus Hundertbücheln, also ebenfalls aus dem Oberen Harbachtal.



Neben seiner Blasmusik und seiner Big Band, die häufig auch als Tanzorchester zu hören ist, kann man den Kapellenchef neuerdings auch als "Captain Cook mit seinen singenden Saxophonen" hören. Diese siebenköpfige Besetzung tritt in Matrosenuniform und Reißner als "Captain Cook" auf. Den ersten öffentlichen Auftritt hatte "Captain Cook" am 12. September 2002 beim "ZDF-Wunschkonzert" mit Carolin Reiber. Am 28. Dezember folgte ein Auftritt beim MDR anlässlich der "Herberth Roth Gala".

Der überraschende Durchbruch gelang Reinhardt Reißner beim Vorentscheid zum "Grand Prix der Volksmusik" am 25. Mai 2003 in München. "Captain Cook" belegte unter den aus über 500 Interessenten ausgesuchten 14 Bewerbern den beachtlichen 3. Platz und qualifizierte sich damit für das Finale des "Grand Prix der Volksmusik". Am 6. September treten nun im Europapark in Rust die jeweils vier ersten Interpreten und Musikgruppen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und aus Norditalien (Südtirol) gegeneinander an. Die TV-Sendung wird um 20.15 Uhr vom ZDF, ORF, SF/DRS und RAI (Bozen) ausgestrahlt.

Die Zuschauer der vier Länder ermitteln den Sieger per TED. Konnten beim Vorentscheid noch die Bundesbürger anrufen und für die sieben sympathischen Musiker um „Captain Hook“ stimmen, so ist das Finale am 6. September so eingerichtet, dass die deutschen Teilnehmer nur von den Zuschauern der drei anderen Länder gewählt werden können. Der Siebenbürger Sachse Reinhardt Reißner alias "Captain Cook" kann somit nur Stimmen aus Österreich, der Schweiz und von Südtirol erhalten. Gefragt sind also die vielen Siebenbürger Sachsen in Österreich, aber auch jene, die in der Schweiz oder in Südtirol wohnen. Sie alle können ihre Stimme per TED abgeben. In Deutschland lebende Siebenbürger könnten zudem Freunde und Verwandte in den drei anderen Ländern darauf hinweisen, dass man "Captain Cook" eine (oder auch mehrere) Stimmen geben kann.

Reinhardt Reißner selbst gibt sich bescheiden und hofft, dass er am 6. September nicht gerade Letzter wird. Mit jedem anderen Platz würde sich der engagierte Pädagoge zufrieden geben. Und eines steht heute bereits fest: Ungeachtet des Ausgangs des TV-Duells bahnt Reinhardt Reißner Kontakte an, um recht bald wieder auf Konzertreise nach Siebenbürgen zu gehen.

Siegbert Bruss



Bewerten:

Noch keine Kommmentare zum Artikel.

Zum Kommentieren loggen Sie sich bitte in dem LogIn-Feld oben ein oder registrieren Sie sich. Die Kommentarfunktion ist nur für registrierte Premiumbenutzer (Verbandsmitglieder) freigeschaltet.